Medien nehmen Podolski ins Visier

SID
Lukas Podolski bekommt harschen Gegenwind aus der italienischen Presse
© getty

Die blamable Vorstellung von Lukas Podolski war schon nach 56 Minuten beendet. Frustriert stapfte der Weltmeister bei seiner Auswechslung vom Spielfeld, seine Körperhaltung sprach Bände. Am Ende stand der Auftritt des großen Hoffnungsträgers beim 1:3 (0:2) von Inter Mailand beim Provinzklub Sassoulo Calcio stellvertretend für die aktuelle Krise des italienischen Renommierklubs.

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"Der wahre Poldi ist in London geblieben. Langsam, behäbig und wenig energisch, eigentlich war er gar nicht auf dem Platz", kritisierte die große Sporttageszeitung "Gazzetta dello Sport" am Montag. "Es war eine besorgniserregende Leistung - auch in Sachen Physis", befand der "Corriere dello Sport".

"Neuer Inter-Flop, die Champions-League-Teilnahme bliebt ein Traum", stellte das Blatt fest. Vier Niederlagen des auf Platz 13 abgerutschten 18-maligen Meisters in den vergangenen zehn Spielen, sei die Bilanz eines Abstiegskandidaten, befanden die Medien und gingen besonders mit Podolski, der Leihgabe des FC Arsenal, hart ins Gericht.

Shaqiri als Lichtblick

Er habe in keiner Phase der Begegnung Torgefahr ausgestrahlt, so der "Corriere" weiter, er sei langsam gewesen und hätte kaum aktiv am Spielgeschehen teilgenommen. Dabei sollte der 121-malige deutsche Nationalspieler Inter zur Qualifikation für die Königsklasse verhelfen. Doch die ist Angesichts von 13 Punkten Abstand zu Platz drei in weite Ferne gerückt.

Podolski ist eine große Enttäuschung für Inter-Fans und Klub-Eigentümer Erick Phohir. Die Investitionen des indonesischen Medienmoguls scheinen erneut zu verpuffen.

Allenfalls der ehemalige Münchner Xherdan Shaqiri wurde nach einer hitzigen Partie mit zwei Platzverweisen gegen Sassolos Torschützen Nicola Sansone (30.) und Inters Isaac Donkor (Gelb-Rot/90.+3) als Lichtblick bezeichnet.

Tifosi sind wütend

Der unrühmliche Auftritt des für Podolski eingewechselten Torschützen Mauro Icardi (83.) passt ins aktuelle Bild der Nerazzurri. Der Stürmer lieferte sich nach dem Schlusspfiff mit den Anhängern ein heftiges Wortgefecht. Die Tifosi reagierten stocksauer auf die Vorstellung ihrer Mannschaft und schleuderten prompt die ihnen von den Spielern zugeworfenen Trikots wieder zurück.

Trainer Roberto Mancini stellte sich derweil vor die Mannschaft und übernahm demonstrativ die Verantwortung für die sportliche Talfahrt. "Es ist meine Schuld. Wir haben waren besonders in den letzten beiden Spielen nicht gut ausgesehen. Wir erleben eine negative Phase, aber das wird sich bald ändern", meinte der 50-Jährige und verbreitete Hoffnung auf die Wende schon im Heimspiel am kommenden Sonntag (20.45 Uhr) gegen den Tabellensiebten US Palermo.

Der aktuelle Kader von Inter

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