Kein Ersatz für USF1

Von SPOX
Zoran Stefanovic hat die Boliden und das Werk von Toyota übernommen
© stefan-gp

Nach dem Aus von USF1 wird die Formel 1 mit nur zwölf Teams in die neue Saison gehen. Das stellte die FIA am Donnerstag mit der offiziellen Bekanntgabe der Starterliste klar. Die Hoffnungen von Stefan GP auf ein Nachrücken haben sich damit erledigt. Offenbar auch, weil Teamchef Zoran Stefanovic unter Betrugsverdacht steht.

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Wie der "Express" berichtet, gehen aktuell die Bundeswehr und zwei weitere Firmen gegen Stefanovic vor, weil dieser behauptet hatte, mit seiner Firma AMCO Teile für Flug-Drohnen und Ariane-5-Raketen entwickelt zu haben. Offenbar ein groß angelegter Schwindel.

"Wir können bestätigen, dass in den Systemen der Bundeswehr weder Antriebe noch sonstige Technologien der serbischen Firma eingesetzt werden", so ein Sprecher des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung zum "Express". Die tatsächlich an der Entwicklung beteiligten Firmen hätten noch nie etwas von AMCO gehört, heißt es weiter.

Offene Rechnungen mit Ex-Toyota-Mitarbeitern

Dabei waren es gerade diese Referenzen, die Toyota zu einer Kooperation mit Stefanovic bewegten. Nach seinem Ausstieg hatten sich die Japaner auf eine Zusammenarbeit mit dem Newcomer geeinigt und ihm sowohl die für 2010 entwickelten Autos als auch Teile des Werks in Köln und einige Mitarbeiter überlassen. Jetzt warten die Beteiligten auf ihr Geld.

Stefanovic selbst hat auf die Vorwürfe bisher nicht reagiert. Und auch in der offiziellen Begründung der FIA heißt es lediglich: "Wir haben verschiedene Optionen diskutiert. Aber es ist in diesem späten Stadium für ein Ersatzteam nicht mehr möglich, noch teilzunehmen."

Neues Auswahlverfahren für 2011

Bei diesen Überlegungen hatte man Stefan GP aber offenbar bereits außen vor gelassen. Denn das Team hat seine Boliden bereits nach Bahrain verschifft und mit Kazuki Nakajima und Jacques Villeneuve zwei Fahrer zur Verfügung. Kurz: Man hätte durchaus antreten können, wenn es die FIA gewollt hätte. Selbst Bernie Ecclestone war bis vor kurzem davon ausgegangen, dass das Stefan-Team seine Chance bekommen würde.

Die bekommen potenzielle Neueinsteiger jetzt allerdings erst 2011. In den kommenden Tagen wird die FIA Details zu einem neuen Auswahlverfahren bekannt geben, um Kandidaten für freie Startplätze am Beginn der Saison 2011 auszumachen, heißt es.

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