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Warner führt die Cardinals zum Sieg

Von SPOX
Kurt Warner warf mal wieder über 300 Yards heraus
© Getty

Die Arizona Cardinals setzten sich in einem spannenden Monday-Night-Game gegen die San Francisco49ers druch. Quarterback Kurt Warner spielt weiter eine überragende Saison.

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Monday Night Game:

Arizona Cardinals - San Francisco 49ers 29:24 (3:7, 10:14, 7:3, 9:0)

Die Cardinals können den Champagner schon mal bereitstellen. Sie haben schon nach neun Spielen die NFC West gewonnen! Gut, rechnerisch ist der Divisionstitel noch nicht sicher, aber nach dem Erfolg gegen die 49ers ist dennoch alles klar. Arizona (6-3) hat vier Spiele Vorsprung auf die schwache Konkurrenz aus San Francisco, Seattle und St. Louis.

Bis der Sieg gegen die 49ers feststand, musste Arizona aber lange zittern. Erst vier Minuten vor Schluss gingen die Cardinals nach einem 5-Yard-TD-Pass von Kurt Warner auf Anquan Boldin zum ersten Mal in Führung. Danach hatten die 49ers noch die Chance auf den Sieg. Erst als Fullback Michael Robinson mit dem letzten Spielzug in der letzten Sekunde an der Goal Line von der Cardinals-Defense gestoppt wurde, war das Spiel entschieden. Für San Franisco war es die sechste Niederlage in Serie.

Die Story des Spiels war aber wieder einmal Kurt Warner. Wenn er so weitermacht, ist der 37-Jährige auf dem besten Weg, vielleicht noch eine MVP-Auszeichnung zu ergattern. Er wirft und wirft und wirft. Und wie. Gegen die 49ers brachte Warner 32 von 42 Pässen für 328 Yards Raumgewinn an den Mann und warf drei TD-Pässe. 

Die restlichen Spiele im Überblick:

Sunday Night Game: Philadelphia Eagles - New York Giants 31:36 (7:10, 10:10, 7:7, 7:9)

Nach dem Sieg im Hass-Duell gegen die Cowboys konnten die Giants auch das in Philadelphia für sich entscheiden und untermauerten damit ihre Vormachtstellung in der NFC-East.

Nach der schwächeren Leistung gegen Dallas (2 Fumbles, 4 Sacks, 1 INT) zeigte vor allem Quarterback Eli Manning mit zwei TD-Pässen eine starke Leistung. Für den Titelverteidiger war es bereits der achte Sieg im neunten Spiel.

Für die Eagles gab es im Kampf um die Playoff-Plätze dagegen einen herben Dämpfer. Mit fünf Siegen und vier Niederlagen rangiert Philadelphia derzeit nur auf Rang vier der NFC East.

Chicago Bears - Tennessee Titans 14:21 (7:0, 0:7, 0:7, 7:7)

So langsam können einem die Titans Angst machen. Im Soldier Field baute Tennessee die Siegesserie auf saisonübergreifende zwölf Erfolge in Serie aus und führen die Liga mit 9-0-Siegen an. Und jetzt beginnt auch QB Kerry Collins gut zu werden: Gegen die Bears (5-4) warf er (30/41, 289 Yards, 2 TDs) erstmals seit 2005 mal wieder zwei Touchdowns in einem Spiel.

Das musste er auch, weil das an sich gute Laufspiel von den Bears auf mickrige 20 Yards (19 Yards wären Franchise-Minusrekord gewesen) gehalten wurde. WR Brandon Jones sprang in die Bresche und fing insgesamt acht Pässe für 82 Yards. Den Rest erledigte die abermals tadellose Defense der Titans, gegen die Bears-QB Rex Grossman (20/37, 173 Yards, TD, INT) in Abwesenheit von Kyle Orton (Knöchelverletzung) nicht wirklich viel ausrichten konnte.

New England Patriots - Buffalo Bills 20:10 (7:0, 3:3, 3:0, 7:7)

Alles oder nichts hieß es für die Bills - es wurde nichts. Beim Division-Duell in Foxborough verlor Buffalo zum dritten Mal in Folge und findet sich in der AFC East trotz positiver Bilanz (5-4) plötzlich am Ende der Tabelle wieder. Bei den Pats (6-3) überragte Rookie-RB BenJarvus Green-Ellis (26 Carries für 105 Yards, TD), der erstmals in seiner Karriere die 100-Yards-Marke knackte.

WR Wes Welker (10 Catches für 107 Yards) war eine dankbare Anspielstation für QB Matt Cassel (23/34, 234 Yards, Rushing-TD) und stellte mit seinen 10 Catches gleich einen neuen NFL-Rekord auf: Noch nie war ein Wide Receiver in den ersten neun Saisonspielen mindestens sechs Mal pro Partie angespielt worden.

