Paukenschlag! Nadal steigt aus

Von SPOX
Bitter! Rafael Nadal wird bei seinem Angriff auf den zehnten Titel jäh gestoppt
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Damen - 3. Runde (alle Matches)

Irina-Camelia Begu (ROU/25) - Annika Beck (GER) 6:4, 2:6, 6:1

Es war ein gutklassiges Grundlinienduell auf dem legendären Court 2, doch Annika Beck fehlte gegen Hardhitterin Begu die Raffinesse.

Die Deutsche führte schnell mit dem Break, gab den Vorteil allerdings direkt wieder ab, so dass die Rumänin zum 2:2 ausgleichen konnte. Die Deutsche vergab anschließend einen Breakball zum möglichen 4:2 und ließ fünf weitere Chancen auf eine 5:3-Führung zum Teil recht kläglich liegen. Postwendend gab sie ihrerseits das Service zum vorentscheidenden 4:5 ab.

Die Schlüssel im ersten Satz: Beck verlor zunehmend die Länge. Und während sie nur 1/7 Breakchancen nutzte, verwertete Begu 2/4. Und: Der Großteil ihrer Unforced Errors unterliefen Beck in der Crunchtime des Satzes.

Als sich das Dilemma der liegengelassenen Möglichkeiten in Satz zwei fortzusetzen drohte, schenkte Begu ihrer Kontrahentin mit einem Doppelfehler das Break zum 3:1. Urplötzlich verließen Begu die Kräfte, sie ging den Bällen nicht mehr hinterher und schien stehend k.o. Der anstehende dritte Satz schien nur noch Formsache.

Doch dann verabschiedete sich Begu eine knappe Viertelstunde vom Platz und kehrte unter Pfiffen, aber wiedererstarkt zurück. Stattdessen wirkte Beck plötzlich nicht mehr auf der Höhe. Begu ging mit dem Break zum 2:1 in Führung - und die Deutsche gewann kein Spiel mehr.

Insgesamt gelang es Beck kaum, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken und offensiver zu agieren. 18 Gewinnschläge waren zu wenig, Begu versenkte exakt doppelt so viele Winner. Schaut man auf die Statistik der Breakchancen (3/11), wird klar, dass Beck heute eine Chance gegen die Nummer 25 der Setzliste gehabt hätte.

Agnieszka Radwanska (POL/2)- Barbora Strycova (CZE/30) 6:2, 6:7 (6:8), 6:2

Die Polin wurde der Favoritenrolle gegenüber ihrer tschechischen Kontrahentin gerecht, wenn auch mit einigen Schönheitsfehlern und Energieverlust. Trotz Break gegen sich im ersten Spiel hatte Radwanska in Satz eins kaum Probleme. Das ging auch im zweiten Durchgang zu Beginn nahtlos weiter.

Erst bei 0:3 wachte Strycova auf, gewann die folgenden fünf Aufschlagspiele und wehrte im Gegenzug zwei Breakbälle Radwanskas ab. Die Nummer zwei der Setzliste kämpfte sich daraufhin zwar in den Tie Break, verpatzte aber durch ungewohnt viele unnötige Fehler den Zweisatzsieg.

Im Finaldurchgang blieb der amtierende WTA-Champion weiter schlampig, nahm Strycova aber ganze vier Mal den Service ab und holte sich nach über zweieinhalb Stunden das Match.

Garbine Muguruza (ESP/4) - Yanina Wickmayer (BEL) 6:3, 6:0

Simona Halep (ROU/6) - Naomi Osaka (JPN) 4:6, 6:2, 6:3

Shelby Rogers (USA) - Petra Kvitova (CZE/10) 6:0, 6:7 (3:7), 6:0

Upset-Alert auf Court 2! Völlig überraschend hat die zweifache Wimbledonsiegerin hier die Segel gestrichen. Gegen die wuchtigen Grundlinienschläge der Kontrahentin musste Kvitova im zweiten Satz die Taktik ändern, griff an, wann immer es ging und im Tiebreak sah es dann doch wieder so aus, als könnte die Favoritin die Kurve kriegen.

Doch nicht mit Rogers, die bereits gegen Pliskova und Vesnina Außenseitersiege gefeiert hatte. Die 23-jährige US-Amerikanerin feuerte 25 Winner bei 18 Unforced Errors ab. Kvitova unterliefen exakt doppelt so viele Fehler ohne Not. Die Zahl der erzwungenen Fehler dürfte noch einmal ungleich höher ausgefallen sein.

Am Ende hatte Rogers satte 20 Punkte mehr auf der Habenseite, verwandelte starke 7/11 Breakchancen, ließ selbst nur 5 Möglichkeiten zu und wehrte vier davon sehenswert ab. Nach dem Matchball feierte Rogers mit ihrer Box und umarmte die gesamte Entourage. Nun trifft sie auf Beck-Bezwingerin Irina-Camelia Begu.

Samantha Stosur (AUS/21) - Lucie Safarova (CZE/11) 6:3, 6:7 (0:7), 7:5

Finalistin von 2010 schlägt Finalistin von 2015: Trotz eines Tiebreaks zum Vergessen, setzte sich die Australierin in einem kräftezehrenden Duell mit der Linkshänderin durch. In Sachen Service schenkten sich beide nichts, aber Stosur zeigte sich effektiver in den Big Points.

So nutzte die Australierin mit 4/8 die Hälfte ihrer Breakchancen, Safarova kam nur auf 2 Breaks bei 10 Chancen. Am Ende gaben acht Punkte mehr (105:97) den Ausschlag zugunsten der Älteren.

Safarova, Vorjahresfinalistin und Vorjahres-Doppelchampion, zeigt sich nach einem halben Jahr voller Verletzungs- und Krankheitssorgen schon wieder stark. Das Aus im Einzel ereilte sie keine 24 Stunden nach der Niederlage als Titelverteidigerin an der Seite von Bethanie Mattek-Sands (USA) gegen Kiki Bertens/Johanna Larsson (NED/SWE) mit 4:6, 3:6.

Stosur trifft nun auf Halep.

Die Weltrangliste der Damen im Überblick