NFL

Bucs-Basketball und zahnlose Panthers

Von Adrian Bohrdt
Lovie Smith hat jetzt das Sagen bei den Buccaneers
© getty
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Verlierer

Carolina Panthers

Größte Verluste: LT Jordan Gross, WR Steve Smith, WR Ted Ginn, CB Captain Munnerlyn

Nur ein Jahr nachdem die Carolina Panthers die NFC South noch gewinnen konnten, droht dem Team in der eigenen Division in der kommenden Saison der letzte Platz. Mit Steve Smith, Brandon LaFell, Ted Ginn und Domenik Hixon verließen vier (!) Receiver die Panthers. Besonders weh tut außerdem der Verlust von Pro-Bowl-Left-Tackle Jordan Gross (Karriereende), für den kein adäquater Ersatz geholt wurde.

Laut "Pro Football Focus" war Gross der drittbeste Offensive Tackle der letzten Saison und mit Abstand Carolinas bester Offensive Lineman. Außerdem musste sich Quarterback Cam Newton in der Off-Season einer Knöchel-OP unterziehen und mit Captain Munnerlyn verließ ein mindestens solider Cornerback das Team, zusätzlich ging Safety Mike Mitchell nach Pittsburgh.

Was kann Panthers-Fans etwas hoffen lassen? Das Team versuchte alles, um zumindest die Receiver-Abgänge zu kompensieren. Die Free-Agent-Neuzugänge Jerricho Cotchery, Jason Avant und Tiquan Underwood sind solide aber auch nicht mehr. Erstrunden-Draftpick Kelvin Benjamin könnte dagegen schnell zum Top-Receiver des Teams aufsteigen. Die Sorgen in der O-Line bleiben allerdings.

Dallas Cowboys

Größte Verluste: LB DeMarcus Ware, DT Jason Hatcher, WR Miles Austin

Kaum ein Team hatte so wenig Cap-Spielraum wie Dallas zu Beginn der Off-Season, und das sollte sich schnell auch in der Free Agency wiederspiegeln. Dallas' All-Time-Sack-Leader DeMarcus Ware musste gehen, was 7,4 Millionen Dollar gegen den Salary Cap einsparte. Doch da auch Jason Hatcher (elf Sacks letztes Jahr) das Team Richtung Washington verließ, stehen die Cowboys vor einem großen Pass-Rush-Problem - schon letztes Jahr hatten nur fünf Teams weniger Sacks als America's Team.

Defensive End Anthony Spencer (Rücken) könnte zudem zum Saisonstart noch ausfallen und der aus Chicago verpflichtete Defensive Tackle Henry Melton erholt sich noch von einem Kreuzbandriss. Doch damit nicht genug: Linebacker Sean Lee, der die Defense ohne Ware anführen sollte, riss sich im Training das vordere Kreuzband und könnte die komplette Saison verpassen. Eine Hiobsbotschaft für die hier ohnehin dünn besetzten Cowboys.

Zweitrunden-Draftpick Demarcus Lawrence wird somit von Beginn an ein großer Faktor werden. Die Offense wurde durch Tackle Zack Martin im Draft verbessert, allerdings verließ Receiver Miles Austin das Team. Da auch Dez Bryant für einen großen Vertrag fällig ist, dürfte sich die Cap-Situation trotz der minimalistischen Off-Season nicht unbedingt entspannen.

Kansas City Chiefs

Größte Verluste: WR Dexter McCluster, OT Branden Albert, G Jon Asamoah, G Geoff Schwartz

Die Chiefs waren im ersten Jahr unter Head Coach Andy Reid eine der positiven Überraschungen der Vorsaison. Nach einer 2-14-Bilanz im Jahr 2012 schaffte es Kansas City mit elf Siegen und fünf Niederlagen in die Playoffs, wo das spektakuläre 44:45-Aus gegen die Colts folgte. Eine Wiederholung des Playoff-Runs aber scheint aktuell noch in weiter Ferne.

Mit Dexter McCluster verlor das Team eine wichtige und schnelle Waffe der Offense, das WR-Corps wirkte schon vor McClusters Abgang alles andere als einschüchternd. Dass mit Dee Ford in der ersten Runde des Drafts dennoch ein Defensive End gewählt wurde, sorgte allgemein für Verwunderung. Einen Receiver wählten die Chiefs im Draft überhaupt nicht.

Dazu muss Kansas City seine halbe O-Line umbauen, nachdem Albert, Asamoah und Schwartz das Team verließen. Damit dürfte Eric Fisher, der letztes Jahr noch einige Probleme hatte, in seiner zweiten NFL-Saison deutlich stärker in den Fokus rücken. Auch die Defense musste außerdem einen Lineman ziehen lassen, Tyson Jackson ging zu den Falcons. Innerhalb der AFC West haben die Chiefs zweifellos an Boden verloren.

Tennessee Titans

Größte Verluste: CB Alterraun Verner, RB Chris Johnson

Verners Abgang tut den Titans besonders weh, mit Chris Johnson verlor die Offense außerdem ihren größten Playmaker. Der beste Running Back des Teams könnte schnell Rookie Bishop Sankey sein. Auch Backup-Quarterback Ryan Fitzpatrick verließ Tennessee, so dass die Hoffnungen hier auf dem verletzungsanfälligen Jake Locker sowie Sechstrunden-Draftpick Zach Mettenberger ruhen - eine schwierige Ausgangslage.

Dem Receiving-Corps mangelt zusätzlich es an richtig großen Kalibern, was das Leben für jeden Quarterback erschwert. Mit Allzweckwaffe Dexter McCluster (aus Kansas City) kommt hier aber zumindest etwas frischer Wind. Doch auch Titans-Fans dürfen zumindest etwas Hoffnung haben. Mit Head Coach Ken Whisenhunt und Defensive Coordinator Ray Horton, die bereits in Arizona zusammenarbeiteten, hat das Team sein bestes Coaching-Duo seit langem.

Außerdem gehört die O-Line, die durch Erstrunden-Draftpick Taylor Lewan nochmals verstärkt wurde, zu den besseren der Liga. Gleichzeitig lässt der Pick aber auch an der Off-Season-Verpflichtung von Michael Oher zweifeln, der in Baltimore in der Vorsaison ohnehin bereits Probleme hatte.

Buffalo Bills

Größte Verluste: S Jairus Byrd, WR Steve Johnson

Dass die Bills Sammy Watkins draften konnten ist auf den ersten Blick ein großer Boost. Allerdings musste Buffalo dafür seinen Erstrunden Pick im kommenden Draft abgeben, außerdem haben Receiver in ihrem ersten Jahr in der NFL häufig Anpassungsprobleme. Dazu wurde Routinier Steve Johnson gehen gelassen, der mit Watkins ein gutes Duo hätte bilden und dem Rookie gleichzeitig einiges hätte beibringen können.

Doch Johnson ist nicht annähernd der schwerste Verlust für das Team: Mit Jairus Byrd verloren die Bills einen der besten Safeties der Liga, und das in einer Division, in der es zwei Mal pro Jahr gegen Tom Brady geht. Dennoch gibt es auch Grund zur Hoffnung: Cornerback Corey Graham und Linebacker Brandon Spikes sollten das Team verstärken, außerdem muss Quarterback EJ Manuel noch endgültig zeigen, dass er Buffalos Mann für die Zukunft ist.

Knapp dahinter: Indianapolis Colts

Seite 1: Die Gewinner der Off-Season

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