NBA

"Ihr seid die besten Fans der NBA!"

Von SPOX
Joe Lacob (l.) ist seit diesem Jahr Mitbesitzer der Golden State Warriors
© Getty

In Oakland feiern die Fans ihre Spieler und Besitzer. Das Team bringt die Warriors-Verantwortlichen aber fast ins Krankenhaus. Die unheimliche Comeback-Serie der Utah Jazz ist gerissen und die Phoenix Suns treffen auf einmal keine Dreier mehr. Die Defensive der Orlando Magic zerstört die Memphis Grizzlies komplett.

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Golden State Warriors (7-4) - Detroit Pistons (4-7) 101:97

Nach dem Sieg gegen die Detroit Pistons sind die Golden State Warriors in der heimischen Oracle Arena weiterhin unbesiegt. Die 5:0-Bilanz zu Hause ist die beste seit 20 Jahren und auch ansonsten herrscht beste Stimmung in Oakland.

Dabei machten es die Warriors am Ende noch einmal unnötig spannend. Zur Halbzeit führten sie bereits mit 23 Punkten Unterschied, um Detroit kurz vor Schluss auf zwei Punkte herankommen zu lassen. Warriors-Coach Keith Smart nahm es mit Humor. "Wir sind im Entertainment-Geschäft, also versuchen wir den Fans etwas für ihr Geld zu bieten. Aber den Trainer, Manager und die Besitzer treibt sowas ins Krankenhaus", meinte der Coach nach dem verrückten Spiel.

Passend dazu sorgt derzeit nicht nur die Mannschaft für stehende Ovationen in Oakland. Auch die neuen Besitzer kommen bestens an. Als Joe Lacob nach dem ersten Viertel das Mikro in die Hand nahm und den Fans dankte, gab es tosenden Applaus. "Ihr seid die besten Fans der NBA. Wir wollen uns bedanken, dass Ihr uns die Chance gebt, die Franchise nach vorne zu bringen. Das ist eine Ehre und ein Privileg", so der Mitbesitzer.

Auf dem Feld überragte wieder einmal Monta Ellis, der als Top-Scorer 27 Punkte zum Sieg beisteuerte und von Stephen Curry (21 Punkte, 5 Rebounds, 4 Assists) sowie Dorell Wright (16 Punkte, 7 Rebounds, 6 Assists) unterstützt wurde. Bei den Pistons brachte Charlie Villanueva 18 Punkte und 8 Rebounds von der Bank.

Utah Jazz (7-4) - Oklahoma City Thunder (6-4) 108:115

Irgendwann ist dann aber auch mal Schluss mit den Comeback-Siegen. Nachdem der Utah Jazz ihre letzten vier Auswärtsspiele jedes Mal nach einem Rückstand noch gewannen, setzte es daheim gegen den Oklahoma City Thunder eine Niederlage.

Wieder einmal lagen die Hausherren kurz vor Schluss hinten, wieder einmal drehte der überragende Deron Williams (31 Punkte, 11 Assists, 5 Rebounds) am Ende auf, doch dieses Mal sollte es nicht mehr zum Sieg reichen. Vor allem, weil Oklahoma City unglaublich abgezockt von der Linie auftrat. 33 von 34 Freiwürfen verwandelten die Thunder-Akteure.

"Diesen Sieg haben wir so sehr gebraucht. Utah hat vorher verdammt gut gespielt und nach unserer Niederlage gegen die Spurs brauchten wir den Sieg so unbedingt", gab sich Superstar Kevin Durant (30 Punkte, 6 Rebounds) nach dem Spiel erleichtert. Jazz-Coach Jerry Sloan haderte mit der Arbeit an den eigenen Brettern, wo die Jazz vor allen Dingen gegen Serge Ibaka (22 Punkte, 11 Rebounds, davon 5 Off.-Reb.) Probleme hatten. "Ihre Offensivrebounds haben uns mehr weh getan, als ich gedacht hätte. Sie wollten den Sieg einfach unbedingt", so der Utah-Trainer.

Sowieso war Utah nach der Niederlage nicht wirklich frustriert, zu gut liefen die letzten Spiele. "Wir haben ihr Potenzial schon letztes Jahr gesehen und sie sind noch immer das gleiche Team. In letzter Zeit hatten sie etwas mit sich zu kämpfen, aber sie sind immer noch ein gefährliches Team", lobte Point Guard Deron Williams den Gegner nach dem Spiel.

Orlando Magic (7-3) - Memphis Grizzlies (4-7) 89:72

"Wir sind ein Defensiv-Team. So nennen wir uns selbst und so sind wir heute auch aufgetreten", sagte Quentin Richardson von den Orlando Magic unmittelbar nach dem Sieg gegen die Memphis Grizzlies. Und er hatte alles Recht dazu. Eine Wurfquote von 36 Prozent (die niedrigste Quote seit zwei Spielzeiten) und 18 Ballverluste erlaubten sich die Memphis Grizzlies, eigentlich eines der offensivstärksten Teams der Liga.

