Pleite gegen WSG: WAC verpatzt Europa-League-Generalprobe

Von APA
Die WSG Tirol jubelt
© GEPA

Die Generalprobe des WAC für das Europa-League-"Finale" gegen Feyenoord am Donnerstag ist in die Hose gegangen. In einem verkorksten Spiel unterlagen die Kärntner am Sonntag in der 10. Runde der Bundesliga bei der WSG Tirol mit 1:4 (0:2) und treten in der Tabelle auf der Stelle. Mit vier Punkten Rückstand auf die WSG (6.) war man vor dem abschließenden Spiel des LASK gegen Ried weiter Siebenter.

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David Gugganig (26.) und Kelvin Yeboah (30.) bestraften den schwachen WAC-Auftritt in der ersten Hälfte mit einem 0:2-Rückstand, Dejan Joveljic (66.) gelang infolge einer Leistungssteigerung nach der Pause aber nur noch der Anschlusstreffer. Tobias Anselm machte den Sack im Finish zu (77.), in der Nachspielzeit traf auch noch Renny Smith (94.). Im dritten Bundesligaduell mit den Tirolern ging der WAC bei einem Remis zum zweiten Mal als Verlierer vom Feld.

Der WAC, der aufgrund der Windverhältnisse mit dem Charterflug nicht in Innsbruck landen konnte und schließlich via München per Bus anreiste, fand nach Anpfiff nicht ins Spiel. So musste Goalie Alexander Kofler erstmals in der 16. Minute gegen Zlatko Dedic parieren, kurz darauf klopfte Yeboah am Außennetz an (17.). Der WAC, im Vergleich zum 1:0 bei ZSKA Moskau an sechs Positionen verändert, machte sich in der Offensive kaum bemerkbar, die Führung der Hausherren war fast logisch.

Nach einem Freistoß von der Seite stieg Gugganig höher als Dominik Baumgartner und köpfelte ein. Und es kam nur wenige Minuten später noch schlimmer für die Kärntner, die sich weiter unachtsam präsentierten: Nach einer Hereingabe von Dedic klärte Michael Novak schlecht, Yeboah köpfelte aus wenigen Metern zum 2:0 ein. Von einem echten Weckruf konnte aber keine Rede sein, der WAC machte zwar mehr Druck, brachte aber kaum gelungene Aktionen zuwege. Vier völlig missglückte Torschüsse waren das einzig Zählbare vor der Pause.

WAC-Coach Ferdinand Feldhofer reagierte in der Halbzeit mit vier Wechseln, u.a. musste Regisseur Michael Liendl vom Platz. Die Gäste bestimmten in der Folge das Geschehen, taten sich beim Herausspielen von Chancen aber weiter schwer. Ein ungefährlicher Novak-Köpfler (63.) leitete dann jedoch eine Drangphase der Gäste ein, kurz danach fand Joveljic die Riesenchance am Fünfer vor, Tormann Ferdinand Oswald war aber mit einer "Handball-Parade" zur Stelle.

Wenig später war der Serbe dann doch erfolgreich, sein Schuss aufs lange Eck ging via Innenstange zum Anschlusstreffer ins Tor. Der WAC hielt den Druck aufrecht, nur die Stange rettete die Tiroler bei einem Kopfball von Luka Lochoshvili vor dem Ausgleich (72.). Die Tiroler suchten den Ausgang aus ihrer Passivität und legten etwas zu. Erst verfehlte Dedic bei einer scharfen Hereingabe aus Kurzdistanz das Tor nur knapp (75.), dann aber schlug Anselms Stunde: Der "Joker" drückte den Ball nach einem Eckball vor Nemanja Rnic im Fünfer über die Linie.

Im Finish wurde der neuerliche Anschlusstreffer von Dario Vizinger wegen Abseits aberkannt, Lochoshvili sah nach einer Notbremse gegen Yeboah sogar noch Rot (81.). Smith durfte schließlich so wie Gugganig zuvor über sein erstes Bundesligator jubeln.

WSG Tirol - Wolfsberger AC: Die Stimmen

Thomas Silberberger (WSG-Trainer): "Die erste Halbzeit war das Beste, was wir seit Monaten gespielt haben. Wir hätten auch noch höher führen können, haben alles im Griff gehabt. Nach den Wechseln beim WAC hat man schon gesehen, warum sie momentan in der Europa für Furore sorgen - da haben sie uns reingedrängt. Da hatten wir, ähnlich wie in Ried, wieder Angst vor dem Sieg. Mit dem 3:1 durch Tobi Anselm ist es wieder in die andere Richtung gegangen. Zum Schluss hat uns natürlich die rote Karte in die Karten gespielt. Mit dem 4:1 war der WAC noch gut bedient."

Ferdinand Feldhofer (WAC-Trainer): "Diese Niederlage ist extrem bitter. Wir waren in den ersten dreißig Minuten nicht bereit, den Fight anzunehmen, waren in den Zweikämpfen nicht präsent und haben zu einfache Ballfehler gemacht. Aber das war auch eine Folge der fehlenden Frische, das ist normal. In der zweiten Hälfte haben wir alles probiert, vier Wechsel, drei Topchancen, ein Tor. Mit ein bisschen Glück machen wir den Ausgleich. Wir müssen das abhaken und müssen das nicht tagelang analysieren."

WSG - WAC: Endstand 4:1 (1:1)

Tore: Gugganig (26.), Yeboah (30.), Anselm (77.), Smith (90.+4) bzw. Joveljic (66.)

WSG: Oswald - Koch, Behounek, Gugganig, Schnegg - Rogelj (85. Pranter), Petsos (74. Naschberger), Celic, Rieder (65. Smith) - Dedic (74. Anselm), Yeboah (85. Baden Frederiksen)

WAC: Kofler - Baumgartner, Rnic, Peric (46. Lochoshvili) - Novak, Wernitznig, Stratznig (46. Vizinger), Liendl (46. Leitgeb), Giorbelidze (65. Scherzer) - Peretz (46. Taferner), Joveljic

Rote Karte: Lochoshvili (81./Notbremse)

Gelbe Karten: keine

Die Besten: Yeboah, Schnegg, Gugganig bzw. Kofler, Leitgeb, Wernitznig

Bundesliga: Die Tabelle nach dem 10. Spieltag

Platz

Verein

Sp

S

U

N

T/GT

TD

Pkt.

1.

LASK Linz

10

7

2

1

22:6

16

23

2.

Red Bull Salzburg

10

7

1

2

34:11

23

22

3.

Rapid Wien

10

6

3

1

25:14

11

21

4.

SK Sturm Graz

9

5

3

1

16:5

11

18

5.

SKN St. Pölten

10

4

2

4

21:18

3

14

6.

WSG Tirol

10

4

2

4

14:14

0

14

7.

WAC

9

3

1

5

16:20

-4

10

8.

Austria Wien

10

2

4

4

9:14

-5

10

9.

SV Ried

10

3

1

6

13:23

-10

10

10.

TSV Hartberg

10

2

4

4

11:21

-10

10

11.

FC Admira

10

2

1

7

12:29

-17

7

12.

SCR Altach

10

1

2

7

7:25

-18

5