New York Jets - St. Louis Rams 47:3 (17:0, 23:0, 0:3, 7:0)

Was für eine erbärmliche Vorstellung der Rams! Im Giants Stadium leistete sich St. Louis (2-7) fünf Turnovers (2 INTs, 3 Fumbles), die den Jets (6-3) 27 Punkte einbrachten. Zur Halbzeit führten die Gastgeber, für die QB Brett Favre (14/19, 167 Yards, TD) nicht mal alles aus sich herausholen musste, schon mit 40:0 und ließen es im zweiten Durchgang dementsprechend ruhig angehen. Dennoch stand am Ende der höchste Erfolg der Franchise-Geschichte.

Während bei den Rams alles in die Binsen ging, was die Quarterbacks Marc Bulger (6/13, 65 Yards, INT) in der ersten Halbzeit und Trent Green (5/10, 70 Yards, INT) in der zweiten Halbzeit anpackten, klappte bei den Jets nahezu alles - auch ein 55-Yard-Field Goal von Jay Feely. Überragender Mann war allerdings RB Thomas Jones (26 Carries für 149 Yards, 3 TDs), der das Ei dreimal in die Endzone der Rams trug.

Minnesota Vikings - Green Bay Packers 28:27 (7:7, 7:3, 7:14, 7:3)

Er läuft und läuft und läuft.... Gegen die Packers machte WR Adrian Peterson (30 Carries für 192 Yards, TD) mal wieder Höllenbetrieb und lief die Vikes im Divisionduell der bis dato 4-4 stehenden Teams im Alleingang zum Sieg. 2:22 Minuten vor dem Ende erzielte er den entscheidenden Touchdown. Dabei hatte Minnesota ja noch eine Rechnung offen - zuletzt hatte man fünf Mal in Folge gegen die Packers verloren.

Ansonsten ging es vogelwild zu: Vikes-QB Gus Frerotte (15/28, 151 Yards) warf zwar zwei TDs, leistete sich aber auch drei Interceptions. Will Blackmon (Packers) lief einen Puntreturn über 65 Yards zu einem TD zurück und Packers-QB Aaron Rodgers (15/26, 142 Yards) wurde im zweiten Viertel zweimal in der eigenen Endzone gesackt, was den Vikings vier Zähler einbrachte. Der finale Field-Goal-Versuch von Mason Crosby aus 52 Yards, der Green Bay den Sieg gebracht hätte, ging natürlich auch in die Binsen.

Houston Texans - Baltimore Ravens 13:41 (0:7, 6:5, 7:7, 0:22)

Das mit den Ravens (6-3) zu rechnen ist, weiß man schon länger. Dass Baltimore jetzt aber auch richtig punkten kann, ist neu. QB Joe Flacco (15/23, 185 Yards, 2 TDs) führte die Lilanen erneut sicher übers Feld und Houstons Ersatz-QB Sage Rosenfels (23/38, 294 Yards, TD) trug mit vier Interceptions (zwei von Ray Lewis gefangen) auch sein Schärflein dazu bei, dass die Ravens den vierten Erfolg in Serie davon trugen.

RB Willis McGahee (25 Carries für 112 Yards, 2 TDs) war nach überstandener Verletzung richtig gut drauf und Publikumsliebling Todd Heap steuerte auch noch zwei Touchdowns bei. Houston (3-6) findet sich nach der zweiten Niederlage in Folge am Ende der AFC South wieder.

Atlanta Falcons - New Orleans Saints 34:20 (7:3, 10:3, 3:0, 14:14)

Es bleibt dabei: Die Saints (4-5) bekommen einfach keine zwei Siege in Folge hin. In Atlanta bewies QB Drew Brees abermals einen Big Arm (31/58, 422 Yards, 2 TDs, 3 INTs), ließ sich das Ei unter dem immensen Druck der Falcons-Defense aber auch dreimal abfangen. Seine dritte Interception führte zu einem 95-Yard-TD-Return von Rookie Chevis Jackson. Da halfen auch 140 Yards von WR Marques Colston nichts.

Besser waren einmal mehr die Statistiken von Atlantas Rookie-QB Matt Ryan, der 16 von 23 Pässen für 248 Yards an den Mann brachte (2 TDs) und sich abermals keine Interception leistete. Mit sechs Siegen bei drei Niederlagen bleiben die Falcons ein ernstzunehmender Playoff-Kandidat.

Detroit Lions - Jacksonville Jaguars 14:38 (7:3, 0:21, 0:7, 7:7)

Schlecht, schlechter, Lions! Null Siege nach neun Spielen und immer noch kein Hoffnungsschimmer am Horizont. Gegen die Jags (4-5) hielt Detroit drei von vier Vierteln gut mit, nur im zweiten Abschnitt wischte Mighty Mouse Maurice Jones-Drew dreimal in die Endzone der Lions durch. Der RB kam neben seinen drei Touchdowns auf insgesamt 11 Carries für 70 Yards. Fred Taylor stand ihm mit 18 Carries für 80 Yards in Nichts nach.

Kein gutes Debüt also für Lions-QB Daunte Culpepper (5/10, 104 Yards, INT), der im letzten Viertel zu Gunsten von Drew Stanton (6/8, 94 Yards, TD) ausgetauscht wurde. Fünf Tage nach seinem Blitz-Transfer nach Motor City konnte der erfahrene Quarterback noch wenig ausrichten.

