NFL

Preseason German Watch: St. Brown, Böhringer und Co. - was machen die Deutschen?

Von SPOX
Mark Nzeocha startete für die Niners in Week 3.
© getty

Die Preseason ist in vollem Gange, nach dem Hall of Fame Game ist auch Week 1 bereits abgeschlossen und Week 2 in vollem Gange. Für mehrere deutsche Spieler geht es dabei um alles - um einen Kaderplatz in einem der finalen Regular-Season-Roster. SPOX zeigt, wie es für die deutschen NFL-Spieler läuft.

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Den gesamten Preseason-Spielplan inklusive aller DAZN-Übertragungen gibt es hier im Überblick.

Preseason: Equanimeous St. Brown, WR, Green Bay Packers

  • Week 1 (vs. Tennessee): 6 Targets, 4 Receptions, 61 Yards
  • Week 2 (vs. Pittsburgh): 5 Targets, 1 Reception, 12 Yards
  • Week 3 (vs. Oakland): 2 Targets, 0 Receptions

Woche 3 war der bisherige Tiefpunkt für St. Brown beim Versuch, einen der 53 Kaderplätze zu erobern: Obwohl die Packers gegen Oakland einen Großteil ihrer Starter schonten, sah der Receiver sein erstes Target erst im dritten Viertel. Nur ein weiteres kam spät im vierten Viertel noch dazu (beide von DeShone Kizer), St. Brown ging ohne Catch aus der Partie - und das obwohl er 47 Prozent der Offense-Snaps spielte.

Gegen die Steelers zuvor hatte es bis spät ins zweite Viertel gedauert, ehe St. Brown auf sich aufmerksam machen konnte - sobald DeShone Kizer aufs Feld kam, lief es besser für den Deutsch-Amerikaner. Allerdings war die Connection dieses Mal nicht so vielversprechend wie beim Auftakt, zumindest konnte er sich bei einem 12-Yard-Catch aber zeigen. In der ganzen zweiten Hälfte sah er nur ein Target.

Der diesjährige Sechstrunden-Pick hatte zuvor zum Start von allen Deutschen in der NFL den auffälligsten Auftritt in Week 1, vier Receptions gelangen ihm. Dabei kam er bereits im ersten Viertel zum Einsatz und spielte dann bis ins Schlussviertel.

St. Brown fing Pässe über die Mitte und an der Seitenlinie, wurde außen und im Slot aufgestellt. Dabei zeigte er seine Geschwindigkeit und seine Fähigkeit, seinen Laufweg anzupassen und fing auch Pässe unter Bedrängnis.

Insgesamt sechs Bälle flogen in seine Richtung, davon fing St. Brown vier. Eine der beiden Incompletions wurde von der Defense abgefangen, der Ball aber wurde schon an der Line of Scrimmage abgefälscht - St. Brown war hier schuldlos.

Gemeinsam mit dem anderen jungen Packers-Receivern Marquez Valdes-Scantling, J'Mon Moore und Jake Kumerow streitet sich St. Brown mutmaßlich am Ende um die Kaderplätze, alle vier hatten einen guten Einstand in die Preseason und die Konkurrenten scheinen St. Brown aktuell etwas abzuhängen

Week 4 Matchup: Kansas City Chiefs

Preseason: Moritz Böhringer, TE, Cincinnati Bengals

  • Week 1 (vs. Bears): 1 Target, 0 Receptions, 0 Yards
  • Week 2 (vs. Cowboys): 1 Target, Reception, 4 Yards
  • Week 3 (vs. Bills): 0 Targets

Gegen Dallas konnte sich Böhringer erstmals in das Stat-Sheet eintragen: Beim vorletzten Drive der Bengals sah Böhringer sein erstes Target, bei 2nd&6 schnappte er sich den 4-Yard-Pass von Logan Woodside. Dabei lief er als In-Line-Tight-End eine kurze Route und konnte sich so Raum verschaffen, die Route sah scharf und präzise aus.

In Week 1 hatte es bis 36 Sekunden vor dem Ende des Spiels gedauert, ehe Böhringer sein erstes und einziges Target sah. Der Play-Action-Pass von Jeff Driskel aber flog in Coverage und wäre beinahe abgefangen worden.

Für Böhringer ist die Preseason eine gute Gelegenheit, um sich auch für 2019 schon weiter zu empfehlen. Da er im Rahmen des International Pathway Programms der NFL zu den Bengals gekommen ist, kann er auf einem zusätzlichen Practice-Squad-Platz mit in die Saison genommen werden. So kann er zwar nicht in der Regular Season zum Einsatz kommen, wäre aber zumindest im Training dabei. Wie das Programm genau funktioniert könnt ihr hier nachlesen.

Darüber hinaus wechselte Böhringer in Cincinnati die Position, statt Wide Receiver kommt er bei den Bengals als Tight End zum Einsatz. Gegenüber SPOX hatte er diesen Schritt bereits im Interview im Mai erklärt: "Vor allem aufgrund der Matchups. Ich war ja eh ein großer, schwerer Receiver, da war es für mich nicht so schwierig, noch etwas Gewicht drauf zu packen. Als Tight End gibt es im Passspiel bessere Matchups, gegen Linebacker und Safeties, da kann ich mit meiner Geschwindigkeit und Größe besser beikommen."

