Formel 1 - Erkenntnisse zum Italien-GP: Der Gewinner heißt Max Verstappen

Von Christian Guinin
Max Verstappen kollidierte beim Großen preis von Italien mit Lewis Hamilton.
© imago images / HochZwei
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3. Monza bleibt ein Paradoxon

Oft gilt in der Formel 1 die Regel: Gibt es auf einer Strecke mindestens eine lange Gerade, darf man sich auf das ein oder andere Überholmanöver freuen. Der Autodromo Nazionale di Monza ist so eine Strecke, schließlich gehört die Start-und-Zielgerade zu einer der längsten im F1-Kalender. Dennoch ist das Überholen beim Italien-GP äußerst kompliziert.

In schnellen Kurven wie etwa den beiden Lesmos, der Variante Ascari oder der letzten Kurve, der Curva Parabolica, führt die verwirbelte Luft des Vordermannes dazu, dass aerodynamischer Anpressdruck verloren geht. Das ist auf jeder Strecke ein bekanntes Phänomen, auf einem Hochgeschwindigkeitskurs wie Monza aber in extremem Ausmaß.

Durch die flach eingestellten Flügel bauen die Autos ohnehin schon wenig Anpressdruck auf. Wenn dieser dann auch noch verloren geht, ist das Fahrverhalten in den schnelleren Kurven kaum noch zu beherrschen. So ist es schwierig, an einen Gegner so nahe heranzufahren, dass man ihn ernsthaft angreifen kann. Max Verstappen und Lewis Hamilton, die den kompletten ersten Stint hinter den beiden McLaren-Piloten hinterherhingen, können ein Lied davon singen.

Nach sonderlich viel Action hört sich das nicht an. Und dennoch bot der Italien-GP mit dem Crash zwischen Verstappen und Hamilton sowie dem Doppelsieg von McLaren eines absoluten Saison-Highlights - mal wieder. Schon im vergangenen Jahr gab es in Monza ein denkwürdig chaotisches Rennen. Damals siegte AlphaTauri-Pilot Pierre Gasly, während sich Verstappen mit Motorschaden verabschiedete und Hamilton nach Safety Car und Strafe mit dem siebten Platz zufrieden geben musste.

Monza hat enge Kurven und lange Geraden

Neben der erwähnten Überholproblematik bieten Monza nämlich noch eine andere, komplette gegensätzliche Seite zu den vielen langen Geraden. Mit der Variante del Rettifilo (Kurven eins und zwei) sowie der Variante della Roggia (Kurven vier und fünf) hat der Italien-GP zwei der engsten und langsamsten S-Kurven überhaupt im Gepäck. Da diese auf längere Vollgasabschnitte folgen, sind harte Duelle, Berührungen und letztlich auch Kollisionen vorprogrammiert.

Am heutigen Sonntag war Daniel Ricciardo ein Nutznießer dieses Paradoxons: Den einerseits langen, aber überholunfreundlichen Geraden und andererseits den engen und unfall-freundlichen S-Kurven. Auch der F1-Fan profitiert von diesem Gegensatz. Denn so bietet die eigentlich so langweilige Strecke Monza doch immer einen gewissen Grad an Action.

Formel 1: Die WM-Wertung nach 14 von 22 Rennen

  • Fahrerwertung:
PlatzFahrerTeamPunkte
1Max VerstappenRed Bull226,5*
2Lewis HamiltonMercedes221,5*
3Valtteri BottasMercedes141
4Lando NorrisMcLaren132
5Sergio PerezRed Bull118
6Charles LeclercFerrari104
7Carlos SainzFerrari97,5*
8Daniel RicciardoMcLaren83
9Pierre GaslyAlphaTauri66
10Fernando AlonsoAlpine50
  • Konstrukteurswertung:
PlatzTeamPunkte
1Mercedes362,5*
2Red Bull344,5*
3McLaren215
4Ferrari201,5*
5Alpine95
6AlphaTauri84
7Aston Martin59
8Williams22
9Alfa Romeo3
10Haas0

*Beim 12. WM-Lauf in Belgien wurden aufgrund der nicht vollständig absolvierten Renndistanz nur halbe Punkte vergeben.