NFL

Unheimliche Titans

Von SPOX
Tennessee Titans, Indianapolis Colts
© Getty

Auch am 8. NFL-Spieltag bleiben die Tennessee Titans das einzige ungeschlagene Team der Liga.  Auch die Indianapolis Colts bissen sich an den Titans die Zähen aus.

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MNG: Tennessee Titans (7-0) vs. Indianapolis Colts (3-4) 31:21 (3:7, 3:0, 8:7, 17:7)

Die Titans bleiben weiterhin das Team der Stunde und weiter auf der Perfect-Season-Reise. Mit dem Sieg über die Colts haben sie sich schon mal die Vorherrschaft in der AFC South gesichert. "Die Colts waren das Team, welches es zu schlagen galt. Nun sind wir es", meinte LB Keith Bullock. Dank eines starken letzten Viertels mit zwei Touchdowns und einem Field Goal sicherten sie sich den siebten Erfolg.

Sieggarant in der Offensive waren einmal mehr die beiden Running Backs LenDale White (nur 13 Yds, aber 2 TDs) und Chris Johnson (77 Yds, TD). Zudem überzeugte traditionell die Defense, die einzig Colts-TE Dallas Clark (94 Yds, 2 TDs) nicht in den Griff bekam. Allerdings kontrollierten die Titans QB Peyton Manning (26/41, 223 Yds, 2 TDs, 2 INTs). Beide Interceptions fing Chris Hope ab. Während Tennessee mit den Playoffs planen kann, muss Indianapolis mächtig zittern. "Es ist sehr zweifelhaft, dass wir die Division gewinnen", sagte Trainer Tony Dungy und ergänzte: "Wir haben noch neun Spiele und brauchen eine Serie."   

Pittsburgh Steelers (5-2) vs. New York Giants (6-1) 14:21 (7:3, 0:6, 7:0, 0:12)

Die Partie, die als mögliche Vorschau auf den Super Bowl angekündigt wurde, hielt, was sie versprach. Die Steelers führten im Heinz Field bis ins letzte Viertel hinein. Der Grund: Zwei Geistesblitze der ansonsten völlig enttäuschenden Pittsburgh-Offense (32-Yard-TD-Run von Mewelde Moore, 65-Yard-TD-Pass von Ben Roethlisberger auf Nate Washington) und eine Defense, die alles dafür tat, um das Spiel für die Steelers alleine zu gewinnen.

Pittsburgh ließ lange nur Field Goals der Giants zu und beeindruckte zudem mit einem Goal-Line-Stand. Doch dann begann das Drama aus Steelers-Sicht. Long Snapper Greg Warren musste mit einer Knieverletzung vom Feld. Der Long Snapper ist so mit der unbeachteste Spieler eines NFL-Teams, wie wichtig er ist, sollte sich nun zeigen.

Da kein Team für diese Position einen Ersatz hat, versuchte sich Star-Linebacker James Harrison in der Rolle. Mit fatalem Ausgang. Sein versuchter Snap war viel zu hoch und segelte über Punter Mitch Berger in die eigene Endzone. Safety. Die Giants glichen ohne etwas zu tun aus und bekamen den Ball gleich wieder zurück. Und diesmal konnte die Steelers-Defense Eli Manning und Co.nicht stoppen. Mannings TD-Pass auf Tight End Kevin Boss entschied letztlich die Partie für die Giants, die bewiesen, warum sie der amtierende Super-Bowl-Champion sind.

Pittsburgh hatte zwar noch die Chance, um zurückzukommen, doch die letzten Versuche der Offense waren eine einzige Katastrophe. Wie schon bei der Niederlage in Philadelphia zeigte sich, dass die Steelers große Probleme bekommen, wenn sie auf eine Defense treffen, die extrem viel Druck ausübt. Roethlisberger beendete seinen Tag mit seiner vierten Interception des Spiels. Zuvor hatte er in der gesamten Saison nur drei auf dem Konto.

