Königsklasse ohne Könige

2009 gewannen die ZSC Lions aus Zürich die alte Champions Hockey League
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In welchem Modus wird gespielt?

Die Vorrunde wird in elf Vierergruppen ausgetragen. Die Teams treten gegen jeden Gegner einmal zu Hause und einmal auswärts an. Die Gruppensieger und die fünf besten Zweiten qualifizieren sich für das Achtelfinale.

Die Runde der letzten 16, das Viertelfinale und das Halbfinale werden in Hin- und Rückspiel ausgetragen. Das Finale wird dann am 3. Februar 2015 in einer einzigen Partie ausgespielt. Heimrecht hat die Mannschaft, die bis dahin die meisten Siege im Wettbewerb eingefahren hat.

Sind die besten Teams Europa vertreten?

Leider nein! Die KHL konnte bisher nicht für die CHL gewonnen werden. Aus der mit Abstand stärksten Liga Europas, in der neben den 22 russischen Spitzenklubs jeweils ein Verein aus Finnland, Kasachstan, Kroatien, Lettland, der Slowakei und Weißrussland spielen, ist kein Vertreter dabei.

Und diese Tatsache lässt an der Champions Hockey League natürlich Zweifel aufkommen. Kann eine Königsklasse funktionieren, wenn europäische Giganten wie Dynamo Moskau nicht dabei sind? Man stelle sich nur mal eine Fußball-Champions-League ohne die Vereine aus der spanischen Primera Division oder der englische Premier League vor...

Immerhin besteht die Hoffnung, dass die KHL-Klubs in Zukunft an der Champions Hockey League teilnehmen werden. Seit geraumer Zeit laufen Verhandlungen zwischen den Verantwortlichen. "Die KHL ist sehr wichtig für das Eishockey, nicht nur in Europa. Wir haben ihr ein Angebot vorgelegt, doch 2014 wird es keine russischen Teams in der CHL geben. Wir befinden uns aber in weiteren Gesprächen", bestätigte CHL-Boss Anders Ternbom.

Ob die CHL jedoch für KHL-Vereine überhaupt sportlich reizvoll ist, darf bezweifelt werden. Zudem kämen auf alle Teams unglaublich hohe Reisekosten zu, was vor allem für die Nicht-KHL-Klubs neu wäre. Ein möglicher Gegner wäre für deutsche Vereine beispielsweise Chabarowsk - was eine Reise an die chinesische Grenze bedeuten würde.

Die deutschen Gruppen im Überblick

A: KÖLNER HAIE, Oulun Kärpät, Bili Tygri Liberec, HC Kosice

D: EISBÄREN BERLIN, PSG Zlin, Fribourg-Gotteron, Djurgardens IF Stockholm

G: ADLER MANNHEIM, HC Sparta Prag, Växjö Lakers Hockey, Kalevan Pallo Kuopio

H: ERC INGOLSTADT, Saimaan Pallo, HC Vitkovice Steel, EV Zug

Was sagen die Beteiligten?

CHL-Boss Anders Ternbom: "Das Engagement und die Begeisterung unserer Gesellschafter zeigen, dass die Zeit für diesen Wettbewerb reif war. Wir freuen uns, dass die Champions Hockey League nach mehr als 17 Monaten intensiver Arbeit nun Realität wird - eine Liga der besten europäischen Klubs, die das Vermächtnis der European Trophy weiterführt."

Eisbären-Manager Peter John Lee: "Dieser europäische Wettbewerb ist ein wichtiger Schritt in der Weiterentwicklung unseres Sports."

DEL-Boss Gernot Tripcke: "Dies ist ein großer Schritt für das europäische Klub-Eishockey und die involvierten Ligen. Durch das einheitliche und geschlossene Vorgehen aller Beteiligten, auf dem die Champions Hockey League basiert, wird dieses Projekt große Strahlkraft für die nationalen Ligen und ihre Vereine haben. Ähnlich wie bereits in vergleichbaren Ligen im Fußball, Basketball und Handball."

IIHF -Vizepräsident Kalervo Kummola: "Als sich alle Beteiligten zum ersten Mal im Juni 2012 am Hockey Forum in Barcelona getroffen haben, hatten wir die Hoffnung, dass dies der Anfang von etwas Neuem ist. Aber ich denke, dass nur wenige wirklich daran glaubten, dass wir nach so kurzer Zeit zusammen eine neue Liga ins Leben rufen würden."

Seite 1: Entstehung der CHL und die DEL-Vertreter

Seite 2: Der Modus und das Fehlen der KHL-Teams

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