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05.04.2010 um 01:53 Uhr
Fehlender Patriotismus???
Dieser Blog ist quasi meine Antwort auf den von Maulwurfen geschriebenen Blog, in dem er den fehlenden Patriotismus in der deutschen Gesellschaft anhand der internationalen Auftritte der Bundesligavereine und der fehlenden Unterstützung durch Fans anderer Vereine belegen will...

Also zunächst einmal zu mir. Ich bin Real Madrid-Fan seit 2001 Zidane nach Madrid wechselte. Er war im übrigen der Spieler der mich entscheidend prägte, da er eben auch in "meinem ersten Turnier", der WM 1998, eine große Rolle einnahm. Erst seit seinem Wechsel interessierte ich mich für Vereinsfußball an sich und vor Allem für Real Madrid, was bis heute gehalten hat.
So ist es logisch das ich vor Allem auf Vereinsebene nicht zu den deutschen Vereinen halte, doch auch die deutsche Nationalmannschaft ist mir herzlich egal. Als 2002 Ronaldo das Elend mit 2 Treffern beendete jubelte ich, der Fußball hatte gesiegt!

Doch warum halte ich nicht zu Deutschland? Warum halten so viele Deutsche nicht zu Deutschland, oder zumindest nicht zu deutschen Vereinen?

Ich muss zugeben das diese Frage mich WM für WM, EM für EM aufs neue interessiert. Zum einen liegt es wohl daran das ich kein "reiner Deutscher" bin. Ich habe ebenso einen großen Teil aus meiner Familie der irischer Abstammung ist.
Dennoch lebe ich seit meiner Geburt in Deutschland, meine Muttersprache ist deutsch und ich fühle mich auch als Deutscher.
Womöglich ist es auch meine Erziehung, meine Eltern waren nie große Patrioten, ihnen ist aber Fußball an sich ziemlich egal...
Am warscheinlichsten ist es aber das ich Fußball nie als eine "nationale Angelegenheit" erlebte. Ich wollte schon als kleiner Junge eins sehen: Einsatz, Tore, Spektakel! Ich sah den Fußball von Anfang an als Kunst und war von daher auch bei WMs und EMs für diejenigen die den Fußball eben auch künstlerisch gestalteten. Dies waren damals Frankreich und Brasilien, auf Vereinsebene Real Madrid! Ich bevorzugte die großen Künstler, anstatt die "kleinen aufgrund ihrer Herkunft zu favorisieren.

In anderen Fällen wird es wohl wirklich die enorme Abneigung eines bestimmten Vereines sein, dem man dann auch auf internationaler Ebene keine Erfolge gönnt.

Aber nun zu der implizierten Aufforderung von Maulwurfen, gefälligst ein bisschen patriotischer zu sein!

Ich persönlich sehe mich als Patrioten! Ich kanalisiere dies eben nicht in den Fußball. Kann man sein Vaterland nicht lieben, ohne es in einer Nebensache zu unterstützen? Ich persönlich beziehe diesen Patriotismus auf andere Bereiche des Lebens, aber eben nicht auf den Sport!
Patriotismus kann viel bewegen, aber im Sport ist er meiner Meinung nach verschwendet! Was hatten wir im Nachhinein von der WM 2006? Ein großes Zusammenhaltsgefühl, ein bisschen Feiern, aber dannach war alles wieder wie immer. Der Nutzen war gleich 0.

Dennoch will ich niemandem das Recht abstreiten im Sport Patriot zu sein, in der CL oder WM zu Deutschen zu halten, aber bitte, lasst die die es eben nicht tun in Frieden! Ich entscheide nach meinem Herzen für wen ich sympathisiere, nicht danach innerhalb welcher Grenzen er zur Welt kam.

