NBA

"Seine Karriere hat gerade erst begonnen"

Von SPOX
Lakers-Reservist Shannon Brown (r.) hat in Kobe Bryant einen mächtigen Befürworter
© Getty

Nach dem Sieg der L.A. Lakers bei den Milwaukee Bucks lobt Kobe Bryant den Sieggaranten Shannon Brown, bei den Washington Wizards feiert Gilbert Arenas seine Wiederauferstehung. Dazu: Carmelo Anthony trifft auf die Knicks, Cleveland siegt weiter und Derrick Rose zerpflückt die Houston Rockets.

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Milwaukee Bucks (5-6) - L.A. Lakers (9-2) 107:118

Heimlich, still und leise und im Schatten vieler anderer Spieler hat sich Shannon Brown zu einer der positiven Überraschungen der bisherigen NBA-Saison entwickelt. "Als Bankspieler ist es doch mein Job, meinem Team ein Momentum zu verschaffen", sagte der Reserve-Guard der Lakers zwar, nachdem er 21 Punkte beim Sieg über die Bucks erzielt hatte.

Superstar Kobe Bryant aber sparte nicht mit Lob: "Er wirft noch besser als im letzten Jahr. Und nicht nur das: Er kreiert jetzt auch aus dem Dribbling heraus gute Würfe - für sich und für andere. Und er hat immer noch Luft nach oben. Seine Karriere hat gerade erst begonnen." Bryant selbst war es, der mit 13 seiner 31 Punkte im dritten Viertel die Lakers auf die Siegerstraße brachte, Browns 16 im Schlussabschnitt sorgten für die Entscheidung.

Für Milwaukee, die bislang übrigens die beste Defense der Liga gespielt hatten, waren Brandon Jennings (31 Punkte), Andrew Bogut (12 Punkte, 18 Rebounds) und Drew Gooden (22 Punkte und 13 Rebounds) die auffälligsten Akteure. Eine Randnotiz: Nach nur 17 Minuten bat Ron Artest darum, das Spiel verlassen zu dürfen, versicherte anschließend aber, dass er nicht verletzt sei.

Washington Wizards (3-6) - Toronto Raptors (2-9) 109:94

Es geht also auch ohne John Wall. Der Super-Rookie verpasste das Spiel gegen Toronto aufgrund einer Knöchelverletzung, aber trotzdem sprang der dritte Sieg heraus. Grund war Gilbert Arenas, der in Abwesenheit seines Backcourt-Partners wie befreit aufspielte und 20 Punkte, 7 Rebounds und 6 Assists verbuchte.

Schade, dass nur magere 11.513 Zuschauer die Partie vor Ort verfolgten. Aber diese Fans empfingen Arenas warmherzig, als er zum ersten Mal seit dem 2. Januar als Starter aufgerufen wurde. "Das hat mich schon überrascht", gab Arenas zu. "Ich dachte, sie würden mich ermorden wollen."

Coach Flip Saunders lobte seinen einstigen Star ausdrücklich und bescheinigte ihm, dass er langsam aber sicher in Form kommt. Ebenfalls stark: Andray Blatche (22), Nick Young (20) und Kirk Hinrich (13 und 12 Assists). Über die katastrophal schlechten Raptors kann man nur den Mantel des Schweigens legen.

Denver Nuggets (6-5) - New York Knicks (3-8) 120:118

Brisantes Spiel. Aber nur für einen: Carmelo Anthony. Der Small Forward der Nuggets gilt als sicherer Neuzugang bei den Knicks, alle Welt wartet darauf, dass Denver seinen Star in den Big Apple tradet. Aber vorerst spielt er noch in der Mile High City - und dort macht er seine Sache gewohnt gut und konzentriert.

"Ich bin froh, dass wir die Partie gewinnen konnten", so Anthony (26 Punkte). "Niemals, nicht mal für einen Moment, habe ich heute über einen Wechsel nachgedacht." Es sei auch kein Spieler der Knicks zu ihm gekommen, um mit ihm über einen Wechsel zu plaudern. Auch nicht Amare Stoudemire. New Yorks teuerster Spieler kam selbst auf 24 Zähler.

