NFL

Jaguars stürzen die Colts

Von Florian Regelmann
AFC South, Jacksonville, Indianapolis
© Getty

Die Footballlose Zeit ist endlich vorbei! Die NFL ist zurück und startet in die neue Saison. Bevor es losgeht, macht SPOX den großen NFL-Check. Mit allen Divisions, allen Teams und allen Stars.  

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1. Jacksonville Jaguars

Offense: Vor genau einem Jahr schockte Jacksonvilles Coach Jack del Rio alle Jaguars-Fans. Er machte David Garrard zum Starting Quarterback. Die Zeit von Byron Leftwich war abgelaufen. Ein Jahr später sieht del Rio wie ein Genie aus. Es war genau die richtige Entscheidung. Garrard spielte eine herausragende Saison (18 Touchdowns bei nur 3 Interceptions) und will in diesem Jahr endgültig beweisen, dass er zu den Top-Quarterbacks der NFL gehört. Das Running-Back-Duo Fred Taylor und Maurice Jones-Drew sucht in der NFL seinesgleichen. Einzige Problemzone ist die Wide-Receiver-Position: Garrard fehlt eine echter Go-to-Guy als Anspielstation. Vielleicht kann Neuzugang Jerry Porter unter del Rio sein großes Potential ausschöpfen.

Defense: Die Jaguars verfügen seit Jahren über eine der besten Verteidigungsreihen der NFL. Erfolgreich zu laufen, ist gegen die Jaguars-Defense praktisch unmöglich. Der neue Defensive Coordinator, Gregg Williams, steht für extrem aggressive Verteidigung. Also aufgepasst, Peyton Manning.

Player to watch: Fred Jones-Taylor. Die Mischung aus Fred Taylor und Maurice Jones-Drew macht's. Man kann gegen Jacksonville nicht laufen, aber man wird dafür überlaufen. Kein Running-Back-Duo ergänzt sich so gut. Sind beide im Normalfall nicht zu stoppen.

Prognose: In diesem Jahr sind die Jaguars dran und werden vor den Colts landen. David Garrard wird nie Peyton Manning sein, aber er ist der Prototyp eines starken Spielmachers, der einfach keine Fehler macht und so sein Team zum Sieg führt. Und zum Division-Titel.

2. Indianapolis Colts

Offense: Die Colts-Offense wird das machen, was sie jedes Jahr macht: punkten, punkten und nochmals punkten. Peyton Manning hat mit den Wide Receivern Reggie Wayne, Marvin Harrison (auch wenn er langsam älter wird), dem jungen Anthony Gonzalez sowie Tight End Dallas Clark wieder jede Menge Optionen. Running Back Joseph Addai hat gezeigt, dass er in die Top-5 der NFL gehört. So wird es kommen, wie es fast immer kommt. Manning wird an der Line of Scrimmage wild gestikulieren, seine Mitspieler mit Anweisungen zutexten und dann seine Touchdown-Pässe werfen...

Defense: Die Defense der Colts steht und fällt mit einem Namen: Bob Sanders. Ist der kleine Superstar-Safety nicht auf dem Feld, ist Indianapolis nicht wiederzuerkennen und kommt in große Schwierigkeiten. Die Colts hoffen außerdem, dass Defensive End Dwight Freeney nach seiner Fußverletzung in diesem Jahr wieder zu alter Stärke zurückfindet.

Player to watch: Peyton Manning. Nach seiner Knie-Operation gibt es einige Fragezeichen um den Superstar-Quarterback. Ist Manning nicht fit oder fällt er sogar aus, wird aus den Colts ganz schnell ein ganz durchschnittliches Team.

Prognose: Manning hat das gesamte Training Camp verpasst, aber er muss angesichts des schweren Spielplans von Anfang an voll da sein, wenn die Colts eine Chance haben wollen, wieder die Division zu gewinnen. Aber selbst dann könnte Jacksonville eben zu stark sein.

Hier geht's zum Spielplan der neuen NFL-Saison 

3. Tennessee Titans

Offense: Bei den Titans dreht sich in der Offense alles um Quarterback Vince Young. Young hat eindrucksvoll gezeigt, dass er ein Siegertyp ist. Wenn ein Spiel auf der Kippe steht, findet er meist einen Weg zum Sieg. Nicht umsonst führte er Tennessee im letzten Jahr in die Playoffs. Auf der anderen Seite müssen bei einem Quarterback auch die Zahlen stimmen. Und die stimmten bei Young nicht. Er warf nur 9 Touchdowns, aber 17 Interceptions. Unter dem neuen Offensive Coordinator Mike Heimerdinger soll sich das Verhältnis umkehren. Die Titans werden so oder so im Angriff wieder voll aufs Laufspiel setzen. Mit LenDale White und Rookie Chris Johnson ist man bestens aufgestellt.

Defense: Kaum eine Defense ist physisch so stark wie die der Titans. Wer gegen Tennessee spielt, wird es am nächsten Morgen spüren. Jedes Yard will gegen Albert Haynesworth und Co. hart erarbeitet sein. Eine Defense, die Spiele gewinnen kann.

Player to watch: Rob Bironas. Manche mögen nun fragen: Ein Kicker? Als Player to watch? Ja, absolut! Rob Bironas ist vielleicht aktuell der beste Kicker, wenn es darum geht, ein Spiel in der letzten Sekunde zu entscheiden. Letzte Saison gewann er sogar ein Spiel mit acht Field Goals praktisch alleine. Kann auch aus 60 Yards treffen, wenn es sein muss.

Prognose: Wie so oft werden die Titans mal wieder unterschätzt. Das sollte man nicht tun. Ein Wild-Card-Platz ist absolut möglich.

4. Houston Texans

Offense: Die Texans haben mit Andre Johnson einen überragenden Wide Receiver, mit Matt Schaub einen unterschätzten Quarterback, aber was sie nicht haben, ist einen konstant verlässlichen Running Back. Ahman Green war mal ein ganzer starker Ballträger in seiner Zeit bei den Green Bay Packers, aber diese Form scheint Vergangenheit. Zumal Green auch noch den Großteil der letzten Saison verletzt verpasste. Ob Chris Brown, der aus Tennessee nach Houston kam, die Lösung ist, ist mehr als fraglich.

Defense: Was braucht man, wenn man sich in einer Division mit Jacksonvilles Laufspiel und Indys Passspiel befindet? Eine richtig gute Defense. Im vergangenen Jahr hatte sie Houston noch nicht, aber es gibt Grund zu glauben, dass sie sie bald haben werden. Die Entscheidung nicht Reggie Bush, sondern Mario Williams (14 Sacks) zu draften, zweifelt mittlerweile niemand mehr an. Neben Williams gibt es auch noch Amobi Okoye, den nächsten potentiellen Star in der Defense. Die Texans werden auf jeden Fall einigen Druck auf die gegnerischen Quarterbacks ausüben, so viel steht fest.

Player to watch: Andre Johnson. Wenn Johnson es schafft mal gesund durch eine komplette Saison zu kommen, kann es gut sein, dass kein Receiver in der NFL bessere Stats haben wird. Johnson ist einer der aufregendsten Pass-Empfänger der Liga. Wenn er Touchdown-Pässe fängt, muss man einfach hinschauen. Highlight-Gefahr.

Prognose: Wenn die Texans in einer anderen Division spielen würden, könnte man ihnen eine Playoff-Teilnahme durchaus zutrauen. Sie werden auch in diesem Jahr wieder ein Stück besser werden, nur wird man es in der Tabelle vielleicht nicht sehen. Sie werden das Opfer einer der härtesten Divisions in der NFL.

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