Zum Schluss möchte ich aber noch einen kleinen Kritikpunkt anbringen! Auch wenn die 5-Jahreswertung einen ganzen weiteren Bundesligateilnehmer in den internationalen Wettbewerb bringen könnte, bitte werdet nicht ausfallend gegenüber bestimmten Nationen und deren Bevölkerung! Ich kann es absolut nicht sehen, wie aufgrund einer albernen UEFA-Statistik ein Feindbild von Medien und Fans erschaffen wird, das dann ein paar Hirnlose zu rassistischen Äußerungen bewegt. Die Italiener sind vor "uns" in der 5-Jahreswertung, aber deshalb sind sie noch lange nicht unsere Feinde!

Die Grundessenz meines Blogs ist aber:
Ihr könnt alles Fußball-Patrioten sein! Aber "zwingt" nicht andere es euch gleich zu tun und passt auf das sich eure "Bewegung" nicht in die falsche Richtung fortsetzt...


Aufrufe: 12648 | Kommentare: 102 | Bewertungen: 61 | Erstellt:05.04.2010
ø 6.1
KOMMENTARE
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La_Pulga
05.04.2010 | 02:05 Uhr
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La_Pulga : 
05.04.2010 | 02:05 Uhr
-8
La_Pulga : 
Stark! Hier finde ich mich schon eher wieder!

Hab ja meine Meinung schon hinlänglich geäßert!

"Kann man sein Vaterland nicht lieben, ohne es in einer Nebensache zu unterstützen? " Da trifft es eigentlich ganz gut!
Sauberer Gegenblog!
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giovane
05.04.2010 | 02:13 Uhr
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giovane : 
05.04.2010 | 02:13 Uhr
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giovane : 
eine andere sichtweise - ansprechend rübergebracht. hut ab!

aber wie schon in maulwurfen´s blog "angemerkt", geht´s zumindest mir persönlich eher darum, das DAGEGEN sein anzuprangern.

nochmal: egal ist ok, dagegen ist *kopfschüttel*. und diese meine einstellung bleibt. auch nach diesem guten blog!
9
arm3nia
05.04.2010 | 02:22 Uhr
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-3
arm3nia : 
05.04.2010 | 02:22 Uhr
-3
arm3nia : 
Finde diesen Blog sehr gelungen und wesentlich näher an Meiner Meinung, die im anderen Blog nachgelesen werden kann, aber im Grunde kann ich dir zu 100% zustimmen.

Hoffentlich wird dies der ein oder andere Bayern-Fan lesen und dann eventuell ein bisschen mehr Verständnis aufbringen für Leute wie uns - aber allein die aktuelle Bewertung dieses Blogs zeigt wohl, dass bis auf ein paar Ausnahmen, die wenigsten wirklich Notiz vom geschriebenen nehmen werdern. Dabei ist besonders der vorletzte Absatz absolut zutreffend und hat den Nagel auf den Kopf getroffen.
1
flateric
05.04.2010 | 09:36 Uhr
8
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flateric : 
05.04.2010 | 09:36 Uhr
-5
flateric : 
Patriot ist die geniale Mischung aus Patria und Idiot
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UliFan
MODERATOR
05.04.2010 | 09:45 Uhr
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UliFan : 
05.04.2010 | 09:45 Uhr
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UliFan : 
Ich entscheide nach meinem Herzen für wen ich sympathisiere, nicht danach innerhalb welcher Grenzen er zur Welt kam.


Das ist ein sehr schöner Satz, der könnte von mir sein. Ich freue mich grundsätzlich durchaus über die Leistungen der Deutschen sei es im Fußball oder in einer anderen Sportart. Übertriebener Patriotismus ist mir dagegen völlig fremd. Ich habe mich durchaus schon dabei ertappt wie ich einem Österreicher (Hermann Maier!) beim Skifahren die Daumen gedrückt habe, einfach weil er mir symphatisch war.

Dieses Unterstützen oder auch Nicht-Unterstützen der deutschen Vereine, v.a. des FCB sollte man nicht zu hoch hängen. Viele können uns ums "Verrecken" nicht leiden, es muss dann auch niemand zu heucheln anfangen nur weil´s gegen einen ausländischen Verein geht
2
riesery
05.04.2010 | 10:57 Uhr
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riesery : 
05.04.2010 | 10:57 Uhr
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riesery : 
Wirklich guter Gegenblog.Hab die Diskussion dem anderen Blog so rudimentär mitverfolgt mich aber nicht dazu geäußert.

