Delaney zerlegt Panathinaikos

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20. November 201523:33
Malcolm Delaneygetty
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Die Rückrunde in der Turkish Airlines Euroleague hat begonnen. Malcolm Delaney nimmt Panathinaikos auseinander. Der FC Barcelona rächt sich an Izmir und pulverisiert dabei einen Vereinsrekord, Maccabi Tel Avivs Seuchensaison geht auch gegen ZSKA weiter. Piräus gewinnt ohne drei Leistungsträger, für Belgrad setzt es in Strasbourg eine Schlappe.

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Gruppe A

Real Madrid (2-4) - Khimki Moskau Region (4-2) 82:85 (BOXSCORE)

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FC Bayern München (2-4) - Fenerbahce Istanbul (5-1) 67:84 (BOXSCORE)

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Strasbourg (3-3) - Crvena Zvezda Telekom Belgrade (2-4) 78:75 (BOXSCORE)

Wer hätte das vor zwei Wochen gedacht? Strasbourg war mit nur einem Sieg aus vier Spielen gestartet, hat jetzt aber nacheinander Real Madrid und nun Belgrad geschlagen - und steht damit auf einmal auf Platz 3 in Gruppe A! In dieser kuriosen Gruppe ist scheinbar alles möglich. Und dabei hatte die Truppe von Maik Zirbes die erste Halbzeit noch dominiert.

Mit 52:34 führte Roter Stern nach 20 Minuten. Ein Vorsprung, bei dem eigentlich nichts mehr anbrennen sollte, richtig? Falsch. Strasbourg verteidigte nach dem Pausentee herausragend und erlaubte in der kompletten zweiten Hälfte bloß 23 Punkte. Wo Quincy Miller (23 Punkte, 12 Rebounds, 4 Blocks), Marko Simonovic (18 Punkte) und Marko Guduric (13) zuvor noch nach Belieben punkteten, wurde ihnen der Hahn nun völlig abgedreht. Auch Maik Zirbes war nicht so effektiv wie sonst in dieser Saison (9 Punkte, 2/4 FG, 4 Rebounds in 31:02 Minuten).

Offensiv drehte bei den Franzosen wiederum ein Trio auf. Jeremy Leloup war mit 24 Zählern und 8 Rebounds der beste Mann, unter anderem schweißte er drei Triples rein. Ex-Mav Rodrigue Beabouis kam ebenfalls auf starke 17 Punkte, Vladimir Golubovic steuerte 13 Punkte und 9 Rebounds zum dramatischen Comeback-Sieg dazu.

Gruppe A

Gruppe B

Gruppe C

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Gruppe B

Cedevita Zagreb (3-3) - Olympiakos Piräus (5-1) 70:83 (BOXSCORE)

Die Partie begann für Zagreb mit einer guten Nachricht: Neben dem mit einem Kreuzbandriss für die ganze Saison ausfallenden Patric Young fehlten bei Olympiakos auch Vassilis Spanoulis und Georgios Printezis - im Prinzip also die drei wohl wichtigsten Spieler bei Piräus. Für Cedevita also eine gute Möglichkeit, mit einem Heimsieg dem Top 16 ein ganzes Stück näher zu kommen.

Allerdings hätten die Kroaten dafür eben auch ihren Teil leisten müssen - und das fiel ihnen nach einem guten ersten Viertel schwer. Auch ohne seine Leistungsträger präsentierte sich Olympiakos als starkes Kollektiv und hatte vor allem in Othello Hunter und Ioannis Papapetrou Spieler, die bereitwillig Verantwortung übernahmen.

Beide waren entscheidend daran beteiligt, als Piräus im letzten Viertel davonzog - Hunter kam auf 19 Punkte und 8 Boards, Papapetrou war mit 16 und 8 nur ungleich schlechter. Vangelis Mantzaris (12 Punkte) und Dimitris Agravanis (11) komplettierten die starke Mannschaftsleistung, dank der Olympiakos das Top 16 schon nicht mehr zu nehmen ist. Bei Zagreb punkteten Jacob Pullen (13) und James White (12) am meisten.

Laboral Kutxa Vitoria Gasteiz (4-2) - EA7 Emporio Armani Milan (1-5) 94:82 (BOXSCORE)

Es sieht ganz so aus, als würde auch diese Saison zu einer großen Enttäuschung für den Traditionsklub aus Mailand. Die Italiener kamen nicht gut aus den Startlöchern und hatten gegen Laboral Kutxa bereits zur Pause einen 15-Punkte-Rückstand vor der Brust. Der bröckelte am Ende zwar noch ein wenig, es reichte aber nicht, um den Spaniern wirklich gefährlich zu werden.