In Woche 3 gegen Buffalo kam Böhringer abermals erst spät im Spiel zum Einsatz und erhielt zum ersten Mal in dieser Preseason kein Target - absolvierte aber auch nur drei Snaps. Das vierte und letzte Preseason-Spiel sollte ihm mehr Möglichkeiten bieten, wenn viele der Starter gar nicht spielen.

Week 4 Matchup: Indianapolis Colts

Preseason: Kasim Edebali, DE/OLB, Chicago Bears

  • Hall of Fame Game (vs. Ravens): 0 Tackles
  • Week 1 (vs. Bengals): 1 Solo-Tackle, 1 Assist-Tackle
  • Week 2 (vs. Broncos): 1 Sack
  • Week 3 (vs. Chiefs): 0 Tackles

Spielte gegen Kansas City Snaps mit den Startern, beziehungsweise den Startern, die auf dem Platz standen. Konnte keine Stats sammeln, dennoch einige gute Szenen - wenngleich der Screen-Touchdown der Chiefs über Hunt über den attackierenden Edebali flog. Insgesamt für 64 Prozent der Defense-Snaps sowie sieben Special-Teams-Snaps auf dem Feld.

Gegen sein Ex-Team Denver hatte Edebali ein Ausrufezeichen parat: Zu Beginn des Schlussviertels hatten die Broncos ein langes Third Down, Edebali schlug den Right Tackle vom Snap weg und warf Paxton Lynch zu Boden. Eine sehr gute Szene des Hamburgers.

Zuvor kam er gegen die Bengals, nachdem Edebali das Hall of Fame Game verpasst hatte, ab der ersten Hälfte zum Einsatz und verzeichnete Mitte des zweiten Viertels seine beiden Tackles: Eines gegen Carson, eines gegen Walton. Dazu gelang ihm ein Quarterback-Pressure.

Edebali spielte dann auch noch in der zweiten Hälfte, wo er auch in Coverage agierte. Die Bears sind in der Front insgesamt gut besetzt, der Pass-Rush aber kränkelte in der vergangenen Saison. Gelingt es Edebali, hier in die zweite Garde vorzustoßen, hat er gute Chancen auf einen Kaderplatz.

Week 4 Matchup: Buffalo Bills

Preseason: Mark Nzeocha, LB, San Francisco 49ers

  • Week 1 (vs. Cowboys): 2 Solo-Tackles
  • Week 2 (vs. Texans): 0 Tackles
  • Week 3 (vs. Colts): 3 Solo-Tackles

Nzeochas Chancen auf einen Kaderplatz sind nicht schlecht - weil er auch im Special Team eingesetzt wird. Aktuell ein Kandidat für einen Backup-Linebacker-Spot, gelang ihm gegen Dallas ein schnelles Tackling bei einem Punt-Return. Es war ein guter Einstand, nachdem ihn während des Training Camps eine Ellbogenblessur begleitet hatte.

Gegen die Texans konnte er daran nicht anknüpfen. Nach einer im Training erlittenen Blessur war noch bis kurz vor Spielbeginn offen, ob Nzeocha überhaupt spielen würde.

Im dritten Preseason-Spiel dann aber die Überraschung: Nachdem sich die Niners via Trade von einem Linebacker getrennt hatten, stand Nzeocha gegen Indianapolis plötzlich in der Startformation! Mit 3 Tackles gehörte er dabei zu den produktivsten Spielern, Nzeocha konnte mehrfach schnell Richtung Backfield gelangen und setzte mehrere Blocks gut, auch in Coverage hielt er Stand. Er scheint jetzt eine echte Chance zu haben, auch im September häufiger auf dem Feld zu stehen.

Week 4 Matchup: Los Angeles Chargers

Preseason: Eric Nzeocha, LB, Tampa Bay Buccaneers

  • Week 1 (vs. Dolphins): 1 Assist-Tackle
  • Week 2 (vs. Titans): 2 Solo-Tackles, ein Assist-Tackle
  • Week 3 (vs. Detroit): 0 Tackles

Spät im zweiten Spiel konnte Marks Bruder Eric Nzeocha bei einem Drive ordentlich auf sich aufmerksam machen: Alle drei Tackles gelangen ihm beim letzten Titans-Drive der Partie, ein Mal stoppte er dabei Wadley an der Line of Scrimmage.

Und in Week 1? Ganz am Schluss konnte Nzeocha im Special Team noch eine Visitenkarte hinterlassen: An der 23-Yard-Line der Dolphins stoppte er gemeinsam mit Philips den Kickoff-Return von Davis 20 Sekunden vor dem Ende.

Week 4 Matchup: Jacksonville Jaguars

Preseason: Christopher Ezeala, FB, Baltimore Ravens

  • Hall of Fame Game (vs. Bears): 0 Runs
  • Week 1 (vs. Rams): 0 Runs
  • Week 2 (vs. Colts): 0 Runs
  • Week 3 (vs. Dolphins): 0 Runs

Genau wie Böhringer befindet sich auch Ezeala im diesjährigen Pathway-Programm und darf somit zumindest mit einem Practice-Squad-Platz planen. Im Hall of Fame Game wurde der vom Linebacker umgeschulte Fullback genau wie gegen die Rams als Blocker eingesetzt.

Die Ravens haben aktuell zwei Fullbacks im Team, es ist davon auszugehen, dass sie einen mit in den Regular-Season-Kader nehmen. Gelingt Ezeala hier der Coup? Zumindest bisher konnte er keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, gegen Miami kassierte er eine False-Start-Strafe.

Week 4 Matchup: Washington Redskins

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