New Orleans Saints (4-4) vs. San Diego Chargers (3-5) 37:32 (3:3, 20:14, 7:3, 7:12)

Das NFL-Gastspiel in London endete in einem Offensiv-Feuerwerk. Saints-Quarterback Drew Brees führte sein Team gegen seine ehemaligen Kollegen zu einem vielleicht wegweisenden Erfolg. Er brachte 30 von 41 Pässen an den Mann, erzielte 339 Yards und schaffte drei Touchdown-Pässe.

Mehr als 83.000 Fans in der englischen Hauptstadt bestaunten das Spektakel, bei dem die Chargers fast noch ein Comeback geschafft hätten. Ein Turnover kurz vor Schluss entschied jedoch das Spiel zu Gunsten der Saints.

Dallas Cowboys (5-3) vs. Tampa Bay Buccaneers (5-3) 13:9 (0:6, 10:0, 3:3, 0:0)

Trotz Pfeifkonzerts der eigenen Fans und einer bescheidenen persönlichen Bilanz führte Ersatz-Quarterback Brad Johnson die Cowboys zu einem wichtigen Heimsieg. Johnson brachte es nur auf magere 122 Yards und 19 von 33 Pässen, aber was soll's?

Dank einer starken Defense reichten Dallas am Ende insgesamt nur 173 gewonnene Yards, um sich gegen die Bucs durchzusetzen. Nicht schön, aber effektiv.

Carolina Panthers (6-2) vs. Arizona Cardinals (4-3) 27:23 (0:3, 3:7, 21:13, 3:0)

Die Panthers haben ihren Heim-Nimbus gewahrt. Im Duell der ehemaligen Quarterbacks der Amsterdam Admirals hatte Jake Delhomme das bessere Ende für sich. Und das, obwohl Kollege Kurt Warner einen Sahnetag erwischte. Während Warner 381 Yards schaffte und zwei Touchdown-Pässe auf den vor dem Spiel angeschlagenen Anquan Boldin warf, kam Delhomme nur auf 248 Yards bei zwei Touchdown-Pässen.

Dafür leitete er aber ein sehenswertes Comeback der Panthers ein. Carolina hatte nämlich im dritten Viertel schon 3:17 zurückgelegen, bevor Delhomme und seine Panthers unter tätiger Mithilfe des fumblenden Edgerrin James zwei Touchdowns in nur 44 Sekunden erzielten.

Miami Dolphins (3-4) vs. Buffalo Bills (5-2) 25:16 (7:3, 0:6, 10:7, 8:0)

Die Dolphins haben wieder zu ihrer alten Form zurückgefunden und den Lauf der Bills gestoppt. Vor allem dank der starken Leistung von Receiver Ted Ginn Jr. drehten die Dolphins das Spiel, in dem sie im dritten Viertel schon mit neun Punkten hinten gelegen hatten, noch herum.

Ginn Jr. kam auf 175 Yards, mehr als 100 hatte der einst von den Fans verschmähte junge Mann noch nie geschafft.

Philadelphia Eagles (4-3) vs. Atlanta Falcons (4-4) 27:14 (0:0, 10:7, 7:0, 10:7)

Dem genesenen Running Back Brian Westbrook sei Dank: Die Eagles sind wieder auf einem guten Weg, die Playoffs nicht aus den Augen zu verlieren. Westbrook lief für 167 Yards und zwei Touchdowns und war somit Garant des vierten Saisonsieges für Philadelphia.

Der 29-Jährige hatte vor der Partie gegen Atlanta zwei von drei Spielen wegen Rippenbrüchen und einer Knöchelverletzung verpasst. Wenn das mal keine Wunderheilung ist!

New England Patriots (5-2) vs. St. Louis Rams (2-5) 23:16 (7:3, 6:7, 0:3, 10:3)

Die Patriots haben auch ohne Star-Quarterback Tom Brady den nächsten Sieg eingefahren. Vor allem dank Dauerläufer Kevin Faulk reichte es zu einem knappen Erfolg gegen die Rams, die ihre guten Leistungen aus den letzten Wochen bestätigten.

Faulk stand als einziger gesunder Running Back unter Dauerfeuer, fing aber trotzdem gut drei Minuten vor Schluss den entscheidenen Touchdown-Pass von Ersatz-Quarterback Matt Cassell.

