Rodriguez: "Wir können echte Mistkerle sein!"

Von Interview: Maurice Kneisel
Alberto Del Rio (r.) und Ricardo Rodriguez im Rahmen der SmackDown Revenge Tour in Mannheim
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SPOX: Ich weiß, dass Sie sich als Albertos Manager sehr wohl fühlen, aber würden Sie trotzdem gerne wieder häufiger im Ring stehen?

Rodriguez: Na klar, irgendwann, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Aktuell funktioniert das, was wir machen und es besteht kein Grund, das Rad neu zu erfinden. Es rollt und wir kommen weiter voran. Irgendwann definitiv, aber jetzt noch nicht.

SPOX: Waren Sie selbst überrascht von Ihrem schauspielerischen und komödiantischen Talent?

Rodriguez: (lacht) Oh, tatsächlich, denn vor meiner Zeit in der WWE hatte ich wenig Redezeiten. Mein früherer Stil war sehr Great Muta/Low Ki-artig. Ich habe eigentlich nie gesprochen und von daher macht es mir viel Spaß, jetzt mein Gesicht zeigen und sprechen zu dürfen.

SPOX: Apropos Gesicht zeigen - Alberto, werden wir Sie jemals wieder mit einer Maske sehen?

Del Rio: Nein, ich denke nicht. Vielleicht würde ich noch mal eine tragen, wenn ich ein letztes Match in Mexiko bestreiten würde, aber ich bin glücklich, Alberto Del Rio zu sein. Alberto Del Rio hat mich so weit gebracht; er hat mich zum WWE- und World-Heavyweight-Champion gemacht, zu dem Superstar, der ich heute bin. Von daher brauche ich die Maske nicht. Das war mein Erbe: ich bin aufgewachsen, habe die Matches meines Vaters angeschaut und davon geträumt, eines Tages die Gelegenheit zu haben, diese Maske nutzen zu können. Aber ich bin glücklich als Alberto Del Rio in der WWE, von daher wird das wohl nicht passieren.

SPOX: Sie sprechen Ihre Familie an. Ihr Bruder steht ebenfalls bei der WWE unter Vertrag und arbeitet als Memo Montenegro bei NXT. Wann werden wir Sie beide gemeinsam im Ring sehen?

Del Rio: Hoffentlich bald. Ich kann aber nicht sagen wann, er braucht noch mindestens ein Jahr bei NXT. Er war Ringer, hat aber keine professionelle Wrestlingerfahrung. Er ist natürlich in einer Wrestlingfamilie aufgewachsen und hat immer mit uns trainiert, über kurz oder lang wird er zu uns stoßen.

SPOX: Sie haben selbst einen Ringerhintergrund. Können Sie sich vorstellen, ein Programm mit Brock Lesnar zu bestreiten?

Del Rio: Klar! Ich bin in der WWE, ich kann mit jedem in den Ring steigen (lacht). Brock Lesnar, Undertaker - wir werden sehen, was die WWE in Zukunft für uns auf Lager hat.

SPOX: Sie beide stecken aktuell in einer Fehde mit Jack Swagger und Zeb Colter. Wie erleben Sie als Latinos Colters Promos? Ich muss zugeben, dass ich mich persönlich dabei stets unwohl fühle, auch wenn mir klar ist, dass das der Sinn des Ganzen ist.

Del Rio: Es ist Teil der Storyline, ich fühle mich dadurch nicht beleidigt. Wir wissen, was wir tun und wohin es letztlich führen wird. Ich bin sicher, dass einige Leute sich dabei unwohl oder beleidigt fühlen, aber sie müssen verstehen, dass Jack Swagger und Zeb Colter sich im wahren Leben nicht so verhalten.

Rodriguez: Das Schöne an dem Land, in dem wir leben, ist, dass Redefreiheit herrscht. Jeder kann zu jeder Zeit sagen, was er will - aber das heißt natürlich nicht, dass wir der gleichen Meinung sein müssen. Das hilft uns als Babyfaces eben auch, indem wir sagen können: Stop, halt den Rand!

SPOX: Ricardo, wie ist es für Sie, als Ringsprecher mehr over zu sein als manche Ihrer Kollegen im Ring?

Rodriguez: Pssst, mach sie nicht sauer! (lacht) Nächste Frage bitte.

SPOX: Okay, verstehe. Dann wüsste ich gerne, ob Sie überrascht waren, als die Fans im Zuge des Daniel Bryan-Hypes bei Ihnen mit den "Si!"-Chants anfingen?

Del Rio: Das waren damals die WWE-Fans in Miami. Der Latino-Anteil dort ist riesig und sie haben damit angefangen. Wir haben nie versucht, sie dazu zu animieren, das haben sie von sich aus gemacht. Als die WWE sich dann entschieden hat, uns zu Babyfaces zu turnen, haben sie wieder losgelegt. Man kann sie nicht davon abhalten, sie machen, was sie wollen und wir geben ihnen, was auch immer sie wollen.

SPOX: Für Sie muss das doch ein tolles Gefühl gewesen sein, vor allem auch, da es nicht intendiert war.

Del Rio: Dadurch sind wir letztlich Faces geworden. Sie wollten uns als Babyfaces sehen und dort stehen wir nun.

SPOX: Zum Abschluss wüsste ich noch gerne, wo Sie beide den Unterschied zwischen Wrestlingshows in den USA und in Mexiko sehen?

Rodriguez: Es ist eine völlig andere Welt. Gerade das Publikum ist völlig anders - ob nun hier in Deutschland, Japan, den USA oder Mexiko. Manche Crowds sind verdammt laut, in Japan hingegen sind sie sehr ruhig, die Pops in bestimmten Momenten dafür aber umso heftiger. Es gibt kein Richtig oder Falsch, die Crowds sind einfach sehr unterschiedlich. Ob sie nun ausflippen, jubeln, buhen, fluchen oder uns sagen, dass sie uns lieben - für uns ist es immer ein Riesenspaß, in verschiedene Länder zu reisen und die Verbindung zu spüren, die wir mit dem Publikum haben.

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