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Dallas geht die Puste aus

Dirk Nowitzki und den Mavs fehlte im Schlussviertel die Power
© getty

Nach dem wichtigen Sieg gegen Oklahoma City mussten sich die Dallas Mavericks (46-30) einen Tag später den Houston Rockets (52-24) geschlagen geben. Bei der hart umkämpften 101:108-Niederlage (BOXSCORE) war das schwache vierte Viertel der Mavs entscheidend. Chandler Parsons musste das Spiel vorzeitig beenden.

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Das Duell der beiden Texas-Rivalen war hart umkämpft und 48 Minuten lang spannend. Nur ein einziges Mal konnte sich Dallas kurzzeitig eine zweistellige Führung erspielen. Durch den Sieg zieht Houston wieder mit den zweitplatzierten Memphis Grizzlies gleich, Dallas bleibt trotz der Pleite auf Rang sieben der Western Conference und liegt dreieinhalb Siege vor den Thunder.

Beste Punktesammler auf Seiten der Mavs waren Dirk Nowitzki (21 Punkte, 7 Rebounds) und Monta Ellis (19 Punkte). Dwight Howard war nach der langen Verletzungspause noch nicht wieder in Bestform (8 Punkte, 7 Rebounds), dafür sprangen James Harden (24 Punkte, 6/15 FG) und Josh Smith (15 Punkte, 12 Rebounds, 2 Blocks) in die Bresche.

Die Reaktionen:

James Harden (Rockets): "Unseren Big Fella wieder zurück zu haben, hat uns heute geholfen. Wir müssen unseren gemeinsamen Rhythmus finden, weil wir ihn in der Postseason brauchen werden."

Dwight Howard (Rockets): "Das wichtigste ist, dass ich gesund bleibe, in den letzten Spielen meinen Rhythmus wiederfinde und in den Playoffs dann wieder alles geben kann."

Chandler Parsons (Mavs): "In der zweiten Hälfte sind wir langsamer geworden, in der ersten Halbzeit waren wir viel enger an ihnen dran."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Nach zwei Spielen Pause ist Dwight Howard von Beginn an dabei. Neben ihm starten Jason Terry, Trevor Ariza, Terrence Jones und natürlich James Harden. Keine Veränderungen bei Dallas: Rick Carlisle setzt auf Rajon Rondo, Monta Ellis, Chandler Parsons, Dirk Nowitzki und Tyson Chandler.

6. Harden setzt seinen ersten Dreier daneben und hat damit genau so oft von draußen verworfen wie gegen die Kings (8/9 Dreier). Parsons zeigt dem Bart mal, wie das mit dem Longball geht und stellt den Score auf 13:8 für Dallas.

9. Amar'e Stoudemire ist unter dem Korb noch immer ein Biest! Erst setzt er sich gegen Joey Dorsey für den Layup and one durch, dann arbeitet er sich direkt bis zum Ring durch und muss den Spalding nur noch reinlegen. Harden schraubt dann doch seinen ersten Dreier rein - 20:20 der Spielstand.

11. Das darf doch nicht wahr sein! Die Mavs spielen Hack-a-Dorsey und schicken den schwachen Freiwerfer an die Linie. Der Rockets-Center verwirft beide, doch Corey Brewer schnappt sich den Offensiv-Rebound und bedient Harden am Perimeter - Bang! Da hätte man sich das Foulen auch sparen können. 28:25 Rockets.

16. Al-Farouq Aminu! Der Elite-Arbeiter der Mavs kämpft um jeden Ball. Erst vollendet er das Dreipunktspiel, holt sich als nächstes einen Offensiv-Rebound und blockt dann auch noch D12 direkt am Ring - so geht Einsatz! 35:32 Mavs.

22. Rondo erzielt sechs Punkte in Serie und legt dann für Ellis auf. Auf der Gegenseite zieht The Beard unwiderstehlich zum Korb, doch von der Weakside fliegt Aminu an und nagelt Hardens Versuch als Brett! 52:47 Dallas.

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28. Ellis' Layup beendet Houstons 7:0-Lauf zum Start der zweiten Hälfte, Parsons trifft für drei und nach dem Steal von Devin Harris packt Nowitzki in Transition seinen Lieblings-Dreier von der Birne aus. 63:54 Mavs.

33. Die Rockets wirken müde, doch Brewer bringt Energie von der Bank und stachelt sein Team an. Houstons 10:4-Run verkürzt den Abstand, doch Dirk trifft vom Elbow und verschafft Dallas wieder etwas Luft. 78:74 Mavericks.

37. Bitter für Dallas! Parsons hat Knieschmerzen und muss vom Feld - er wird nicht aufs Parkett zurückkehren! Howard dunkt nach Offensiv-Rebound, wird im nächsten Angriff aber abgeräumt. Von wem? Natürlich von Aminu! 83:81 Dallas.

42. Jetzt regnet es Dreier! Jefferson, Dirk, Prigioni, Aminu und Smith - sie alle treffen von Downtown und polieren die schwachen Dreier-Quoten ein wenig auf. 94:91 Dallas.