Miami Dolphins - Seattle Seahaws 21:19 (7:0, 7:7, 0:6, 7:6)

Sieh an, die Dolphins recken ihre Köpfe aus dem Sumpf! Nach dem dritten Sieg in Folge steht Miami (5-4) erstmals seit 2005 mal wieder mit einer positiven Bilanz da und darf sich berechtigte Hoffnungen auf ein Playoff-Ticket machen.

Nachdem Ronnie Brown mit einem 16-Yard-Run in die Endzone fünf Minuten vor Schluss das Ergebnis von 14:13 auf 21:13 geschraubt hatte, kamen die Seahawks (2-7) drei Minuten vor dem Ende nochmal mit einem Robinson-TD auf zwei Zähler heran - die geplante Two-Point-Conversion ging allerdings schief.

Pittsburgh Steelers - Indianapolis Colts 20:24 (7:7, 10:7, 0:3, 3:7)

Die Colts (5-4) muss man endgültig wieder auf der Rechnung haben. Ein Sieg in Pittsburgh (6-3), das ist ein deutliches Ausrufezeichen. Die Steelers erwischten den besseren Start und gingen durch einen 1-Yard-Run von Mewelde Moore in Führung. Die Colts konterten (65-Yard-Pass von Peyton Manning auf Reggie Wayne), dann war es aber wieder Pittsburgh, das die Partie in den Griff zu bekommen schien.

Nach einem zweiten Touchdown von Moore und einem FG von Jeff Reed führten die Steelers mit 17:7. Die Colts können sich bei Ben Roethlisberger bedanken, dass sie ins Spiel zurück kamen und es am Ende sogar gewannen. Die erste Interception von Roethlisberger, der trotz seiner lädierten Schulter spielte, bereitete einen TD-Pass von Manning (21/40, 240 Yards, 3 TDs) auf TE Dallas Clark vor.

Seine zweite beim Spielstand von 20:17 für die Steelers im letzten Viertel gab den Colts erneut eine gute Feldposition und wieder schlug Indy zu. Ein 17-Yard-Pass von Manning auf Dominic Rhodes sorgte für die erste Colts-Führung der Partie. Pittsburgh bekam noch einmal den Ball, mit der Schlusssekunde warf Roethlisberger einen Verzweiflungspass in die Endzone, der mehrfach abgelenkt wurde. Fast hätte es ein kleines Wunder gegeben, aber dann landete der Ball bei Colts-Safety Melvin Bullitt. Es war Big Bens (30/42, 284 Yards) dritte Interception des Spiels, seine achte in den letzten drei Spielen.

San Diego Chargers - Kansas City Chiefs 20:19 (0:7, 6:6, 7:0, 7:6)

Am Ende zählt ja bekanntlich nur der Sieg. Es war nicht schön, aber nachdem die Chargers (4-5) es schafften, lange gegen Kansas City (1-8) zurückzuliegen, gewannen sie die Partie am Ende irgendwie doch.

Selbst als San Diego nach einem TD-Pass von Philip Rivers (27/36, 316 Yards, 2 TDs, 2 INTs) auf TE Antonio Gates 20:13 führten, war das Spiel noch nicht gelaufen. Die Chiefs schlugen in der letzten Minute mit einem TD (3-Yard-Pass von Tyler Thigpen auf TE Tony Gonzalez) zurück. Extra-Punkt, Verlängerung, dachten sich alle. Doch die Chiefs dachten sich, wir haben in dieser Saison eh nix mehr zu verlieren, also warum nicht aufs Ganze gehen. Sie versuchten eine 2-Point-Conversion, aber diese ging schief. Sieg San Diego!

Oakland Raiders - Carolina Panthers 6:17 (0:7, 0:7, 6:0, 0:3)

Die Raiders (2-7) bleiben eine ganz miese Truppe, die Panthers (7-2) bauten dagegen ihre gute Bilanz aus. Und das obwohl QB Jake Delhomme einen Tag zum Vergessen hatte. 7/27, 72 Yards, 1 TD, 4 INTs! Warum Carolina trotzdem gewann?

Nun ja, Raiders-QB Andrew Walter (14/32, 143 Yards, 2 INTs) war kaum besser als Delhomme. Und die Panthers hatten mit DeAngelo Williams (69-Yard-TD-Run) immerhin einen RB, der dem Spiel seinen Stempel aufdrückte.  

Bereits am Donnerstag:

Cleveland Browns - Denver Broncos 30:34 (7:7, 13:3, 3:3, 7:21)

Mann des Abends im Cleveland Browns Stadium war Broncos-Quarterback Jay Cutler, der im Schlussviertel drei Touchdown-Pässe warf und mit insgesamt 447 erworfenen Yards maßgeblichen Anteil daran hatte, dass sein Team nach 13:23-Rückstand noch auf die Siegestraße geriet.

Für die Browns (3-6) rückten die Playoffs in noch weitere Ferne. Aber es gab auch Positives für Cleveland. Der Quarterback-Wechsel von Derek Anderson zu Brady Quinn scheint sich auszuzahlen. Quinn brachte 23 von 35 Pässen (239 Yards) an den Mann und warf zwei Touchdown-Pässe auf Tight End Kellen Winslow.

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