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Trotz Comeback: Rekord-Wall haut Hawks raus

John Wall legte einen persönlichen Karrierebestwert von 42 Punkten auf
© getty

Keine Chance auf Spiel 7. Die Atlanta Hawks scheiden nach der 99:115-Heimniederlage gegen die Washington Wizards aus den Playoffs aus. Atlanta egalisierte zwar beinahe einen 22-Punkte-Rückstand, musste sich dann aber einem überragenden John Wall beugen, der einen ebenfalls starken Dennis Schröder in den Schatten stellte.

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Zwei Minuten vor dem Ende winkte John Wall in Richtung der Zuschauer in Atlanta. Er hatte guten Grund dazu. Der Spielmacher der Washington Wizards hatte gerade sein zweites Three-Point-Play in Folge verwandelt und für die Entscheidung in der Playoffserie gesorgt.

Mit einem Playoff-Karriererbestwert von 42 Punkten (16/25 FG), 19 davon im letzten Viertel, sowie 8 Assists war Wall der Matchwinner für die Gäste. Gemeinsam mit Bradley Beal, der ebenfalls starke 31 Punkte (11/17 FG) auflegte, dominierte der Wizards-Backcourt das Spiel. Markieff Morris steuerte 17 Punkte und 8 Rebounds bei.

Dennis Schröder stemmte sich mit allen Mitteln gegen die Niederlage und kam auf ein starkes Double-Double (26 Punkte, 8/18 FG, 10 Assists), wobei er neben Paul Millsap (31 Punkte, 10 Rebounds, 7 Assists) der Aktivposten bei den Hawks war, die einen 22-Punkte-Rückstand im Schlussviertel auf drei Zähler reduziert hatten, letztlich aber nicht mehr näher herankamen.

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Die Reaktionen:

John Wall (Wizards): "Wir sind fokussiert und mit einem klaren Ziel hierher. Wir wollten kein siebtes Spiel. Bradley und Ich haben den Ton angegeben, unsere Mitspieler wussten, was wir zu tun hatten."

Mike Budenholzer (Trainer Hawks): "Wir haben uns mit den Ballverlusten in der ersten Hälfte ein tiefes Loch gegraben. Wir haben uns zwar herausgebuddelt, aber sie hatten am Ende einige entscheidende Szenen für sich."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Keine Änderungen bei beiden Teams. Die Hawks wie gewohnt mit Schröder, Hardaway Jr., Prince, Millsap und Howard in der Starting Five. Bei den Wizards begannen erneut Wall, Beal, Porter, Morris und Gortat.

1. Viertel: Während die Wizards von Morris und Beal getragen wurden, half Howard den Hawks mit fünf schnellen Punkten. Nach fünf Minuten setzten die Wizards zum Zwischenspurt an. Morris besiegelte per Dreier einen 7:0-Run zum 17:10. Umgehend kam Atlanta über einen Schröder-Dunk und Howard per 6:0-Lauf wieder heran, woraufhin die Gäste konterten und dank eines Wall-Dunks den alten Abstand wiederherstellten. Kurz darauf kam es zur Rudelbildung, nachdem Bazemore Beal beim Dunk in der Luft geschubst hatte. Die Referees verteilten Technicals auf beiden Seiten. Am Ende des Viertels führten die Gäste mit 30:23.

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2. Viertel: Washington kam gut ins Viertel und führte schnell mit elf vor. Die Hawks rissen sich zusammen. Calderon verkürzte per Dreier, ehe die Starter allmählich wieder aufs Feld kamen und den Hawks-Rückstand über einen Schröder-Floater und einen Prince-Layup auf vier verkürzten. Die Wizards-Antwort ließ erneut nicht lange auf sich warten. Nächster 7:0-Run von Morris per Dreier besiegelt. Nächste Hawks-Auszeit. Die brachte dieses Mal keinen Umschwung, Atlanta leistete sich Ballverlust um Ballverlust. Wall und Beal vergrößerten den Abstand im Fastbreak auf 17 Zähler. Zur Halbzeit führten die Gäste mit 65:46.

