NBA

Dank Iguodala tief im Titelrennen

Von Philipp Dornhegge
Andre Iguodala war nach Dwight Howard der dickste Fisch, der im Sommer den Klub wechselte
© getty

Die wichtigsten Free Agents sind vom Markt, nur noch wenige Neuverpflichtungen können für das eine oder andere Team einen Unterschied ausmachen. SPOX hat deshalb die Draft Picks und alle Transfers der letzten Wochen zusammengestellt und die Arbeit der Franchises bewertet. Teil 2: die Western Conference (hier geht's zur Eastern Conference).

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Dallas Mavericks (zum Kader)

Zugänge: Monta Ellis & Samuel Dalembert (Bucks), Jose Calderon (Pistons), DeJuan Blair (Spurs), Wayne Ellington (Cavaliers), Devin Harris (Hawks), Gal Mekel (Haifa)

Abgänge: O.J. Mayo (Bucks), Chris Kaman (Lakers), Darren Collison (Clippers), Elton Brand & Jared Cunningham (Hawks), Anthony Morrow (Pelicans), Josh Akognon (Grizzlies), Rodrigue Beaubois, Mike James (Free Agents)

Draft Picks: Shane Larkin (Miami), Ricky Ledo (Providence)

Die Dallas Mavericks in der Kaderanalyse

Fazit: Das Unterfangen, Dwight Howard zu holen, ging mächtig in die Hose. Trotz abgefahrenen Videos. Als D-12 den Mavs absagte, waren aber gleichzeitig schon einige interessante Free Agents vom Markt. Cuban und Nelson versuchten zu retten, was zu retten war, und gaben mit Calderon, Ellis und Dalembert immerhin einigen etablierten Kräften Verträge. Kritiker wundern sich über den hohen Preis, den die Mavs besonders für die Backcourt-Spieler zu zahlen bereit waren, aber: Es ist wahrscheinlich die beste Chance, bis zum Karriereende Dirk Nowitzkis relevant zu bleiben. Dallas' Rookies, insbesondere Ricky Ledo, könnten gute Investitionen in die Zukunft sein, DeJuan Blair ist ein absoluter Topdeal für rund 880.000 Dollar. Die Fans freut zudem die Verlängerungen für Bernard James und Brandan Wright. Insgesamt sind die Mavs besser als letzte Saison, aber ein Star wurde nicht geholt. Und wurde der Abstand auf die Konkurrenz wirklich verkürzt? SPOX-Schulnote: 3.

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Houston Rockets (zum Kader)

Zugänge: Dwight Howard (Lakers), Reggie Williams (Bobcats), Omri Casspi (Cavaliers), Marcus Camby (Knicks), B.J. Young, Jordan Henriquez & Robert Covington (ungedraftet)

Abgänge: James Anderson, Royce White & Tim Ohlbrecht (76ers), Carlos Delfino (Bucks), Thomas Robinson (Trail Blazers)

Draft Picks: Isaiah Canaan (Murray State), Marko Todorovic (Barcelona)

Dwight Howards Wechsel nach Houston in der Analyse

Fazit: Die Rockets haben den Jackpot des Sommers geknackt, indem sie das Bieten um Dwight Howard für sich entschieden und den - trotz aller Kritik an seinem Charakter und trotz der Rückenbschwerden - besten Center der Liga holten. Allerdings stießen sie damit Ömer Asik vor den Kopf, der am liebsten weg möchte. Houston verweigert einen Trade, allerdings bleibt die Besetzung der Power-Forward-Position eine Baustelle. Genau wie das Zusammenspiel von Jeremy Lin und James Harden. Findet Coach McHale dafür die richtigen Lösungen, oder kommt vielleicht doch noch ein Trade? Die Texaner haben sich bestimmt noch mal verbessert, zumal Reggie Williams und Omri Casspi solide Ergänzungen sind und Draft Pick Isaiah Canaan schon jetzt als Steal gilt. Alle Fragen konnten die Rockets bisher aber nicht beantworten. SPOX-Schulnote: 2.

Memphis Grizzlies (zum Kader)

Zugänge: Kosta Koufos (Nuggets), Mike Miller (Heat), Josh Akognon (Mavericks)

Abgänge: Darrell Arthur (Nuggets), Austin Daye (Raptors), Keyon Dooling (Free Agent)

Draft Picks: Jamaal Franklin (San Diego State), Janis Timma (Ventspils)