48. Nach zweiminütiger Durststrecke ohne Punkte scort Dirk aus dem Double-Team, doch Ellis vergibt den Dreier zum Ausgleich. Ariza und Harden machen den Sieg für die Rockets an der Linie perfekt. 108:101 der Endstand.

Dallas Mavericks vs. Houston Rockets: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Trevor Ariza. Heimlich, still und leise lieferte der Rockets-Swingman eine exzellente und effiziente Performance ab. Ein Dreier hier, eine Vorlage da - es war keinesfalls ein Monster-Auftritt, aber ohne Ariza hätte Houston das Spiel nicht gewonnen. Im Gegensatz zu Harden, der in einigen Situationen überdrehte, spielte Ariza fehlerfrei (0 Ballverluste) und war immer zur Stelle, um die Mavs-Rotationen zu bestrafen. 19 Punkte (6/12 FG), 6 Rebounds, 6 Assists und 2 Steals standen am Ende für Ariza zu Buche. Ebenfalls stark: Bank-Energizer Smith und Brewer.

Der Flop des Spiels: Monta Ellis. Spielt Ellis gut, gewinnen die Mavs - spielt Ellis schlecht, verlieren die Mavs. Ganz so einfach ist es natürlich nicht, aber die Ineffizienz des Shooting Guards machte Dallas gegen die Rockets durchaus zu schaffen. Nur 7 seiner 21 Wurfversuche fanden ihr Ziel, von Downtown ging weniger als wenig (0/7 Dreier). Generell verbiss sich The Mississippi Missile zuviel in seinen Wurf, anstatt seinem Spitznamen alle Ehre zu machen und den Korb zu attackieren. In 38 Minuten gelangen ihm zudem nur 2 Assists, dafür leistete er sich 4 Turnover und die Freiwurfquote ließ ebenfalls deutlich zu wünschen übrig (5/9 FT).

Das fiel auf:

  • Für die Hauptaufgabe des Spiels, die Verteidigung von James Harden, hatte Rick Carlisle Rajon Rondo ausgewählt - und der machte seine Sache gut. The Beard traf oft schlechte Entscheidungen und musste sich jeden Punkt hart erarbeiten. Ellis kümmerte sich dafür um den 37-jährigen Terry, glänzte aber zweimal in der Hilfe, als er Hardens Eurostep antizipierte und das Charging-Foul aufnahm.
  • Für beide Teams war es das zweite Spiel in zwei Tagen - und zu diesem Zeitpunkt der Saison machte sich das deutlich bemerkbar. Sowohl Dallas als auch Houston bauten nach der Pause immer weiter ab. Die besten Beispiele: Rondo, dem in Hälfte zwei weder ein Punkt noch ein Assist gelang, während Chandler nach der Pause punkt- und reboundlos blieb. Ausnahmen waren lediglich die beiden Duracell-Hasen Brewer und Aminu.
  • Im vierten Viertel fehlte Dallas die Kraft, um noch einmal eine Schippe draufzulegen. So mussten die Mavs mit ansehen, wie die Rockets das Spiel mit einem 20:7-Lauf beendeten und sich den Sieg holten. Der Ausfall von Parsons nahm Dallas zudem eine wichtige offensive Option, ohne die das Punkten deutlich schwieriger wurde.
  • Taktikfuchs Rick Carlisle wusste aus den Frontcourt-Problemen der Rockets Kapital zu schlagen. Bereits im ersten Viertel ließ er sein Team Hack-a-Dorsey spielen, später wurde daraus Hack-a-Capela. Da Houston Howard nach dessen Verletzung nicht zu viele Minuten zumuten wollte, musste Kevin McHale zeitweise auf Small Ball mit Josh Smith als Center umstellen. Das frühe vierte Foul von Jones spielte Houston dabei auch nicht gerade in die Karten.
  • Dallas ist nicht Houston. Vor allem nicht von Downtown. Während die Rockets nach schwacher erster Hälfte in Halbzeit zwei stark vom Perimeter trafen (6/13 Dreier, insgesamt 11/31), tat sich Dallas im gesamten Spiel von draußen schwer (8/26 Dreier). Ein ums andere Mal waren die Würfe von Ellis und Co. nach guten Angriffen völlig offen, das Zielwasser hatten die Mavs aber in der Kabine vergessen.
  • Im vierten Spiel nach der langen Verletzungspause stand Dwight Howard 18 Minuten auf dem Parkett und machte dabei einen ziemlich rostigen Eindruck. Bei jeder Aktion sah man D12 die angezogene Handbremse an - für einen Big Man sicherlich nicht der richtige Weg, um sich unter dem Korb durchzusetzen. In dieser Verfassung hilft er Houston nicht wirklich - bis auf die Tatsache, dass sonst Joey Dorsey oder Clint Capela länger auf dem Feld hätten stehen müssen.

Der Spielplan im Überblick

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