Button: "Er setzt seinen Ruf aufs Spiel"

SID
Bald wieder vereint? Mercedes-Teamchef Ross Brawn (l.) und Michael Schumacher
© Getty

Sebastian Vettel ist skeptisch, ob Michael Schumacher bei einem Comeback den Anschluss in der Formel 1 schaffen kann. "Er ist nicht mehr der Jüngste", so der Vize-Weltmeister. Auch Jenson Button ist nicht überzeugt.

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Mit spitzbübischer Ironie hat Vize-Weltmeister Sebastian Vettel auf das mögliche Comeback seines "Ziehvaters" Michael Schumacher in der Formel 1 reagiert.

"Michael kann ohne Zweifel noch gut Autofahren", sagte Vettel dem "ZDF": "Aber er ist nicht mehr der Jüngste. Ob er nochmal den Anschluss schaffen kann - wenn er denn zurückkommt, was ich nicht weiß - muss man abwarten."

Vettel und Rekord-Weltmeister Schumacher gingen am Wochenende beim Winter-Cup in Kerpen mit Karts an den Start, allerdings in verschiedenen Klassen. Schumacher soll nach übereinstimmenden Medienberichten im kommenden Jahr als Mercedes-Fahrer in die Formel 1 zurückkehren.

Schumachers Arzt äußert sich nicht

Derweil wollte sich Johannes Peil, der Arzt des siebenmaligen Weltmeisters, nicht zum Gesundheitszustand Schumachers äußern. "Dazu gibt es von mir zu diesem Zeitpunkt keinen Kommentar", sagte der Chefarzt der Sportklinik in Bad Nauheim der "Bild"-Zeitung.

Sein geplantes Comeback bei Ferrari hatte Schumacher im August wegen der Folgen eines Motorradunfalls im Februar absagen müssen. Damals hatte er einen Schädelbasisbruch erlitten sowie eine Fraktur des siebten Halswirbels und der oberen linken Rippe. Außerdem war eine wichtige Ader beschädigt worden.

Sutil skeptisch wegen Schumacher-Comeback

Auch Adrian Sutil sieht dem möglichen Comeback des Rekord-Weltmeisters mit Skepsis entgegen. "Klar wäre es einerseits cool, aber er hat andererseits entschieden, seine Karriere zu beenden", sagte der Force-India-Pilot.

"Dieses Jahr gab es ja schon einmal ein Hin und Her. Ich weiß nicht, ob es die richtige Entscheidung wäre, mit 41 noch mal ein Comeback zu geben", meinte Sutil mit Blick auf die gescheiterte Rückkehr bei Ferrari im August: "Er würde das schon meistern, aber ich glaube, irgendwann sollte man einfach aufhören und sagen: 'Ich belasse es dabei, ich habe meine Entscheidung getroffen und gebe den jungen Fahrern eine Chance."

"Da geht einem schon was ab im Leben"

Auch die Vorbereitung auf die neue Saison sei für Schumacher nicht einfach: "Es sind wenige Testtage, es ist ein enges Feld, inzwischen auch komplett andere Autos."

Nachvollziehen kann Sutil Schumachers Entscheidung aber schon: "Er ist drei Jahre keine Autorennen gefahren, obwohl das seine große Leidenschaft ist. Da geht einem schon was ab im Leben. Wenn man so viele Jahre immer herumgereist ist, aber plötzlich sitzt man zu Hause und hat eigentlich keine Aufgabe mehr, dann kann es schon sein, dass man sich sagt: 'Ich habe Lust - und wenn es eine Chance gibt, probiere ich es noch mal.'"

Button: "Schumacher setzt seinen Ruf aufs Spiel"

Weltmeister Jenson Button rät Schumacher vom bevorstehenden Comeback eindringlich ab. "Ein Schumacher-Comeback wäre eine großartige Nachricht für den Sport. Aber ich weiß nicht, ob es auch für Michael Schumacher eine großartige Nachricht wäre", sagte der Brite der englischen Tageszeitung "News of the World" und ergänzte mit Nachdruck: "Er setzt seinen guten Ruf aufs Spiel."

Button, der im Vorjahr mit dem von Mercedes übernommenen Team Brawn GP den Titel gewann und somit im Falle des vollzogenen Comebacks praktisch Schumachers Vorgänger wäre, würde durch die Rückkehr des siebenmaligen Weltmeisters eine besondere Motivation verspüren.

"Ich für meinen Teil fahre gegen jeden. Ich will die Besten schlagen, und er war einer der Besten. Mein Ziel ist es, nächstes Jahr wieder Weltmeister zu werden." Button fährt 2010 mit Weltmeister-Vorgänger Lewis Hamilton für das McLaren-Team.

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