Dafür sorgten vor allem Fabien Causeur (22 Punkte), Darius Adams (20) und Mike James (18). Routinier Ioannis Bourousis legte mit 14 Punkten und 13 Rebounds noch ein starkes Double-Double obendrauf. Milano konnte sich zwar mal wieder auf Alessandro Gentile verlassen, der 24 Punkte auflegte, abgesehen von Stanko Barac (16 Punkte, 12 Rebounds) und Jamel McLean (13) hatte der Forward aber nahezu überhaupt keine Unterstützung.

Anadolu Efes Istanbul (3-3) - Limoges CSP (2-4) 92:74 (BOXSCORE)

Nach drei Niederlagen in Serie meldete sich Anadolu Efes mit einem Heimerfolg gegen Limoges zurück. Vor allem Thomas Heurtel hatte sich gegen seine Landsleute eine Menge vorgenommen. Der Aufbauspieler besorgte die ersten fünf Punkte im Spiel und hatte nach dem ersten Viertel bereits 10 Zähler auf seinem Konto.

Mit einem 15:0-Lauf kurz vor der Pause zogen dieIstanbuler schließlich davon. Zur Pause betrug der Vorsprung entspannte 16 Zähler. Aber Limoges steckte nicht auf und kam auch dank Heiko Schaffartzik (7 Punkte, 5 Assists) wieder auf 7 Zähler heran. Doch Efes antwortete mit einem eigenen Run und baute die Führung vor dem Schlussviertel wieder auf 13 Punkte aus.

Topscorer im Team vom Dusan Ivkovic war Derrick Brown mit 21 Punkten, Thomas Heurtel kam 20 Punkte. Bryant Dunston legte ein Double-Double (12 Punkte, 11 Rebounds) hin und verteilte dazu noch starke 7 Assists. Bei den Franzosen war Yakhouba Diawara mit 17 Punkten bester Werfer.

Mit dem Sieg bleibt Anadolu auf Platz 4 der Gruppe B, verschafft sich aber nun etwas Luft vor Verfolger Limoges auf Platz 5.

Gruppe A

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Gruppe C

Zalgiris Kaunas (3-3) - Stelmet Zielona Gora (1-5) 67:56 (BOXSCORE)

So meldet man sich nach einer Klatsche zurück: Vor einer Woche wurde Kaunas noch mit 35 Punkten Unterschied von Panathinaikos abgefertigt, nun legte Zalgiris eine absolut souveräne Partie vor heimischem Publikum hin und mischt mit einer ausgeglichenen Bilanz weiterhin voll mit um die Top-16-Plätze.

Gora blieb zwar fast immer in Schlagdistanz, bekam letztendlich aber nicht genug Offense zusammen - und hat mit nur einem Sieg bei fünf Niederlagen auch rechnerisch keine Chance mehr aufs Weiterkommen.

Topscorer der Partie war Paulius Jankunas mit 16 Punkten, der Forward legte zudem 7 Rebounds und 4 Assists auf. Mantas Kalnietis kam auf 13 Punkte und 5 Assists. Für die Gäste war Mateusz Ponitka mit 15 Zählern und 7 Rebounds der produktivste Akteur.

FC Barcelona Lassa (5-1) - Pinar Karsiyaka Izmir (2-4) 107:79 (BOXSCORE)

Das nennt man dann wohl "Revanche geglückt"! Am ersten Spieltag hatte der türkische Überraschungsmeister Barca noch seine erste (und bisher einzige) Pleite der Saison verpasst, nun sinnten die Katalanen auf Rache - und daher gab es für Izmir nicht allzu viel zu lachen. Das Offensivfeuerwerk der Katalanen nahm sogar historische Züge an.

107 Punkte hat selbst Barca zuvor noch nie in einer Partie aufgelegt. Das lag logischerweise auch an der türkischen Defense: Unglaubliche 76 Prozent traf Barca aus dem Zweipunkteland, 12/26 Dreiern kamen noch dazu - so hatte Izmir letztlich trotz ordentlicher eigener Offensivleistung absolut nichts zu bestellen im Palau Blaugrana.

Die auffälligsten Barca-Akteure in dieser Partie waren Shane Lawal (19 Punkte), Carlos Arroyo (18), Ante Tomic (16, 7 Rebounds) und Justin Doellman (14). Bei den Gästen stach Joe Ragland mit starken 26 Punkten heraus, Kenan Sipahi zeigte mit 13 Punkten und 7 Assists ebenfalls eine ansprechende Vorstellung.

Panathinaikos Athen (2-4) - Lokomotive Kuban Krasnodar (5-1) 71:77 (BOXSCORE)

Panathinaikos kommt nicht so richtig in Schwung! Der griechische Topklub musste sich zuhause den starken Russen aus Krasnodar geschlagen geben und steht weiterhin erst bei zwei Siegen. Kuban gab von Beginn an den Ton an und führte bereits nach den ersten zehn Minuten mit 11 Zählern.

