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"Es sind rund zehn Teams interessiert"

Paul Zipser (r.) sorgte kürzlich beim Adidas Eurocamp für Furore
© getty
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SPOX: Sie haben in der BBL schon fast 100 Profi-Spiele für Bayern absolviert. Haben Sie dadurch einen Vorteil gegenüber den anderen Prospects?

Zipser: Ich bin deutlich lockerer als die anderen. Das liegt vielleicht auch ein bisschen an meinem Charakter, aber es hilft natürlich, dass ich schon gegen viele verschiedene gestandene Spieler gespielt habe und deutlich mehr Erfahrung habe. Das zeigt sich aber eher im Fünf-gegen-Fünf. Beim Drei-gegen-Drei oder beim Eins-gegen-Eins kommt es auf andere Dinge an, wie zum Beispiel Kampf und Fokus.

SPOX: Aktuell werden Sie in zwei wichtigen Mock-Drafts auf Position 32 bzw. 33 geführt, das wären die Lakers oder Clippers. Ist für Sie ein Sprung aus Heidelberg beziehungsweise München in eine riesige Metropolregion wie Los Angeles mit 18 Millionen Einwohnern überhaupt denkbar?

Zipser: Los Angeles ist auf jeden Fall eine der geilsten Städte überhaupt. Bryce Taylor kommt aus L.A. und hat uns davon ständig vorgeschwärmt. Ich habe nur Gutes gehört und das Wetter und das Flair sind natürlich klasse. Das wäre vielleicht die schönste Stadt zum Leben, aber auch andere Städte haben ihren Charme.

SPOX: Wie konkret sind Sie da eigentlich informiert? Gucken Sie jeden Tag die Mock-Drafts an und wissen, welches Team an Position 30, wer an 31 und wer an 36 pickt?

Zipser: Mit der Zeit habe ich mitbekommen, welche Teams in welcher Range picken und daher kann ich die Einladungen zu den Workouts dann auch entsprechend einordnen. Und ich weiß zwar, wo ich aktuell stehe, aber viel mehr auch nicht. Das ändert sich ja ohnehin häufig.

SPOX: Haben Sie ein Wunschteam, von dem sie am liebsten gezogen werden würden?

Zipser: Nein, nicht wirklich. Aber ich habe auch gehört, dass es nicht so clever ist, vor dem Draft solche Aussagen zu tätigen. (lacht)

SPOX: Welche Workouts bei welchen Teams stehen für Sie in den nächsten Tagen noch an?

Zipser: Wenn Sie es mir sagen können, würde ich mich freuen. (lacht) Jedes Workout ist total spontan. Meine Agentur spricht mit den Teams und muss abwägen, wer wirklich Interesse hat. Manche wollen einen auch nur als Trainingspartner einladen, um andere Spieler zu beobachten. Aber das verschiebt sich natürlich auch schnell. Es gibt also viele Dinge, die ich gar nicht beeinflussen kann.

SPOX: Sie stehen aktuell also immer Gewehr bei Fuß mit gepackter Tasche?

Zipser: So ungefähr. Ich bekomme eine E-Mail mit einem Flugticket, da kann ich dann mein nächstes Reiseziel ablesen. Es gibt natürlich einen Plan, aber der ändert sich ständig. Und daher habe ich meiner Agentur gesagt: "Ok, schickt mir einfach nur noch die Tickets." Es macht für mich ohnehin gerade keinen Unterschied, ob ich jetzt zwei Stunden nach Westen oder nach Osten zu einem Workout fliege. Und bisher wurde ich immer am Flughafen abgeholt, habe in einem Hotel übernachtet und war dann am nächsten Tag in der Halle.

SPOX: Werden Sie auch beim Draft in der Halle, im Barclays Center in New York, sein?

Zipser: Nein, ich fliege vorher wieder nach Deutschland und werde mir den Draft zu Hause in Heidelberg auf der Couch anschauen. Ich will das eigentlich so privat wie möglich halten. Außer meiner Familie wird vermutlich niemand da sein. Aber wann ich genau zurückfliege, weiß ich zum Beispiel auch noch nicht. Allerspätestens am 22. Juni bin ich jedoch in München und in der Draftnacht vom 23. auf den 24. dann definitiv in Heidelberg.

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