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3. Viertel: Porter läutete die zweite Halbzeit mit einem Dreier zur 22-Punkte-Führung ein, ehe die Hawks per 7:0-Run ein Lebenszeichen absendeten. Die Gäste ließen sich davon zunächst nicht beirren und bauten den Vorsprung wieder aus, weil der Dreier weiter traumhaft sicher fiel. Doch die Hawks knabberten sich dank der immer besser werdenden Schröder und Hardaway langsam ran. Schröder stellte per Fastbreak-Dunk auf elf Punkte Rückstand. Millsap machte ihn an der Freiwurflinie einstellig und besorgte schließlich mit dem Dreier das 82:89. Atlanta war vor dem Schlussviertel wieder da.

4. Viertel: Nachdem Bazemore nach knapp zwei Minuten per Eckendreier auf vier Punkte Rückstand verkürzte, nahm Brooks schnell die Auszeit. Wall kam zurück und sorgte gleich für ein Statement, als er einen Fastbreak-Layup von Schröder fulminant wegblockte und auf der Gegenseite wieder auf sieben Punkte Abstand stellte. Schröder zeigte sich unbeeindruckt und verwandelte einen Eckendreier, doch Wall und Beal bauten die Führung dreieinhalb Minuten vor dem Ende wieder auf neun aus. Mit einem grandiosen Three-Point-Play zwei Minuten vor dem Ende sorgte Wall schließlich für die Vorentscheidung. Er ließ ein weiteres folgen und zerstörte endgültig alle Hawks-Chancen. Am Ende gewann Washington mit 115:99.

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Der Star des Spiels: John Wall. Leistete sich zwar satte 7 Turnover, die waren aber der einzige Wermutstropfen auf eine ansonsten herausragende Leistung. Wall stellte nicht nur einen Karrierebestwert auf und war Topscorer des Spiels, sondern auch der Matchwinner schlechthin. Sein Block gegen Schröder, der hätte auf einen Punkt Rückstand verkürzen können, brannte sich in Atlantas Köpfe. Danach raubte er den Hausherren jegliche Hoffnung, indem er die letzten 13 Punkte des Spiels erzielte.

Der Flop des Spiels: Dwight Howard. Brachte jede Menge Energie aufs Feld und dominierte die ersten Minuten, in denen er sich 4 Offensivrebounds schnappte. Dann aber verlor er komplett den Faden und leitete das Fehlerfestival der Hawks ein. Ließ sich zweimal im Low Post die Kugel klauen und leistete sich obendrein zwei völlig unnötige Offensivfouls. Bezeichnend, dass er weder beim Comeback der Hawks noch in der Schlussphase auf dem Feld stand.

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Das fiel auf:

  • Wie schon in den Spielen zuvor war auch dieses Mal gleich zu Beginn Pfeffer drin. Bazemores unnötiger Schubser gegen Beal führte im ersten Viertel zu einer minutenlangen Unterbrechung, weil etliche Wizards-Bankspieler im Anschluss aufs Feld liefen und sich Wortgefechte lieferten, was noch nachträgliche Strafen nach sich ziehen könnte. Wall schickte während des Spiels erneut immer wieder Worte in Richtung Schröder.
  • Auf dem Feld zeigten sich die Hawks unglaublich fahrig. Von der ersten Minute an leisteten sie sich unnötige Fehler. Offensivfouls, ungenaue Pässe und Fehler beim Dribbling sorgten zur Halbzeitpause für 15 Turnover. Das spielte Washingtons Spielweise genau in die Karten, denn auch die Gäste waren nicht frei von Fehlern (11 Turnover), nutzten die Ballverluste der Hawks aber viel besser aus. 24 Fastbreak-Punkte standen nur vier der Hawks gegenüber, was beinahe exakt den Abstand zur Pause widerspiegelte.
  • Angesichts der etlichen freien Fastbreak-Punkte der Wizards verwunderte die absurde Feldwurfquote von 65,8 Prozent zur Pause nicht. Doch die Gästen trafen auch aus der Distanz hochprozentig (6/10 Dreier), während Atlanta gerade einmal 2 von 12 Versuchen aus der Distanz verwertete. Zur Halbzeit sprach also extrem wenig für die Hausherren.
  • Die Hawks zeigten Moral, vor allem stellten sie aber ihre Fehler ab. In der zweiten Hälfte kamen nur noch 7 Turnover dazu, wodurch Washington weniger Fastbreak-Chancen erhielt und in Bredouille geriten. Am Ende verließen sich die Gäste gänzlich auf ihre Einzelspieler.

Das Playoff-Bracket im Überblick

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