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Memphis zeigt Russ die Grenzen auf

Russell Westbrook fand im gesamten Spiel keinen Rhythmus
© Getty

Die Memphis Grizzlies (52-24) haben durch einen Sieg gegen die Oklahoma City Thunder (42-34) den zweiten Platz der Western Conference zurückerobert. Beim 100:92 (BOXSCORE) im heimischen FedExForum waren die Effizienz und die starke Defense gegen Russell Westbrook der Schlüssel zum Erfolg.

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Der Kampf um den No.2-Seed im Westen ist weiter in vollem Gange und nach dem Sieg gegen OKC hat Memphis mit noch sechs ausstehenden Spielen die beste Ausgangsposition. Die Grizzlies haben die gleiche Bilanz wie die Houston Rockets, liegen aber dank des besseren Conference Records auf Rang zwei.

Die Thunder kämpfen derweil mit den Pelicans um den letzten Playoff-Platz und haben nach der Pleite nur noch ein halbes Spiel Vorsprung auf Rang neun.

Alle Starter der Grizzlies punkteten zweistellig, bester Scorer des Teams war Jeff Green mit 22 Zählern. Auf Seiten von OKC setzte Enes Kanter seinen beeindruckenden Lauf fort und überzeugte mit 24 Punkten (11/19 FG) und 17 Rebounds.

Die Reaktionen:

Dave Joerger (Coach Grizzlies): "Ich wollte Jeff nicht von Beginn an auf Russell ansetzen, aber nach dem ersten Viertel sind wir dazu übergegangen und mit der Veränderung kam Westbrook nicht gut klar."

Jeff Green (Grizzlies): "Es war nicht nur mein Verdienst, es war eine Teamleistung. Wenn mich der Coach auf Russell ansetzt, dann ist es meine Aufgabe, die Herausforderung anzunehmen, vor ihm zu bleiben und meinen Job zu erledigen."

Scott Brooks (Coach Thunder): "Beide Teams haben sehr physisch gespielt und das Punkten zeitweise ziemlich schwer gemacht. Wir haben eine Menge Layups verlegt, haben Freiwürfe liegen gelassen und auch einige offene Dreier nicht getroffen."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Der Edelverteidiger der Grizzlies, Tony Allen, fällt weiterhin mit Oberschenkelproblemen aus. Daher müssen es Mike Conley, Courtney Lee, Jeff Green, Zach Randolph und Marc Gasol mit Russell Westbrook aufnehmen. Dion Waiters, Kyle Singler, Enes Kanter und Steven Adams komplettieren die Starting Five der Thunder.

6. Die Grizzlies lassen Westbrook gleich mal spüren, was ihn heute Abend erwartet. Gasol räumt den frisch gebackenen Player of the Month der Western Conference beim Jumper ab, dann landet RW0 beim Versuch, ein Charging-Foul gegen Randolph aufzunehmen, auf dem Hosenboden! Memphis gibt hier den Ton an - 17:14 Grizzlies.

11. Beide Teams agieren nun etwas überhastet. Westbrook beendet die zweieinhalbminütige Durststrecke ohne Punkt, nachdem er Nick Calathes das dritte Foul in drei Minuten Spielzeit angehängt hat. Z-Bo gibt Rookie Mitch McGary eine kostenlose Lehrstunde im Low-Post und bringt Memphis wieder in Führung. 21:20 Grizzlies.

16. D.J. Augustin zieht zum Korb und versucht den Floater über Koufos, doch der Grieche macht sich ganz lang und schickt den Spalding zurück zum Absender. Conley macht in Transition den Wade und Singler fällt drauf rein. Der Memphis-PG trifft beide Freiwürfe und legt noch ein Dreipunktspiel nach. 37:34 OKC.

19. Die Block-Party geht weiter! Gasol spielt mit dem Wurfversuch von Steve Novak Volleyball, in der Offense findet er aus dem Double-Team Courtney Lee, der völlig blank am Perimeter steht und sich artig bedankt. Ausgleich! 41:41.

24. Memphis zieht die Daumenschrauben enger und erlaubt OKC kaum offene Würfe - auch Russ kommt gegen die starke D nicht ins Spiel. Mit einem 20:8-Run beschließt der Gastgeber die erste Hälfte und liegt verdient mit 55:49 vorn.

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29. OKC kommt energisch aus der Kabine. Zwei Jumper von Enes Kanter, ein schöner Drive von Waiters und ein Jump Hook von Steven Adams bringen OKC acht schnelle Punkte und den erneuten Ausgleich. 62:62!

