Mission Impossible und Spektakel

Von Adrian Bohrdt
Bochums Trainer Peter Neururer hat mit dem FSV Frankfurt noch eine Rechnung offen
© getty

Endlich rollt der Ball auch in der 2. Liga wieder. Für Energie Cottbus bedeutet das im Heimspiel gegen den minimalistischen SV Sandhausen den Beginn einer extrem schwierigen Aufholjagd starten zu müssen, der VfR Aalen muss gegen ein verstärktes Erzgebirge Aue ran. Der VfL Bochum hat indes mit dem FSV Frankfurt noch eine Rechnung offen und Peter Neururer will Offensivfußball bieten. (Jetzt im LIVE-TICKER)

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Energie Cottbus - SV Sandhausen (Fr., 18.15 Uhr im LIVE-TICKER)

Für Cottbus beginnt am Freitagabend die Mission Impossible. Die Lausitzer verloren die letzten acht Spiele vor der Winterpause, warten seit Ende September auf einen Sieg und stehen mit acht Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz auf dem letzten Rang. Auch der Trainerwechsel half nichts, Stephan Schmidt wartet noch auf seine ersten Punkte. "Wir sind alle froh, dass es endlich losgeht. Die Jungs sind bereit", betonte er daher: "Die Mannschaft tritt als Einheit auf und wird dem Druck auch mental standhalten."

Allerdings warnte Schmidt, der auf Ivica Banovic (Knieverletzung) verzichten muss, auch vor dem Gegner: "Sandhausen hat eine kompakte Mannschaft. 17 Gegentore sind die zweitwenigsten der Liga. Wir werden dieses Team nicht in den ersten 20 Minuten aus dem Stadion schießen können." Vor dem Auftakt ins neue Jahr appellierte die Mannschaft daher online und im Stadionmagazin an die Fans und bat um Unterstützung. Immerhin: Die bislang einzigen drei Saisonsiege gelangen vor heimischer Kulisse.

Sandhausen dagegen überzeugt mit Minimalismus. Kein Team hat weniger Tore erzielt (17), dennoch gewannen die Sandhäuser vier der letzten sieben Spiele. Trainer Alois Schwartz tat es seinem Gegenüber gleich und mahnte: "Cottbus gehört da unten nicht hin, der Verein hat mehr Qualität. Angeschlagene Boxer sind immer gefährlich." Außerdem plagen ihn Sorgen: Radoslav Zabavnik, Matthias Zimmermann, Max Müller, Florian Hübner und Marco Thiede fallen aus, Stürmer Frank Löning ging im Winter nach Aue.

VfR Aalen - Erzgebirge Aue (Fr., 18.15 Uhr im LIVE-TICKER)

Nur zwei Punkte trennen die beiden Teams vor dem Start in den Rest der Rückrunde, Aue steht allerdings auf dem Relegationsplatz - punktgleich mit vier weiteren Teams. Neuzugang Frank Löning dürfte am Freitag genau wie der ebenfalls im Winter verpflichtete Filip Luksik in die Startelf rutschen. Michael Fink fehlt gelbgesperrt. "Wir sind durch die personellen Veränderungen flexibler geworden", freute sich Trainer Falko Götz im "Kicker".

"Ich brauche in Aalen sehr verlässliche Spieler. Wir dürfen nicht wieder einfache Fehler machen und dadurch ins Hintertreffen gelangen", forderte Götz weiter - seit dem ersten Spieltag gelang Aue kein Auswärtssieg mehr. Darüber hinaus erklärte der 51-Jährige am Mittwoch, dass Martin Männel weiter im Tor bleiben wird. Männel hatte sich im November den Stammplatz von Sascha Kirschstein zurückgeholt.

Während Aue seit vier Spielen auf einen Sieg wartet, konnte Aalen seine letzten drei Saisonspiele nicht gewinnen. Dennoch zeigte sich Trainer Stefan Ruthenbeck in der "Schwäbischen Zeitung" zuversichtlich: "Wir hatten eine gute Vorbereitung. Aus der Vorbereitung können wir zahlreiche Schlüsse ziehen und sind damit absolut einverstanden." Doch Aalen stellt mit 18 Toren den zweitschwächsten Sturm, weshalb Ruthenbeck von seinen Spielern forderte: "Sie müssen einfach auch die Mentalität entwickeln, geil auf Tore zu sein."

VfL Bochum - FSV Frankfurt (Fr., 18.15 Uhr im LIVE-TICKER)

Durch vier sieglose Spiele hintereinander ist auch Bochum gefährlich nahe an der Abstiegszone, mit dem FSV hat Trainer Peter Neururer nach der 0:1-Hinspielpleite allerdings ohnehin noch eine Rechnung offen. "Das war unsere erste Saisonniederlage und der Spielverlauf war alles andere als glücklich", betonte Neururer in den "Ruhrnachrichten".

Zwar könne man die verlorenen Punkte nicht zurückholen, dennoch stehe der Klub in der Pflicht: "Wir können unseren Fans etwas bieten, indem wir uns im eigenen Stadion nicht verstecken, sondern grundsätzlich offensiver auftreten, als wir es in der Hinrunde getan haben." Gleichzeitig sieht Neururer den FSV als gefährlich, immerhin verstärkten sich die Hessen im Winter mit Faton Toski, Marc-Andre Kruska und Andrew Wooten: "Wir werden es auf jeden Fall mit einem unangenehmen Gegner zu tun bekommen."

Allerdings bangt Frankfurt um Kapitän Björn Schlicke. Der Abwehrspieler hatte sich im Testspiel gegen den Karlsruher SC eine schwere Adduktorenzerrung zugezogen. Für Trainer Benno Möhlmann ein herber Schlag, zumal der defensive Mittelfeldspieler Manuel Konrad gesperrt fehlt: "Mit seiner Erfahrung, seiner Robustheit und seiner Organisationsfähigkeit ist er sehr wichtig für uns. Daher würde uns sein Ausfall sehr schmerzen. Insgesamt sind wir aber gut gerüstet."

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