Badener im Tief

SID
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© Getty

Karlsruhe - Der VfL Bochum hat dem Karlsruher SC die Abschluss-Sause vor den eigenen Fans verdorben und den schwächelnden Badenern die fünfte Heimniederlage der Saison beigebracht. 

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Die Mannschaft von Trainer Marcel Koller gewann am Samstag verdient mit 3:1 (1:0) und feierte damit nach zuletzt zwei Niederlagen ohne Torerfolg einen etwas überraschenden Auswärtserfolg. Die Tore für den VfL erzielten vor 27.920 Zuschauern im Karlsruher Wildparkstadion Mimoun Azaouagh (45.), Christoph Dabrowski (48.) und Stanislav Stestak (50.).

Dem furios in die Saison gestarteten Aufsteiger aus Karlsruhe scheint hingegen trotz des späten Treffers von Kapitän Mario Eggimann (88.) mit nur einem Sieg aus nun elf Spielen endgültig die Puste auszugehen.

Eggimanns Abschied misslingt 

"Ich hätte mir vorgestellt, dass es heute ein Fußballfest gibt. Es ist vor allem für die Fans schade, dass es keines geworden ist", sagte Eggimann, der nach der Saison zu Hannover 96 wechselt. "So hat es einen etwas faden Beigeschmack."

VfL-Kapitän Thomas Zdebel sprach dagegen von einem "sehr guten Spiel" der Bochumer. Und: "Wir haben all das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben."

Badener behäbig

Bei strahlendem Sonnenschein begann zum Unmut von Trainer Edmund Becker vor allem die Defensive der Gastgeber nicht gerade überzeugend. Im Spielaufbau agierten die Badener außerdem behäbig, die Bochumer Deckung, in der Pavel Drsek den am Fuß verletzten Marcel Maltritz ersetzte, wurde den durchschaubaren Karlsruher Angriffen mühelos Herr.

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Die ersten Akzente setzte der VfL, bei dem Coach Koller Joel Epalle hinter den beiden Spitzen Stanislav Sestak und Benjamin Auer aufgeboten hatte. Zunächst verzog Sestak (9.) knapp. Nur wenige Minuten später gelang dem tags zuvor von den Bochumern für vier Jahre vom FC Schalke 04 verpflichteten Mimoun Azaouagh beinahe ein Kunstschuss, doch KSC-Keeper Markus Miller faustete den direkten Freistoß noch von der Linie (14.).

Azaouagh mit tollem Solo

Im direkten Gegenzug vergab Tamas Hajnal völlig freistehend aus zwölf Metern die beste Chance des KSC in der ersten Spielhälfte. In der Folgezeit wirkte es zunächst, als sei der Fehlschuss des zu Borussia Dortmund wechselnden Spielmachers der richtige Weckruf für die Heimelf gewesen, doch Buck (22.), Freis (34.), Eggimann (35.) und noch einmal Hajnal (43.) gingen zu fahrlässig mit ihren Möglichkeiten um.

Kurz vor dem Pausenpfiff demonstrierte dann Azaouagh doch noch die Zielstrebigkeit, die der insgesamt eher tempoarmen Partie bis dahin gefehlt hatte: Nach einem Sololauf fast über das halbe Spielfeld ließ er Miller keine Chance. Das Tor jetzt im SPOX-Replay anschauen!

Bochum jederzeit überlegen

Die Halbzeitpause reichte den Karlsruhern offenbar nicht, um diesen Schock zu überwinden.

Die Gäste übernahmen wie zu Beginn des ersten Spielabschnitts das Kommando und machten nun kurzen Prozess.

Innerhalb von nur drei Minuten machten Christoph Dabrowski nach Flanke des glänzend aufgelegten Azaouagh und erneut Sestak mit seinem 14. Saisontreffer schon frühzeitig den fünften Bochumer Auswärtssieg der Saison perfekt.

Danach war Karlsruhe zwar bemüht, die eigenen Fans noch zu versöhnen, doch Bochum blieb mit der sicheren Führung im Rücken jederzeit Herr des Geschehens.

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