33. Immer wieder Kanter! Während Westbrook im dritten Viertel untertaucht, übernimmt der Türke das Scoring für OKC. Und gleich noch ein starker Block gegen Gasol hinterher - jetzt spielt der Kerl sogar Defense! Memphis führt 68:66.

36. Das lassen sich die Grizzlies nicht gefallen. Die Antwort: Ein 9:0-Lauf! Calathes trifft auch noch den Verzweiflungswurf mit dem Buzzer! Memphis führt 77:69.

42. Westbrook verfehlt den nächsten seiner wenigen Dreierversuche, aber Adams ist zur Stelle und fliegt für den zweihändigen Putback-Slam ein. Da wackelt die Korbanlage! Zweistellige Führung für Memphis - 85:75.

48. Ouch! Westbrook wird im Fastbreak von Green abgeräumt und bekommt dabei dessen Knie ins Gesicht - gut, dass er nach seiner Fraktur noch eine Schutzmaske trägt. Russ lässt an der Linie einen liegen, Lee scort im Anschluss per Up and Under und versetzt OKC den Dolchstoß - 96:89 Memphis.

Grizzlies vs. Thunder: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Der Grizzlies-Frontcourt. Marc Gasol, Zach Randolph und Jeff Green gehört der Löwenanteil am Erfolg. Defensiv waren sie fast immer zur Stelle, vor allem Green überzeugte gegen Westbrook. Offensiv bestachen die drei Akteure mit beeindruckender Effizienz, trafen 21 von 37 Würfen und erzielten zusammen 55 Punkte. Zudem gehen 6 Blocks auf das Konto des Trios.

Der Flop des Spiels: Russell Westbrook. Der Start war vielversprechend (12 Punkte, 4/9 FG), doch ab dem zweiten Viertel gelang RW0 kaum noch etwas. Eigentlich fiel er nur noch durch schlechte Wurfentscheidungen (5/20 FG) und Diskussionen mit den Referees auf. Im dritten Viertel tauchte Westbrook komplett unter, zum Schluss wollte er es zu sehr erzwingen - da hätte er den Spalding besser in die Hände von Kanter gelegt. 5 Turnover bei 7 Assists sind ebenfalls nicht MVP-würdig.

Das fiel auf:

  • Memphis Dreierschwäche ist bis über die Grenzen von Tennessee hinaus bekannt. Auch gegen OKC machten die Grizzlies keine gute Figur von Downtown. Erst im neunten Versuch traf Memphis seinen ersten Longball, zur Halbzeit lag die Quote bei 3 von 14 (21 Prozent) und sank bis Spielende sogar noch auf unterirdische 19 Prozent (4/21 Dreier). Viel besser trafen die Thunder aus der Distanz aber auch nicht (4/17 Dreier).
  • Mike Conley ist derzeit nicht in bester Verfassung - einer der Gründe, weshalb die Grizzlies 10 der letzten 20 Spiele verloren. Allerdings hat der Spielmacher mit gleich drei Verletzungen zu kämpfen. Ein lockeres Band im rechten Handgelenk, ein verstauchter Knöchel und Knieprobleme schränkten seine Bewegungsfreiheit auch gegen OKC spürbar ein. Er verlegte im Laufe des Spiels einige einfach Layups (3/11 FG).
  • Die Defense gegen Westbrook war verständlicherweise das Hauptaugenmerk von Grizzlies-Coach Dave Joerger. Conley machte den Anfang, doch Green übernahm ab dem zweiten Viertel den Großteil der Arbeit, weil Backup-PG Calathes nicht in der Lage war, das wandelnde Triple-Double vor sich zu halten. Das funktionierte besser und störte den Spielfluss von Oklahoma City ungemein.
  • Nach dem Dreier-Desaster gegen Dallas verzichtete Westbrook bis zum Ende des vierten Viertels komplett auf den Wurf von draußen (0/3 Dreier). Das machte die Defense für Memphis einfacher, da seine Gegenspieler ihm mehr Platz geben und so den Drive besser verteidigen konnten.
  • Auch wenn kein Team in der Postseason gern gegen OKC spielen möchte, die Verteidigung der Thunder ist nicht auf Playoff-Niveau. Die zweite Hilfe kam ein ums andere Mal zu spät und vor allem im Eins gegen Eins konnten die Gäste nicht dagegenhalten. Als letzter Ausweg blieb oft nur das Foul.
  • 61,5 Prozent traf OKC im gesamten Spiel - doch was für Dallas am Mittwoch gegen die Thunder die Feldwurfquote war, stand bei OKC gegen Memphis in der Kategorie Freiwurfquote! An der Linie ließ Oklahoma City etliche Punkte liegen, auch das muss sich das Team von Scott Brooks ankreiden lassen.

Der Spielplan im Überblick

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