Premieren beim Heimrennen

SID
Stefan Bradl tritt erstmals mit seiner Honda in der Königsklasse beim Heimrennen an
© Getty

Die deutschen Motorrad-Asse hoffen vor dem Großen Preis von Deutschland am Sonntag auf dem Sachsenring, dass eine schlechte Generalprobe gut für die eigentliche Vorstellung ist.

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Stefan Bradl stürzte letztes Wochenende in Assen, Sandro Cortese musste erneut seinen größten WM-Rivalen, den Spanier Maverick Vinales, passieren lassen. Jetzt folgt für beide eine Premiere: Bradl tritt erstmals mit seiner Honda in der Königsklasse beim Heimrennen an, Cortese in der zu dieser Saison neu geschaffenen Moto3-Klasse. Damit die Rückkehr in die Erfolgsspur gelingen kann, blenden beide den Rummel um ihre Personen so gut es geht aus.

"Im Vorjahr habe ich die Erfahrung machen müssen, dass ich zu viele Termine wahrgenommen habe und dann im Rennen nicht meine Leistung abrufen konnte", sagte Sandro Cortese der Nachrichtenagentur dapd. Im Gesamtklassement hat der Schwabe nur sieben Punkte Rückstand auf Vinales und kann beim achten WM-Lauf in Hohenstein-Ernstthal die Spitze im Klassement zurückerobern.

Cortese im Vorjahr nur Achter

Dafür richtet sich seine ganze Konzentration ausschließlich auf das Rennen. "Dieses Jahr werde ich nur ein, zwei Events besuchen und ansonsten meinen Heim-Grand-Prix genießen. Natürlich will ich den Fans auch was zurückgeben, doch am Ende zählt nicht die Menge der Autogramme sondern das Rennresultat", sagte Cortese. Im vergangenen Jahr wurde er in der Moto3-Vorgängerserie mit einer 125er nur Achter.

Stefan Bradl holte 2011 in der Moto2-Klasse mit einem zweiten Platz auf dem Sachsenring wichtige Punkte auf dem Weg zum späteren WM-Titel. Dennoch gehört der enge und vergleichsweise langsame Kurs in Sachsen nicht zu seinen Lieblingsstrecken. "Die Maschinen haben eigentlich zu viel Power für das Profil, man kommt selten in den sechsten Gang", sagte der 22-jährige Bayer.

Vom zurückliegenden Rennen in Assen, wo er seinen ersten Sturz in der Königsklasse verkraften musste, versucht Bradl das Positive mitzunehmen. "Wir haben gewusst, dass wir mehr können, als wir bisher gezeigt hatten. Wir haben ein tolles Potenzial - nicht nur im Qualifying", erklärte Bradl, der im Training auf Rang vier vorgefahren war, im dapd-Interview und ergänzte: "Wir sind in der Lage, solche Ausrufezeichen zu setzen, müssen aber noch konstanter werden."

Bradl kritisiert Nachfolger Neukirchner

Bradls Nachfolger im Moto2-Team Kiefer-Racing, Max Neukirchner, steht nach der Hälfte der Saison bereits gehörig unter Druck. Der im nur eine Viertelstunde vom Sachsenring entfernten Stollberg wohnende Sachse stürzte in dieser Saison oft und sammelte bisher nur acht WM-Punkte.

"Sein Problem ist, dass er kritischer zu sich sein muss. Ich höre nur: Wir machen Fortschritte oder Ähnliches. Angesichts des bisher Gezeigten müsste er ehrlich sein und sagen: Was wir hier abliefern, ist einfach zu weit weg", kritisierte Bradl.

Auf dem Sachsenring wird Kiefer ein zweites Motorrad bereitstellen. Kevin Wahr, der sonst in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) fährt, feiert seine Grand-Prix-Premiere. Auch Luca Grünwald und Kevin Hanus haben vom Motorrad-Weltsportverband FIM eine Wildcard bekommen und starten in der Moto3 neben Cortese und den weiteren Deutschen Toni Finsterbusch, Jonas Folger und Marcel Schrötter. Damit gehen insgesamt neun Piloten in der Heimat auf die Jagd nach WM-Punkten.

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