Grund dafür war vor allen Dingen die unglaublich intensive Magic-Defense. Anscheinend wollte es Orlando nach den unnötigen Heimniederlagen gegen Toronto und Utah den eigenen Fans nun beweisen. "Das war die beste Defensiv-Leistung, die sie in dieser Saison gezeigt haben", gab Memphis-Trainer Lionel Hollins zu. Wenn Marc Gasol mit 14 Punkten vor Randolph, Gay oder Mayo der beste Scorer für Memphis ist, dann kann schon etwas nicht stimmen.

Bei den Magic überragte, wen wundert's, wieder einmal Dwight Howard (18 Punkte, 14 Rebounds, 2 Steals, 2 Blocks), der sogar acht seiner elf Freiwürfe verwandeln konnte. Eine monströse Quote für den Center. Top-Scorer des Spiels war trotzdem Vince Carter mit 19 Zählern.

Phoenix Suns (6-4) - Denver Nuggets (5-5) 100:94

Anscheinend wollen die Phoenix Suns der Konkurrenz aus Utah nun den Titel der Comeback-Kings streitig machen. Zur Halbzeit lagen die Suns bereits mit 15 Zählern zurück, am Ende des dritten Viertels waren es noch immer sieben. Am Ende gewann Phoenix aber doch noch mit sechs Punkten Vorsprung gegen die Denver Nuggets. Irre.

Nach der fast schon historischen Leistung gegen die Los Angeles Lakers vor einem Tag erwischten die Suns dieses Mal einen schwarzen Abend von Downtown. Gerade einmal vier von 20 Dreierversuchen fanden ihr Ziel.

Dafür brachte aber die Bank jede Menge Energie und Punkte. Insbesondere Hakim Warrick (21 Punkte, 3 Rebounds) kommt in Arizona immer besser zurecht. Trotzdem betonte Phoenix-Coach Alvin Gentry nach dem Spiel: "Wir müssen noch immer herausfinden, wer wir wirklich sind und wo wir momentan stehen. Wir haben zwar unsere Momente, doch wir müssen Konstanz in die Leistungen bringen."

Die Nuggets waren nach der Niederlage im Duell der Lakers-Bezwinger geknickt. Al Harrington (14 Punkte, 5 Rebounds) sagte im Anschluss: "Das war ein Spiel, das wir gewinnen mussten. Aber wir haben es leichtfertig hergeschenkt." Und auch Carmelo Anthony, der gegen den überforderten Suns-Frontcourt 22 (!) Rebounds und 20 Punkte sammelte, war enttäuscht. "Wir hatten heute keinen Fluss im Spiel. Die Suns haben ihre Spielzüge dagegen durchgezogen."

Charlotte Bobcats (4-7) - Minnesota Timberwolves (3-9) 113:110

Kevin Love baut nach seinem 31-31-Game weiter ab. Zum vierten Mal in dieser Saison gab es kein Double-Double für den Power Forward der Timberwolves. 20 Punkte und neun Rebounds standen am Ende auf dem Konto von Love. Dafür sprang aber Kollege Darko Milicic (13 Punkte, 12 Rebounds, 5 Assists, 4 Blocks) in die Bresche.

Geholfen hat es alles nicht, schließlich mussten sich die Wolves ganz knapp den Bobcats geschlagen geben. Die feierten den ersten Heimsieg der Saison vor wie gewohnt spärlich gefüllten Zuschauerrängen. Dabei stand der Erfolg lange auf der Kippe. Erst durch einen 9:0-Run im letzten Viertel und einen Franchise-Rekord von Gerald Wallace kam der Sieg zustande. Wallace (26 Punkte, 5 Assists) stand fast das gesamte Spiel lang an der Freiwurflinie und traf 17 seiner 19 Würfe.

Bester Werfer der Begegnung war Michael Beasley mit 28 Punkten. Der war nach dem Spiel aber untröstlich, schließlich leistete er sich kurz vor Schluss zwei spielentscheidende Ballverluste. "Ich fühle mich so, als wäre die Niederlage heute meine Schuld. Es ist wirklich mies zu wissen, dass meine Turnovers das Spiel entschieden haben", sagte ein sichtlich geknickter Beasley nach dem Spiel.

Los Angeles Clippers (1-10) - New Jersey Nets (4-6) 96:110

Top-Scorer: Eric Gordon (30), Eric Bledsoe (15) - Brook Lopez (24), Travis Outlaw (23)

Top-Rebounder: DeAndre Jordan, Eric Bledsoe (je 8) - Kris Humphries (12), Travis Outlaw (5)

Top-Assistgeber: Eric Bledsoe (6), Eric Gordon (4) - Jordan Farmar (12), Devin Harris (7)

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