Lazio und Juve lassen Punkte liegen

Von SPOX
Juventus und Udinese schenkten sich in einer umkämpften Partie nichts
© getty

Der AS Rom kommt am 21. Spieltag der Serie A gegen Empoli in einem zerfahrenen Spiel mit zwei Platzverweisen nicht über ein 1:1 hinaus. Dem AC Florenz widerfährt beim FC Genua Ähnliches. Mario Gomez sitzt dabei 90 Minuten auf der Bank. Am Sonntag verliert Inter bei Sassuolo, Juventus Turin verpasst es, den Vorsprung auszubauen. Miroslav Kloses Treffer reicht nicht zu einem Sieg für Lazio.

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Sassuolo Calcio - Inter Mailand 3:1 (2:0)

Tore: 1:0 Zaza (17.), 2:0 Sansone (30.), 2:1 Icardi (83.), 3:1 Berardi (90.+3/FE)

Gelb-Rot: Sansone (90./Sassuolo), Donkor (90.+2/Inter)

Ideenlosigkeit, Konzentrationsschwächen und Leichtsinnsfehler - Inter machte sich das Leben in Sassuolo mehr als nur schwer und hatte die Pleite selbst zu verantworten. Die Mailänder ließen offensiv jeden Plan vermissen und liefen gleichzeitig in die Konter der Hausherren. So verteidigte Inter nach einer Viertelstunde bei einem Gegenstoß viel zu passiv, der Pass von Simone Missiroli rutschte zu Simone Zaza durch, der die Kugel aus 14 Metern unter die Latte knallte (17.). Wenig später pennte Inter dann nach einer Ecke.

Der Ball kam ungehindert zu Nicola Sansone zurück, der von links problemlos in den Strafraum zog und sofort abzog - von der Unterkante der Latte prallte der Ball zum 2:0 ins Tor (30.). Doch wer jetzt eine couragierte Aufholjagd der Gäste erwartete, sah sich getäuscht. Inter musste vielmehr froh sein, dass Sassuolo nicht vor der Pause noch einen dritten Treffer nachlegte. Auch im zweiten Durchgang fiel den Nerazzurri nur wenig ein. Inter hatte zwar mehr Spielanteile, konnte damit aber kaum etwas anfangen.

Die Inter-Pleite im RE-LIVE

In der Offensive fehlten weiter die Ideen und so lief der Ball mehrfach ziellos durch die Mailänder Reihen. Einziger Aktivposten war Dodo, der über die linke Seite für Wirbel sorgte, allerdings brachte auch der Brasilianer den Ball aus vier Metern freistehend per Kopf nicht im Tor unter (76.). Nach einem Aussetzer in der Defensive verkürzte Mauro Icardi zwar freistehend noch auf 2:1 (83.), dann kam aber noch das Pech dazu: Sassuolo, das nach einem Platzverweis gegen Sansone infolge einer Rudelbildung (90.) in Unterzahl spielte, bekam einen höchst zweifelhaften Elfmeter, den Domenico Berardi zum 3:1 verwandelte (90.+3).

FC Genua - AC Florenz 1:1 (1:0)

Tore: 1:0 Tatarusanu (14./ET), 1:1 Rodriguez (54.)

Gelb-Rot: Burdisso (Genua/81.)

Es war kein spielerisches Highlight, das beide Teams den knapp 18.000 Zuschauern im Luigi Ferraris boten - es war nicht einmal in der Nähe davon. Über weite Strecken lieferten Genua und die Fiorentina, bei der Mario Gomez über 90 Minuten auf der Bank schmorte, ein von Fehlpässen und Unterbrechungen geprägtes Spiel ab, wobei vor allem Florenz in der Offensive jeglichen Plan vermissen ließ. So war es kein Zufall, dass die Gäste nur per Standard zum Ausgleich kamen.

Eine Flanke aus dem rechten Halbfeld nach kurz ausgespielter Ecke wurde an den langen Pfosten verlängert, wo Gonzalo Rodriguez goldrichtig stand und nur noch einnicken musste (54.). Davon abgesehen blieben die Angriffsbemühungen der Fiorentina überschaubar, obwohl Genua nach der Gelb-Roten Karte gegen Nicolas Burdisso (81.) die Schlussphase in Unterzahl bestreiten musste. Mit nur noch zehn Mann retteten die Hausherren den Punkt über die Zeit - beide Teams hatten kurz vor Schluss sogar noch Chancen auf den Siegtreffer. Zuvor aber hatte Genua deutlich mehr vom Spiel, auch wenn die Führung glücklich zustande gekommen war.

Florenz' Punktgewinn im RE-LIVE

Nach dem Querpass von M'Baye Niang am Fünfmeterraum hielt Sturaro den Fuß hin, traf aber nur den Innenpfosten. Von dort aus prallte der Ball allerdings an Torhüter Ciprian Tatarusanus Hinterkopf und ins Tor (14.). Niang aus spitzem Winkel (43.), Juraj Kucka mit einem gefährlichen Aufsetzer (45.) und Stefano Sturaro komplett freistehend aus sechs Metern (64.) hatten Chancen auf weitere Treffer für Genua, nutzten diese aber nicht. Für ein Kuriosum hatte zudem Schiedsrichter Nicola Rizzoli gesorgt: Kurz vor der Pause musste er mit einer Muskelverletzung raus und wurde durch den Vierten Offiziellen ersetzt.

AS Rom - FC Empoli 1:1 (0:1)

Tore: 0:1 Maccarone (39./FE), 1:1 Maicon (57.)

Rote Karte: Manolas (Rom/38.)

