HSV donnert Karlsruhe aus dem Stadion

SID
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© Getty

Hamburg - Der Hamburger SV hat seinem Trainer Huub Stevens mit dem höchsten Saisonsieg einen versöhnlichen Abschied beschert und den Einzug in den UEFA-Cup gefeiert.

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Mit dem 7:0 (3:0)-Sieg im letzten Heimspiel gegen den Karlsruher SC sicherten sich die Hanseaten sogar die vierte Teilnahme am internationalen Geschäft in Serie.

Kapitän Rafael van der Vaart führte glänzend Regie und brachte die Gastgeber mit einem verwandelten Elfmeter in der 23. Minute (das Tor im SPOX-Replay!) auf die Siegerstraße.

Mit seinem ersten Bundesliga-Hattrick avancierte Paolo Guerrero (34./43./48.) zum überragenden Torschützen, Piotr Trochowski (57.) (das Tor im SPOX-Replay!) und Ivica Olic (78./90.) steuerten die weiteren Treffer bei.

Auch die Wölfe schaffen nach dem Sieg beim BVB den UEFA-Cup

  

"Da muss ich den Hut ziehen"

"Wir haben von Anfang an Druck ausgeübt und uns in einen Rausch gespielt", sagte Stevens, "ein großes Kompliment an die Spieler, da muss ich den Hut vor ziehen." Leider habe man in den vergangenen Spielen zu viele Punkte liegenlassen, das Saisonziel mit dem internationalen Geschäft aber voll erreicht.

"Ich sage ein Dankeschön an die Mannschaft, dass sie die letzten eineinhalb Jahren so super mit mir geabeitet hat", betonte der scheidende Niederländer.

Karlsruhes Trainer Edmund Becker war dagegen die Laune durch die hohe Niederlage verdorben worden: "Wir wollten heute in Hamburg die gute Saison feiern, aber nun ist die Stimmung mehr als eingetrübt", sagte er.

Er kritisierte vor allem das fehlende Zweikampfverhalten der Badener: "Das sollte uns für die kommende Saison eine Warnung sein. In der Bundesliga kann man nicht mithalten, wenn man nur nebenherläuft."

Viele vergebene Chancen zu Beginn 

Stevens hatte auch vor dem wichtigen "Endspiel" um den lukrativen UEFA-Cup-Startplatz keine unbequemen Maßnahmen gescheut. So wurde der auf der ganzen Linie enttäuschende Stürmer Mohamed Zidan aussortiert.

In einer schwungvollen Anfangsoffensive zeigte der HSV seine Offensivqualitäten, doch wieder einmal vergaben van der Vaart (10.) mit einem Freistoß, Ivica Olic (12.), Guerrero (20./22.) und Collin Benjamin (21.) große Möglichkeiten.

Erst ein Foulspiel von Mario Eggimann an Geburtstagskind David Jarolim und der verwandelte Strafstoß des Kapitäns lösten die Verkrampfung vor dem gegnerischen Tor. Die schönsten Bilder des 34. Spieltags

Ein Sieg für den Trainer

Wegen der großen Anspannung wurden vor 56.035 Zuschauern bis zum 5:0 keine Zwischenstände aus anderen Stadien eingeblendet.

Zwar saß der neue HSV-Coach Martin Jol noch nicht auf der Tribüne, doch die Ankündigung, dass sich der 52-jährige Niederländer das Geschehen im Fernsehen in seinem Spanien-Urlaub angucken wollte, schien den zuletzt desolaten Hamburgern Beine zu machen.

"Ein tolles Saisonfinale für uns. Wir haben sehr gut gespielt und unserem Trainer Huub Stevens einen versöhnlichen und würdigen Abschied erwiesen", sagte Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer nach dem Spiel.

Guerrero mit drei Toren

Guerrero schraubte mit sehenswerten Treffern seine Torbilanz auf neun hoch - so viele waren dem Peruaner noch nie in Deutschland gelungen. "Das spiel war so, wie wir uns das vorgenommen hatten, dass das Ergebnis so hoch ausfällt, hätte natürlich niemand gedacht. Ein toller Abschluss", freute sich Stevens.

Die Badener wehrten sich gegen die hohe Niederlage nur halbherzig - das Missverständnis zwischen Keeper Markus Miller und Mike Franz vor dem 0:2 von Guerrero war symptomatisch für die schlechte Abwehrarbeit.

"Das ist für mich unerklärlich, was hier heute abgelaufen ist. Ich finde dafür keine Worte. Ich kann mich im Namen der Mannschaft nur bei allen KSC-Fans entschuldigen", zeigte sich Eggimann enttäuscht von der Mannschaftsleistung.

Rost kassiert Extra-Applaus 

Zudem vergaben die Gäste durch Edmond Kapllani (31.), Michael Mutzel (40.) und Florian Dick (73.) gute Möglichkeiten.

Der über die gesamte Saison souveräne HSV-Keeper Frank Rost bekam einen Extra- Applaus, als Stevens ihn in der 74. Minute für Wolfgang Hesl auswechselte.

Der 22-Jährige Ersatzkeeper kam zu seinem Bundesliga- Debüt, blieb in den verbleibenden Minuten aber beschäftigungslos.

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