Trainerwechsel: Dave Joerger für Lionel Hollins

Fazit: Man muss abwarten, wie stark sich der Trainerwechsel in der Performance des Teams bemerkbar macht. Dave Joerger arbeitete zuletzt bereits unter seinem Vorgänger Lionel Hollins und die Grizzlies sind überzeugt von ihm, insofern: Im Zweifel für den Angeklagten. Mit Jamaal Franklin kam ein Rookie, der perfekt in die Defensive der Grizzlies passen dürfte. Mit seinen langen Armen und flinken Beinen wirkt er fast wie eine Light-Version von Kawhi Leonard - nur ohne dessen Dreier. Die Schwächen von außen soll vor allem Rückkehrer Mike Miller beheben, der mit der Empfehlung von zwei Titeln und wichtigen Beiträgen in den Finals aus Miami kommt. Den Mangel an Geschwindigkeit in der Verteidigung macht der 33-Jährige mit Spielintelligenz und großem Einsatz wett. Und die recht günstige Vertragsverlängerung für Tony Allen (auch wenn vier Jahre Laufzeit recht lang sind) war ganz wichtig. Angesichts der begrenzten Möglichkeiten hat sich Memphis nahezu optimal verstärkt. SPOX-Schulnote: 2+.

New Orleans Pelicans (zum Kader)

Zugänge: Tyreke Evans (Kings), Jrue Holiday (76ers), Anthony Morrow (Mavericks), Greg Stiemsma (Timberwolves)

Abgänge: Robin Lopez & Terrel Harris (Trail Blazers), Greivis Vasquez (Kings), Louis Amundson, Xavier Henry, Roger Mason Jr., Lance Thomas (Free Agents)

Draft Picks: Jeff Withey (Kansas), Pierre Jackson (Baylor)

Fazit: Die Umbenennung von Hornets zu Pelicans ebnete nicht nur den Weg für die Rückkehr der Charlotte Hornets, sondern sorgt in Louisiana zudem für Aufbruchstimmung. Außenstehende tun sich mit dem neuen Nickname noch schwer, die Einheimischen können sich mit dem Wappentier ihres Staates aber viel besser identifizieren als mit Hornissen. Ansonsten haben die Pelicans eine Offseason, die Fragen aufwirft. GM Dell Demps hat ein ähnliches Problem wie John Hammond in Milwaukee: Der Teambesitzer lässt ein konsequentes Tanken nicht zu. Tom Benson wollte Verstärkungen, und so holte Demps Jrue Holiday und gab dafür Draft Pick Nerlens Noel (nachvollziehbar) und den Erstrundenpick 2014 (katastrophal) ab. Zudem kam Free Agent Tyreke Evans, ein balldominanter Guard, der sich den Spalding mit Holiday und Eric Gordon teilen muss. Evans wird eventuell Small Forward spielen müssen, obwohl er das weder will noch besonders gut kann. Dafür erklärte er sich schon bereit, unter Umständen die Bank anzuführen. Aber wie passt dann die Ankündigung von Austin Rivers ins Spiel, in der kommenden Saison bester sechster Mann der NBA werden zu wollen? Der Abgang von Robin Lopez hinterlässt eine Lücke auf der Centerposition, ein kolportierter Trade von Ryan Anderson für Houstons Ömer Asik würde für beide Parteien Sinn ergeben. Vielleicht muss auch Gordon noch seine Koffer packen. New Orleans ist nicht gut genug, um die Playoffs anzugreifen. Aber auch nicht schlecht genug für einen Top Pick im Draft 2014. Denn: Nur wenn die Pelicans in der Lottery auf den Plätzen 1-5 landen, behalten sie ihren Pick. Ansonsten geht der an die Sixers. Und der Zweitrundenpick ist auch schon weg (Minnesota). SPOX-Schulnote: 3.

San Antonio Spurs (zum Kader)

Zugänge: Marco Belinelli (Bulls), Jeff Pendergraph (Pacers)

Abgänge: DeJuan Blair (Mavericks), Gary Neal (Bucks), Tracy McGrady (Free Agent)

Draft Picks: Deshaun Thomas (Ohio State), Livio Jean-Charles (ASVEL)

Fazit: Die Spurs machten ihre Geschäfte, wie die Spurs eben ihre Geschäfte machen: in aller Ruhe und ohne große Aufregung. Manu Ginobili wurde für zwei Jahre verlängert und bekommt 14 Mio. Dollar - viel, angesichts seiner Verdienste aber nachvollziehbar. Tiago Splitter kam mit 36 Mio. Dollar für vier Jahre wohl etwas teuer daher, die Leistungen in den Finals sollen aber ein Ausrutscher gewesen sein. Marco Belinelli und Jeff Pendergraph sollten die (kleinen) Lücken, die DeJuan Blair und Gary Neal hinterlassen, mehr als füllen können. Insgesamt habe die Texaner ihr Titelfenster noch mal offen gehalten, merklich verbessern konnten sie sich aber nicht. Die Draft Picks werden wohl keine große Rolle spielen können. SPOX-Schulnote: 3.

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