Das mache ich jetzt in Ansätzen:

Bei mir ist es so.Je mehr ich mich mit einer Sportart flächendeckend auseinandersetzte und die einzelnen Akteure kennenlerne je mehr schwindet mein Patriotismus.
Klar wenn man mal kurz irgendwo reinzappt wo man die Akteure nicht kennt ist man automatisch für Deutschland für sein Heimatland.

Für ich ist Identifikation auch ganz wichtig.Und wenn man sich zb national gesehen mit Leuten wie Ashley Cole und Rooney besser identifizieren kann als mit Leuten wie Lahm und Klose dann respektiere ich das vollkommen,

Und dass manche Leute Bayern hassen und ihnen Unglück wünschen kann ich auch als Bayern Fan sehr gut nachvollziehen wenn man jetzt wieder sieht wie sich der Verein seit Jahrzehnten in den Mittelpunkt stellt und diese Arroganz bezüglich anderen Vereinen an den Tag legt.
Da muss nicht jeder wollen dass der Klub CL gewinnt.
Was wäre denn die Folge?Noch mehr Überheblichkeit von manchen Bayern Fans in Zukunft.

Wie gesagt je mehr man wirklich über den Tellerrand eigener Verein bzw Bundesliga hinausschaut desto geringer wird der Patriotismus weil man dann auch andere Kulturen Vereine Geschichten der Vereine wirklich kennenlernt und evtl auch Sympatien aufbaut.

Und diese Sache mit der dämlichen 5 Jahreswertung geht mir eh total auf den Sack.
Ich kann mit der aktuellen Situationj sehr gut leben wie sie ist.Die Bl muss für mich nicht die beste Liga der Welt sein.Im Gegenteil.Wenn das so eine Kommerzialisierung zur Folge hat wie die Pl dann kann ich dankend drauf verzichten.Wenn Leute nur noch ins Stadion gehen um Stars zu sehen und nicht mehr um die eigene Mannschaft nach vorne zu peitschenDass Leute ins Stadion gehen die Fußball an sich nichts am Hut haben.Nein Danke.

Es ist ok wie es ist.Es kommt wie es kommt.Es geht um Fußball und Fußball lebt schon immer von Rivalitäten und Konkurenz.

10 P
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ANDARSful
05.04.2010 | 11:56 Uhr
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ANDARSful : 
05.04.2010 | 11:56 Uhr
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ANDARSful : 
10 Punkte
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MarcelPutz
05.04.2010 | 12:36 Uhr
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MarcelPutz : 
05.04.2010 | 12:36 Uhr
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MarcelPutz : 
"Was hatten wir im Nachhinein von der WM 2006? Ein großes Zusammenhaltsgefühl, ein bisschen Feiern, aber dannach war alles wieder wie immer. Der Nutzen war gleich 0."

Ich weiß nicht wie vielen es genau so ging, aber mich hat erst diese WM so richtig auf den Fußball gebracht, seitdem verfolge ich den Fußball erst so richtig intensiv...
Und wenn das vielen so ging und viele Fußball jetzt noch mehr lieb haben und dadurch vielleicht sogar selber beginnen zu kicken statt faul vor dem Sender RTL oder so zu hängen wäre das positiv.

Aber wie gesagt, ich weiß nicht ob ich der einzige war, dem es damals so ging...


Und dass Deutschland seitdem im Ausland bessere gesehen wird ist auch nicht schlecht und das ist erwiesen. Da wurden einige Klischees und geschichtliche Ereignisse weggestreift.

Und dass es ein Zusammenhaltsgefühl, Feiern und so weiter gab war doch auch nicht so schlecht... so etwas hat es seit dem Fall der Mauer nicht mehr gegeben in Deutschland und das geht auch in die Geschichte ein....