Cleveland Cavaliers (5-5) - Philadelphia 76ers (2-9) 101:93

Dass es ein Leben nach LeBron James gibt, mussten die Cavaliers im Sommer schmerzlich lernen. Besitzer Dan Gilbert versprach den Anhängern damals stinksauer, dass Cleveland vor dem King eine Meisterschaft gewinnen werde. Gewagt, gewagt, dachten damals noch viele. Stand heute ist jedoch, dass die Cavs auch ohne Star kaum schlechter Basketball spielen als James' neues Team Miami.

Und vor allem: Sie spielen als Team, arbeiten härter als die anderen und haben zum Beispiel in Daniel "Boobie" Gibson Spieler, die in James' Schatten versauerten, jetzt aber so richtig in Fahrt sind. Gibson kam auf 18 Punkte, 4 Rebounds und 8 Assists und war damit der Mann des Tages.

Evan Turner wurde übrigens warm empfangen. Der 76ers-Rookie spielte am Ohio State University, hinterließ beim Spiel in Cleveland aber einen mäßigen Eindruck: 16 Punkte und 9 Rebounds hören sich gut an. 4 Turnover und eine Quote von 4 von 13 dagegen weniger.

Houston Rockets (3-7) - Chicago Bulls (6-3) 92:95

Während die Bulls ihr viertes Spiel in Folge gewinnen, verlieren die Rockets eine weitere Partie im vierten Viertel. Acht Punkte Führung hatte der Gastgeber zu Beginn des letzten Spielabschnitts, erneut verschenkte er diese Führung mit nachlassender Defense und überflüssigen Turnovers. Derrick Rose zerpflückte Houston trotz Foulproblemen, dass es eine wahre Freude war: Am Ende standen 33 Punkte und 7 Assists zu Buche.

Rockets-Coach Rick Adelman scheint derweil jegliches Vertrauen in seine Reservisten verloren zu haben. Obwohl die Texaner eine der tiefsten Mannschaften der Liga haben, gingen 202 von 240 verfügbaren Minuten an die Starter. Ganze acht Zähler markierten Hayes, Lee, Hill und Smith und versemmelten dabei 6 der neun Versuche.

Überzeugend dagegen: Luis Scola (27) und Brad Miller (21). "Großartiger Start in einen Road Trip", resümierte Bulls-Center Joakim Noah (12 Punkte, 9 Rebounds). Für Chicago stehen jetzt sechs weitere Auswärtsspiele auf dem Programm.

Indiana Pacers (4-5) - Atlanta Hawks (8-4) 92:102

Topscorer: Danny Granger (22), Roy Hibbert (18) - Josh Smith (25), Mike Bibby (16)

Toprebounder: Roy Hibbert (15), Josh McRoberts (7) - Josh Smith (8), Al Horford (6)

Topassistgeber: T.J. Ford (5), Danny Granger, Roy Hibbert (je 3) - Mike Bibby (7), Joe Johnson, Jamal Crawford (je 5)

Memphis Grizzlies (4-8) - Portland Trail Blazers (7-5) 99:100

Topscorer: Rudy Gay (20), Zach Randolph (19) - Wes Matthews (30), Andre Miller (23)

Toprebounder: Zach Randolph (14), Rudy Gay (8) - Marcus Camby (17), Nicolas Batum, Dante Cunningham (je 6)

Topassistgeber: Mike Conley (6), Rudy Gay(5) - Andre Miller (9), Armon Johnson (4)

Abgesagtes Spiel neu angelegt: Die vor zwei Wochen abgesagte Partie zwischen den New York Knicks und den Orlando Magic ist für den 28. März 2011 neu angesetzt worden. Das Spiel im Madison Square Garden im New Yorker Stadtteil Manhattan hatte nicht stattfinden können, weil bei Säuberungsaktionen von asbesthaltigem Material Ablagerungen von der Hallendecke gefallen waren. Bei anschließenden Untersuchungen stellten Stadtinspektoren fest, dass dabei kein Asbest freigesetzt wurde.

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