Trennungsschmerz vs. Mutterglück

Von Alexander Mey
Angeblich wieder solo: Nicole Scherzinger (l.). Angeblich schwanger: Elisabetta Gregoraci (r.)
© Getty

Schade eigentlich, dass sich Red Bull beim Italien-GP aus dem Titelrennen verabschiedet hat. Jetzt ist sportlich nicht mehr ganz so viel los. Dafür blühte in Monza aber der Boulevard. Trennung, Nicht-Trennung, Schwangerschaft, Homosexualität, Toilettengänge. Die Top 8 lassen diesmal wirklich keine Posse aus.

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Platz 8: Pinkelpause, die Erste

Notdurft ist ein schönes Wort. Es drückt sehr gut aus, in welche Not ein Mensch kommen kann, wenn er so richtig Druck auf der Blase hat. Da vergisst man schnell einmal Freund und Feind. So wie Giancarlo Fisichella. Der musste nämlich vor dem Rennen so dringend, dass er es nicht mehr in seine neue Heimat, die Ferrari-Box, schaffte.

In seiner Not bog er kurzerhand bei seinem Ex-Arbeitgeber Force India ab und ließ seinen Bedürfnissen freien Lauf. Oder hat er in der Hektik einfach vergessen, dass er ja jetzt seinen Traum lebt und für die Scuderia fährt?

Platz 7: Pinkelpause, die Zweite

Nico Rosberg musste während des Rennens nicht pinkeln. Schade eigentlich, denn genug Zeit hätte er gehabt. Im mit Abstand miesesten Rennen seiner Saison verbrachte er fast zwei Minuten an der Box, um dies und das an seinem Auto checken zu lassen. Gebracht hat es nichts - außer Langeweile: "Ich hätte jedes Mal eine Pinkelpause einlegen können, so lange kam mir das vor."

Jetzt nachlesen: So lief das Rennen in Monza

Platz 6: Original brasilianische Kinderarbeit

Keine Angst, das ist nichts Illegales. Alles in bester Ordnung. Die Formel 1 macht zwar vor kaum einem Skandal halt, aber Kinderarbeit gibt es in der PS-Branche dann doch noch nicht. Zumindest keine bezahlte. Ganz für umsonst haben die beiden Söhne Eduardo (8) und Fernando (4) ihrem Papa Rubens ein neues Helmdesign geschenkt.

Und das, obwohl eigentlich klein Fernando die Geschenke hätte bekommen müssen, schließlich hatte er am Wochenende Geburtstag. Immerhin gab es als Belohnung von Barrichello eine Twitter-Nachricht mit Foto vom Sieg. Wohlgemerkt Belohnung, nicht Bezahlung.

Platz 5: Promi-Alarm bei Ferrari

Wenn man schon einmal Heimspiel hat, dann muss man auch so richtig auf den Putz hauen. Die größten Promis, die es gibt, müssen her. Man muss so richtig glänzen. Ferrari hat es in Monza versucht, ist aber spätestens auf halbem Weg gescheitert.

Okay, Fabio Capello ist nicht schlecht, immerhin Trainer-Legende, aber mittlerweile beim Feind in England beschäftigt - im McLaren-Land! Dazu Max Biaggi, auch okay, aber schon lange nicht mehr so ein Kracher wie Valentino Rossi.

Und dann war da noch Luciano Burti. Der ist vor allem durch seine Formel-1-Unfälle zu trauriger Berühmtheit gelangt. Einmal sprang er dabei sogar über Michael Schumacher wie über eine Sprungschanze. Kurzum: Der Glamour-Faktor ließ etwas zu wünschen übrig.

Ach übrigens: Schumi war natürlich auch da. Nur so als Berater.

Platz 4: Stress mit der schmutzigen kleinen Schwester

Sebastian Vettel machte in Monza so richtig auf intellektuell. Anstatt wie alle anderen PS-Protze mit knapp 340 Sachen über die Piste zu brettern, saß unser feiner Herr Vettel in der Garage von Red Bull und las ein gutes Buch, machte ein paar Kreuzworträtsel oder Sudokus und dachte gar nicht daran, der Schwester seiner Kate die Sporen zu geben.

Kate war Vettels erste heiße Liebe in dieser Saison, doch er hat sie beim Unfall im ersten Rennen in Australien zerstört. Seine Neue nennt er Kate's dirty little Sister. Sie ist sein Ein und Alles. Sie ist sein Auto. Denn Vettel hat eine Marotte, er gibt seinen Autos immer Frauennamen.

Und da Kate's Sister in den letzten Rennen häufiger Mal dirty war und sich verbal nicht wehren kann, hat Vettel sie in Monza gleich einmal beleidigt. Er sei mit ihr "herumgerutscht wie eine alte Kuh". Nana Herr Vettel, erst auf intellektuell machen und dann ausfällig werden. Das haben wir gerne.

Platz 3: Trash-Talk vom Feinsten

Wenn diese ganze Schlammschlacht im Hause Renault nicht so verdammt ernst wäre, könnte man sich über das Niveau einfach nur kaputtlachen. Die "Oliver Geissen Show" oder "Jerry Springer" wären Schauplätze, an denen man sich die Piquet-Familie und Flavio Briatore prima vorstellen könnte. "Du bist schwul und nennst mich einen Lügner!" Ein super Thema für einen aufreibenden Nachmittagstalk inklusive Fremdschämen.

Platz 2: Briatore ist nicht schwul

Nein, mit Homosexualität, die Briatore seinem Ex-Fahrer Nelson Piquet Jr. unterschwellig unterstellt hat, hat der Vorzeige-Macho ganz sicher nichts am Hut. Stock-hetero, nennt man das, was Briatore darstellt, wohl neudeutsch. Beweise gefällig? Heidi Klum hat er bereits vor einigen Jahren geschwängert, jetzt hat er es offenbar wieder getan.

Angeblich ist seine Ehefrau, das Ex-Unterwäsche-Model Elisabetta Gregoraci von ihm schwanger. Das meldet zumindest das ganz bestimmt hoch seriöse italienische Gossip-Magazin "Chi".

Platz 1: Sie liebt ihn, sie liebt ihn nicht

Was denn nun? Haben sich Lewis Hamilton und Nicole Scherzinger nun getrennt oder nicht? Erst war in der Presse großer Herzschmerz angesagt. Sie will ein Kind von ihm, er will nicht. Er fühlt sich unter Druck gesetzt, ihre biologische Uhr tickt. Sie fühlt sich gedemütigt, er will keine enge Beziehung. Drama, Drama, Drama!

Oder doch alles absoluter Bullshit? So nannte zumindest Hamilton selbst in der "Bild"-Zeitung die Gerüchte um ihn und das Pussycat-Doll. "Wir sind weiterhin zusammen."

Na ja, wer weiß? Schließlich hat nicht "Chi" über die Trennung geschrieben, sondern eines der seriösesten Nachrichtenmagazine Deutschlands. "Lewis Hamilton verlässt Nicole Scherzinger!" So war es auf der Website des "Spiegel" zu lesen. Und "Spiegel"-Leser wissen schließlich mehr.

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