Baltimore Ravens (4-3) vs. Oakland Raiders (2-5) 29:10 (2:0, 17:0, 3:10, 7:0)

Die Szene des Spiels war eine, die nicht einmal eine große Auswirkung auf den Ausgang der Partie hatte. Hauptdarsteller waren Ravens-Quarterback Joe Flacco und sein Ersatz Troy Smith.

Beide narrten im dritten Viertel die Defense der Raiders, indem sie schlichtweg einen Rollentausch durchführten. Smith kam als QB aufs Feld, Flacco wurde zum Receiver. Smith nahm den Ball, Flacco lief los. Smith warf, Flacco fing - und wurde nur 6 Yards vor Oaklands Endzone gestoppt. Der Spielzug endete nur in einem Field Goal, aber trotzdem sorgten Receiver Flacco und Quarterback Smith für staunende Gesichter.

New York Jets (4-3) vs. Kansas City Chiefs (1-6) 28:24 (7:0, 7:14, 7:3, 7:7)

Knapp war's für die Jets, aber Brett Favre rettete die New Yorker mit einem Touchdown-Pass auf Laveranues Coles eine Minute vor Schluss.

Kurios: Zuvor war Favre der Buhmann gewesen, nachdem er drei Interceptions geworfen hatte, von denen eine auch noch zu einem Touchdown für die Chiefs führte.

Detroit Lions (0-7) vs. Washington Redskins (6-2) 17:25 (7:3, 3:3, 0:10, 7:9)

Eine Halbzeit lang haben sich die nach wie vor sieglosen Lions tapfer gewehrt, gebracht hat es aber nichts. Nach einer 10:6-Führung nach zwei Vierteln geriet Detroit im dritten Abschnitt ins Hintertreffen.Den Rest gab den Lions dann Redskins-Punt-Returner Santana Moss. Er trug nämlich einen Befreiungsschlag der Gastgeber über 80 Yards zum entscheidenden Touchdown in die Endzone.

San Francisco 49ers (2-6) vs. Seattle Seahawks (2-5) 13:34 (0:6, 3:14, 3:7, 7:7)

Schaut man auf das Ergebnis, stellt man fest, dass sich auch mit Mike Singletary als neuem Headcoach bei den 49ers nichts getan hat. Es ist sogar noch schlechter geworden. So ließ die Defense zwei lange TD-Runs von Leonard Weaver zu, Seattles gewichtigem Fullback. Dass Singletary die 49ers umkrempeln wird, machte er aber klar. Zuerst beorderte er Quarterback J.T. O'Sullivan auf die Bank, nachdem sich dieser seinen elften Fumble der Saison geleistet hatte. Vernon Davis traf es noch härter. Der Tight End wurde von Singletary nach einer dummen Personal-Foul-Strafe sofort zum Duschen geschickt.

Jacksonville Jaguars (3-4) vs. Cleveland Browns (3-4) 17:23 (0:7, 7:10, 7:0, 3:6)

Auch ohne Kellen Winslow fuhren die Browns einen etwas überraschenden Auswärtssieg in Jacksonville ein. Quarterback Derek Anderson (14/27, 246 Yards, TD) zeigte eine gute Leistung, vielleicht hat man Cleveland doch zu früh abgeschrieben. Denn auch das Glück scheint zurück bei den Brownies. Die Jaguars hätten in der allerletzten Sekunde das Spiel noch gewinnen können, doch Matt Jones bekam den Ball in der Endzone einfach nicht richtig zu fassen.

Houston Texans (3-4) vs. Cincinnati Bengals (0-8) 35:6 (7:3, 7:3, 14:0, 7:0)

Was soll man über die Bengals noch sagen? In Houston gab es die nächste Abreibung. Texans-Quarterback Matt Schaub (24/28, 280 Yards, 3 TD) machte gegen die Cincy-Defense, was er wollte. Zum ersten Mal in der Klub-Geschichte hat Houston drei Spiele in Serie gewonnen.

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