Die Favoriten der 95. Tour de France

SID
Tour de France, Radsport, Evans
© DPA

München - In Kürze geht das bekannteste Radrennen der Welt, die Tour de France, in eine neue Runde. Die Favoriten bei der diesjährigen Tour im Überblick.

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Cadel Evans (Silence-Lotto): Als Tour-Zweiter des Vorjahres der logische Topfavorit für dieses Jahr, zumal der Australier auf das erfolgreichste Frühjahr seiner Karriere zurückblickt: Platz drei bei der Andalusien-Rundfahrt, Gesamtsieg bei der Settimana Ciclista, zweiter Platz bei der Baskenland-Rundfahrt, beim Fleche Wallonne und zuletzt beim Criterium Dauphine Libere. Evans (im Bild) Tour-Vorbereitung lief perfekt. Ex-Telekom-Team-Manager Walter Godefroot nahm Evans 2004 nicht mit zur Tour, weil er trotz vielversprechender Ergebnisse wegen seiner angeblich unsicheren Fahrweise ein Sicherheits-Risiko dargestellt hätte.

Alejandro Valverde (Caisse dEpargne): Der Spanier gilt in seiner Heimat schon seit einigen Jahren als kommender Toursieger. Umso mehr überrascht die Tatsache, dass Valverde im Juni bei der Dauphine Libere sein erster Sieg bei einer bedeutenden Rundfahrt gelungen ist. In Südfrankreich fuhr sich der 28-Jährige mit einer konstanten Leistung in den engsten Kreis der Tour-Favoriten. Herausragend war dabei sein Sieg im Zeitfahren, einer Disziplin, die früher die Achillesferse des Lüttich-Bastogne-Lüttich-Gewinners war. Angeblich soll Valverde, der am Wochenende wieder Landesmeister wurde, auch Kontakte zum Doping-Kartell Fuentes gehabt haben.

Damiano Cunego (Lampre): Der 26-jährige Italiener, der Markus Fothen bei seiner Tour-Premiere 2006 das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers am vorletzten Tag wegschnappte, hat sich in diesem Jahr intensiv auf die Tour vorbereitet und den Giro ausgelassen. Wie Valverde hat der Kletter-Spezialist und Giro-Gewinner von 2004, der mit dem ehemaligen Jan Ullrich-"Medizinmann" Luigi Cecchini zusammenarbeitete, Schwierigkeiten beim Zeitfahren. Gewann im Frühjahr das Amstel Gold Race.

Denis Mentschow (Rabobank): Der Russe holte sich beim Giro dItalia den Tour-Schliff und verzichtete auf einen Start bei den beiden klassischen Vorbereitungsrennen, der Tour de Suisse und dem Criterium Dauphine Libere. In Italien überzeugte der 30 Jahre alte zweifache Vuelta-Gewinner mit einer guten Leistung und wurde Fünfter, ohne alles zu geben. Nach dem Giro bestritt Mentschow kein Rennen mehr und bereitete sich stattdessen ausschließlich durch Training auf die Tour de France vor.

Andy Schleck (CSC): Auch wenn dem Giro-Zweiten des Vorjahres bei der Tour de Suisse kein absolutes Top-Ergebnis gelang, überzeugte er mit einer äußerst konstanten Fahrweise. Auf den Bergetappen war der jüngere der beiden Schleck-Brüder immer unter den ersten Zehn platziert, so dass am Ende der Rundfahrt ein guter sechster Gesamtrang heraussprang. Er kann sich mit der Bjarne Riis-Truppe auf die wahrscheinlich stärkste aller Tour-Mannschaften stützen und hat in seinem Bruder Frank und dem Spanier Carlos Sastre zwei weitere Kandidaten, die das Gesamtklassement im Blick haben und wenn nötig Druck von ihm nehmen könnten.

Stijn Devolder (Quick.Step): Tour-Geheimtipp, der mit seinem Sieg bei der Flandern-Rundfahrt im Frühjahr seinen Team-Kollegen Tom Boonen in den Schatten stellte. Durch Boonens Tour-Abwesenheit ruhen die Hoffnungen seines Teams auf dem soliden Bergfahrer, der beim Zeitfahren allerdings Probleme bekommen könnte.

Kim Kirchen (High Road): Abgesehen vom Bergzeitfahren fuhr der High-Road-Kapitän eine starke Tour de Suisse. Bei den beiden Bergankünften belegte er die Plätze eins und zwei. Nur wegen seines enttäuschenden Bergzeitfahrens stürzte der 30-jährige Luxemburger, im Vorjahr Siebter der Tour, in der Gesamtwertung noch von Rang eins auf Rang sieben ab.

Markus Fothen (Gerolsteiner): Etappensieg und Platz acht in der Gesamtwertung - Markus Fothen hat bei der Tour de Suisse gezeigt, dass die Form im Hinblick auf die Tour de France nach einem verkorksten Jahr 2007 stimmt. Bei seinem Tour-Debüt 2006 wurde er 15. Diesmal will der 26-jährige Kaarster dieses Ergebnis verbessern und bleibt dabei in der Eigeneinschätzung sehr zurückhaltend.

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