Gelb-Rote Karte: Sapanora (Empoli/45.+2)

Es war kein hochwertiges Spiel, dafür ein umso spannenderes und vor allem dramatisches. Schon im ersten Durchgang erlebte die Partie große Hektik, die vor allem durch die robuste Zweikampfführung beider Teams bedingt war. Fatal wurde dieser Umstand aber erst dadurch, dass Spieler und auch Schiedsrichter eine Menge daraus machten: In der 38. Minute lief Riccardo Saponara bedrängt von Kostas Manolas aufs Roma-Tor und fiel nach einem leichten Kontakt theatralisch im Strafraum. Rot für Manolas und die Gäste-Führung per Elfemeter durch Massimo Maccarone waren die Folge der Aktion (39.).

Doch damit nicht genug: Der nächste Aufreger folgte unmittelbar vor der Pause, als wieder Sapanora versuchte, den Ball in vollem Lauf mit der Brust im Roma-Strafraum anzunehmen. Die Kugel sprang dem Empoli-Mittelfeldmann minimal an den Oberarm, Schiedsrichter Carmine Russo zeigte dem bereits verwarnten Sapanora Gelb-Rot (45.+2) - wieder eine sehr strittige Entscheidung.

Romas Ausrutscher im RE-LIVE

Nach der Pause drückte die Roma dann mächtig aufs Tempo. Die Gastgeber erspielten sich Chance um Chance, aber der überragende Luigi Sepe im Tor von Empoli parierte unter anderem gegen Ljajic und Nainggolan stark. Maicon sorgte schließlich für den längst überfälligen Ausgleich, als er auf Vorlage von Miralem Pjanic unbedrängt einschob (57.). Zu mehr reichte es aber nicht mehr, nachdem beide Teams im Anschluss verkrampft und weitestgehend konzeptlos auftraten.

Rom schafft es mit dem Unentschieden nicht, Juve unter Druck zu setzen und bleibt mit 43 Zählern weiter auf Platz zwei der Tabelle. Auch Empoli gelingt der erhoffte Befreiungsschlag aus dem Tabellenkeller nicht. Mit 20 Punkten stecken die Gäste weiter in akuter Abstiegsgefahr.

AC Cesena - Lazio Rom 2:1 (0:0)

Tore: 1:0 Defrel (60.), 2:0 Cataldi (77./ET), 2:1 Klose (87.)

Als viele der knapp 20.000 Zuschauer im Dino Manuzzi wohl schon auf ein mögliches 0:0 spekuliert hatten, schockte Gregoire Defrel die pomadigen Gäste: Der Franzose hielt aus 23 Metern einfach drauf und knallte die Kugel in den rechten Winkel (60.). Doch die Führung war keineswegs unverdient, der Tabellenvorletzte war zuvor von Minute zu Minute mutiger geworden und bestrafte so den harmlosen, uninspirierten Auftritt der Römer.

Lazio schaffte es nicht, das Tempo konstant anzuziehen und dem Abstiegskandidaten so Probleme zu bereiten. Stattdessen dümpelte das von Fehlpässen geprägte Spiel lange Zeit nur so dahin, doch auch vor dem Führungstreffer hatte Cesena die besseren Chancen durch Milan Djuric (42.) und Mauricio (54.). Die Hausherren agierten dann mit dem Führungstreffer im Rücken noch mutiger, auch wenn das vorentscheidende 2:0 im Gegensatz zum Führungstreffer Slapstick-Charakter hatte.

Die Hereingabe von Defrel von der Grundlinie rutschte an Torhüter Federicho Marchetti vorbei und Danilo Cataldi bugsierte den Ball mit mehreren Klärungsversuchen extrem unglücklich ins eigene Tor (77.). Doch auch der zweite Treffer hatte sich zuvor bereits angedeutet und das 2:1 kurz darauf durch einen sehenswerten Volley von Miroslav Klose (87.) kam zu spät. Cesena hat damit nach zuvor nur einem Saisonsieg jetzt zwei Spiele in Folge gewonnen und darf wieder vom Klassenerhalt träumen. Lazio dagegen verliert den Anschluss auf den CL-Quali-Platz.

Udinese - Juventus Turin 0:0

Zu wenig Zielstrebigkeit, zu wenig Präzision und eine Prise Pech waren letztlich das Rezept für den Turiner Punktverlust gegen Udine. Der Spitzenreiter ließ über weite Strecken des Spiels den Ball gut laufen und wartete auf eine mögliche Lücke in der Defensive - doch die tat sich schlicht nicht auf und so blieben klare Torchancen Mangelware. Fast schon folgerichtig kam die beste Turiner Gelegenheit nicht spielerisch zustande: Aus spitzem Winkel fasste sich Roberto Pereyra ein Herz, doch sein Schuss klatschte an die Latte (58.).

Udinese dagegen agierte clever und hatte mehr Zug zum Tor in seinen Offensivaktionen. Bruno Fernandes (12.) und Cyril Thereau (24.) scheiterten jeweils frei vor Gianluigi Buffon, der zudem einen Distanzschuss von Guilherme sehenswert parierte (29.). Auch nach der Pause sorgte Udine immer wieder mit eigenen Offensivaktionen und gefährlichen Kontern für Entlastung und hielt die Alte Dame, die auch am Ende die letzte Konsequenz vermissen ließ, so vom eigenen Tor weg.

Dennoch gehörte die beste Gelegenheit in der Schlussphase Juve, Carlos Tevez brachte den Ball freistehend aus acht Metern aber nicht aufs Tor (84.) und so blieb es letztlich beim nicht unverdienten Unentschieden.

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