"Habe mich angehört wie ein kleines Mädchen"

SID
Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel ließ nach dem WM-Sieg seinen Gefühlen freien Lauf
© Getty

Weltmeister Sebastian Vettel hat bei Servus-TV die Wahrnehmung seines großen Tages geschildert. Bei der Zieleinfahrt habe er sich "wie ein kleines Mädchen" angehört.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Weltmeister Sebastian Vettel hat seine eigene Reaktion nach der Zieldurchfahrt am Sonntag in Abu Dhabi mit einem breiten Grinsen im Gesicht kommentiert.

"Ich habe mich ja angehört wie ein kleines Mädchen", sagte der 23-Jährige als Gast der Sendung "Sport und Talk im Hangar 7" bei "Servus TV". Er habe "keinen vernünftigen Ton rausgekriegt", alles außerhalb des Cockpits habe "aufgehört zu existieren".

Vor dem Rennen hatte Red-Bull-Pilot Vettel seinen Renningenieur Guillaume Rocquelin ausdrücklich aufgefordert, ihn während des Rennens nicht über den Gesamtstand zu informieren.

"Ich hab ihm gesagt: Sag mir bloß nix, ich will nix wissen", erzählte der Heppenheimer. Zehn Runden vor Schluss sei Rocquelin dann "sehr lebendig am Funk" gewesen, was eher unüblich sei: "Normalerweise hat man während der letzten zehn Runden eigentlich seine Ruhe, das war schon ungewöhnlich."

Vettel: "Scheiße, hat nicht gereicht"

Rocquelin hatte seinen jungen Fahrer vor dem Rennen mit einer besonderen Aktion überrascht. Auf die feuerfeste Haube, die Vettel unter dem Helm trägt, hatte er das Wort "Monza" geschrieben. "Er hat mich irgendwann mal gefragt, welches Wort für all das steht, was die Formel 1 für mich bedeutet, und ich habe gesagt 'Monza'", erzählte Vettel.

2008 hatte er im unterlegenen Toro Rosso in Monza seinen ersten Grand-Prix-Sieg geholt: "Seitdem erinnert mich Monza immer daran, wofür ich das alles mache."

Legenden-Vergleich: Wo waren Schumi und Senna mit 23?

Nach der Zieldurchfahrt habe Rocquelin dann zunächst geschwiegen. "Ich hab gedacht: Scheiße, hat nicht gereicht", berichtete der leicht erschöpft wirkende Vettel, bekleidet mit einem hellblau-karierten Hemd und Jeans: "Dann hat er mir alle Positionen von eins bis vier runtergerattert und ganz ruhig gesagt: "Weltmeister - Sebastian Vettel, you are the world champion."

Danach brachen bei dem jungen Deutschen alle Dämme. "Morgens im Fahrerlager war es noch wie im Zoo, jeder ist auf mich zugekommen, jeder wollte mir einen Rat geben", sagte Vettel.

"Und dann bist du plötzlich am Ziel und kannst das alles gar nicht richtig greifen." Zurück im Hotel habe er erstmal den Akku seines Handys aufgeladen: "Das hat dann die ganze Nacht nicht aufgehört zu brummen, da kamen so 150 bis 160 SMS an." Die Hälfte habe er bereits im Flieger beantwortet: "Die andere Hälfte kommt auch noch."

Pressestimmen zur WM-Entscheidung: "Ferrari begeht Selbstmord"

Artikel und Videos zum Thema