Also diesen Punkt sehe ich in deinem Blog etwas skeptisch. Ansonsten ist der Blog natürlich richtig gut, 10 Pkt
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Zyrock
05.04.2010 | 12:39 Uhr
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Zyrock : 
05.04.2010 | 12:39 Uhr
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Zyrock : 
Gut geschrieben.

Ich persönlich trenne bei meiner Meinung zwischen Nationalmannschaft und Verein.
Beim Verein ist es so, dass ich (der ich ja selbst Fan des Arsenal FC bin) vollkommen verstehen kann, wenn man nicht zu einem deutschen Verein hält. Bei internationalen Spielen von deutschen Teams, die nicht gegen Arsenal sind, halte ich zwar meistens für das deutsche Team, aber das empfinde ich nicht als Zwang. Ich habe über die Jahre hinweg neben Arsenal und dem 1. FC Köln mit allen möglichen Vereinen sympathisiert: Borussia Dortmund, Real Madrid (nachdem mein damaliger Lieblingstorhüter, Bodo Illgner, dorthin gewechselt ist), Juventus Turin (Pavel Nedved war ein gigantischer Fußballer),...manchmal macht sich das an einem einzelnen Spieler fest, manchmal am Team, manchmal ohne speziellen Anlass. Nicht jeder findet sein Lieblingsteam durch seinen Heimat- oder Wohnort.

Aber: bei Länderspielen kann ich es absolut nicht verstehen, wenn man gegen das eigene Land ist. Die eigene Nationalmannschaft nicht zu verfolgen, oder zu denken, dass andere Teams besseren Fußball spielen, ich denke da kennen wir uns alle hier zu gut aus, um nicht zu wissen, dass es bessere Teams gibt als Deutschland. Aber es ist nunmal das eigene Land und ich käme nie auf die Idee, für Frankreich (wegen Henry, Vieira), Spanien (Fabregas, Ramos, Casillas) oder England (Walcott, Rooney) zu sein, weil die Spieler haben, die ich sehr schätze.

Trotzdem (und daran erhitzte sich ja der Ursprungsblog) bin ich ab einem gewissen Zeitpunkt (Viertelfinale, je nach Gegner auch früher oder später) in der CL gegen die Bayern. Weil ich diesem arroganten Haufen einfach nicht gönne, die CL zu gewinnen oder weit zu kommen, weil dann Spieler (z.B. Ribery nach dem Schalke-Sieg) oder die Verantwortlichen und vor allem die Fans nicht müde werden zu betonen, wie geil sie eigentlich sind und das sie der beste Verein der Welt sind. Da kommt es mir von überall her. Es gibt nur einen bei Bayern, der arrogant sein darf: Hoeneß
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vfb4Life
05.04.2010 | 13:04 Uhr
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vfb4Life : 
05.04.2010 | 13:04 Uhr
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vfb4Life : 
Bei mir ist das irgednwie ganz einfach zu erklären:
Bei mir gibts nur einen einzigen Verein, nämlich Stuttgart.
Und ich kann nicht am Wochenende komplett gegen eine Mannschaft sein und sie im Stadion auch praktisch beschipfen und ihnen Misserfolg wünschen und unter der Woche soll ich dann für den Verein im Internationalen Geschäft sein? Das lässt sich für mich kaum verbinden, da ist mir die 5Jahreswertunng auch herzlich egal.
Ich weiß bei ein paar stößt dass auf Unverständniss, so auch in meim Freundeskreis, dennoch kenne ich SEHR VIELE (dass ist auch der großteil) die so denken wie ich.

Für die Nationalmannschaft bin ich eigentlich immer und lebe das auch, speziell während der WM/EM. In der Zeit dazwischen gibt es NUR den VfB.
Aber ich finde in Deutschland gibt es allgemein ein Problem, sobald man sagt man ist Stolz Deutscher zu sein (ganz normaler Nationalstolz, wie es in anderen Ländern stark ausgeprägt ist) ist man ein Nazi.
Das finde ich schade, dass es in der Zeit dazwischen praktisch kein
"Deusches-Denken/Leben" stattfindet
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