Svindal bleibt Weltmeister in der Super-Kombi

SID
Aksel Lund Svindal verteidigt seinen WM-Titel in Garmisch-Partenkirchen
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Aksel Lund Svindal hat seinen WM-Titel in der Super-Kombi erfolgreich verteidigt. Nach Abfahrt und Slalom verwies der Norweger Christof Innerhofer und Peter Fill auf die Plätze.

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Der Favorit hatte sich an den Strand verabschiedet, Aksel Lund Svindal nahm das Geschenk unter der Sonne von Garmisch-Partenkirchen dankend an. In Abwesenheit von Ivica Kostelic, der einen Heimurlaub der sicheren Goldmedaille in der Super-Kombi bei der Ski-WM vorzog, verteidigte der Norweger bei eher frühlingshaften Temperaturen seinen Titel im alpinen Zweikampf erfolgreich.

"Im Ziel war ich mir nicht sicher, wie gut ich war, dann habe ich gesehen, dass ich über eine Sekunde Vorsprung hatte und war nur noch glücklich", sagte der 28 Jahre alte Medaillensammler.Am Ende eines spannenden Slaloms am Gudiberg standen neben dem als Allrounder bekannten Svindal zwei Läufer auf dem Siegertreppchen, die wohl selbst nicht so ganz wussten, wie ihnen geschehen war. Christof Innerhofer, der bereits Gold im Super-G und Bronze in der Abfahrt gewonnen hatte, erkämpfte sich Silber (1,01 Sekunden zurück), sein Südtiroler Mannschaftskollege Peter Fill nahm Bronze in Empfang (1,90). Zum ersten Mal seit der Kombination bei den Olympischen Spielen 1992 kletterten damit zwei Ski-Rennläufer aus Italien aufs "Stockerl".

Mancuso belohnt Svindal mit Küsschen

Während sich Svindal und die beiden Südtiroler in den Armen lagen, stand Julia Mancuso im Zielraum und knipste mit glücklichem Gesicht eifrig Fotos für das Familienalbum. "Ich freue mich sehr für ihn, das hat richtig Spaß gemacht", sagte die erfolgreiche US-Rennläuferin und Lebensgefährtin von Svindal - zur Belohnung gab es nach der Siegerehrung im Zielraum auch gleich ein Küsschen. "Ich war natürlich ein bisschen nervös", sagte der Norweger hinterher, "aber so wie der Lauf gesteckt und der Schnee beschaffen war, wusste ich, dass ich den Kopf nicht verlieren und mich nicht stressen lassen durfte."

Gesagt, getan - Svindal behielt nach den Ausfällen der Amerikaner Bode Miller und Ted Ligety kühlen Kopf und setzte die Tradition norwegischer Erfolge bei Großveranstaltungen eindrucksvoll fort. Svindals Gold war die 50. Medaille für Norwegen bei einer WM, die siebte von Svindal, die vierte in Gold nach 2007 (Abfahrt, Riesenslalom) und 2009 (Kombination). Bei Olympia 2010 hatte der 28 Jahre alte "Elch" aus "Keller" Gold im Super-G, Silber in der Abfahrt sowie Bronze im Riesenslalom gewonnen.

Österreich geht leer aus

Zu den Geschlagenen gehörten die Schweizer und allen voran wieder mal die Österreicher. Benjamin Raich verpasste auf Rang vier die erhoffte Medaille um 0,27 Sekunden. "Als der Zurbriggen ausgeschieden ist, hab ich gehofft, dass es vielleicht ausgehen könnte. Aber ich habe mich getäuscht. Es ist schade, es war sicherlich mehr drinnen heute. Aber es war leider zu wenig", sagte Raich. Erwähnter Silvan Zurbriggen lag nach der Abfahrt 1,62 Sekunden hinter Svindal und damit mindestens auf Medaillenkurs, fädelte dann aber ein. "Sehr bitter. Man sieht einfach, wie brutal der Sport sein kann", sagte der Schweizer.

Bei einer Teilnahme von Kostelic wäre Svindal die Titelverteidigung zumindest wesentlich schwerer gefallen. Der Kroate ist der beste Allrounder in dieser Saison, er hat bereits den Weltcup in der Kombination gewonnen, er führt praktisch uneinholbar im Gesamtweltcup - im Anschlus an seine Bronzemedaille im Super-G in der vergangenen Woche hatte er sich aber aus Garmisch-Partenkirchen verabschiedet, daheim in Kroatien wollte er sich für ein paar Tage "ans Meer legen und trainieren". Am Mittwoch will er zurückkehren. Begründet hatte er die Heimreise mit dem anstrengenden Programm im Weltcup und bei der WM.

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