Zwar kamen die Athener im zweiten Viertel zurück, aber Pana schaffte es nicht Krasnodar in Bedrängnis zu bringen. Als dann in der zweiten Hälfte auch Ex-BBL-MVP Malcolm Delaney Fahrt aufnahm, wurde es nicht leichter. "Ich habe in der ersten Hälfte fürchterlich geworfen und ich habe nur darauf gewartet, eine Möglichkeit zu bekommen, zurückzuschlagen. Zum Glück klappte das in der zweiten Hälfte", sagte Delaney.

Antonis Fotsis war logischerweise überhaupt nicht zufrieden. "Es war ein wichtiges Spiel für uns, aber leider haben wir es verloren. Kuban ist ein sehr gutes Zeam und sie haben alle unsere Fehler ausgenutzt, egal ob in der Defensive oder der Offensive. Sie haben einige Big Shots getroffen und wir haben es nicht geschafft, Delaney im dritten Viertel zu stoppen. Wir müssen besser werden, vor allem in der Defensive und ich bin überzeugt davon, dass wir schon in der nächsten Woche in Izmir besser spielen werden. Es ist an der Zeit, ein Auswärtsspiel zu gewinnen."

Delaney kam auf 23 Punkte, 5 Rebounds und 5 Assists. Ryan Broekhoff erzielte 16 Zähler. Bei Athen war James Feldeine der beste Scorer mit 14 Punkten. Krasnodar liegt gleichauf mit Barcelona an der Spitze der Gruppe C. Panathinaikos bleibt auf Rang 4.

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Gruppe D

Maccabi Fox Tel Aviv (1-5) - ZSKA Moskau (5-1) 82:88 (BOXSCORE)

Es will einfach nicht klappen bei Maccabi in dieser Saison - auch nicht unterm neuen Coach Zan Tabak. Dabei hatten es die Israelis gegen das schier übermächtige ZSKA noch lange richtig spannend gemacht. Am Ende war es dann aber doch wieder die Klasse von Milos Teodosic und Co., die den Unterschied machte.

Teodosic kam auf 25 Punkte und 5 Assists und sorgte mit einem Dreier für einen Teil des entscheidenden Runs der Russen - Cory Higgins steuerte in dieser Phase ebenfalls 2 Triples dazu. Des weiteren spielten auch Nando De Colo (15 Punkte, 5 Assists) und Vitaly Fridzon (12) richtig stark und sorgten dafür, dass ZSKA jetzt schon mindestens Platz 2 in Gruppe D sicher hat.

Davon kann Maccabi bekanntlich nur träumen, es steht weiterhin bloß ein Sieg für den Champion von 2014 zu Buche. Bester Punktesammler bei Tel Aviv war Taylor Rochestie mit 20 Punkten, Brian Randle (19), Ike Ofoegbu (15) und Devin Smith (14) punkteten ebenfalls zweistellig. Der frühere Bamberger Trevor Mbakwe blieb mit nur 2 Punkten in 16 Minuten hingegen blass, Supertalent Dragan Bender wurde nur 2:05 Minuten eingesetzt.

Brose Baskets Bamberg (4-2) - Unicaja Malaga (5-1) (BOXSCORE)

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Dinamo Banco Di Sardegna Sassari (0-6) - Darussafaka Dogus Istanbul (3-3) 60:68 (BOXSCORE)

Darussafaka Dogus bleibt Bamberg auf den Fersen und erledigt die Pflichtaufgabe bei Schlusslicht Sassari. Dabei kamen die Italiener besser ins Spiel und führten nach dem ersten Viertel mit 16:12. Doch dann folgte ein 15:0-Lauf der Türken, der sie zurück ins Spiel brachte.

Anstatt aufzustecken, kämpfte sich Sassari aber ein weiteres Mal zurück. Ex-Alaba-Spieler David Logan vollendete direkt nach der Pause einen 8:0-Lauf, der den Italienern die Führung zurückbrachte, aber wie schon in der ersten Hälfte brach Sassari anschließend ein. Darussafaka legte den nächsten Lauf hin und ließ sich die Führung danach nicht mehr nehmen.

Luke Harangody war mit 26 Punkten (4/4 von Downtown) und 13 Rebounds bester Werfer der Partie. Emir Preldzic kam auf 11 Punkte, 8 Rebounds und 7 Assists. Bei Sassari kam Joe Alexander auf 17 Zähler.

Istanbul bleibt auf Platz 4 einen Sieg hinter Bamberg in der Gruppe D. Sassari wartet weiter auf den ersten Sieg in der diesjährigen Euroleague-Saison.

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