Freibier dank STRG + V!

Von Oliver Birkner / Frank Oschwald
Und alle Leicester-Fans so: "Freibieeeeerr!"
© getty
Cookie-Einstellungen

Primera Division

von Frank Oschwald

Rechenspiele des Spieltags: Ach Madrid, du Hochburg des europäischen Fußballs! Gleich zwei Mannschaften machen sich von dir aus auf den Weg zum Champions-League-Finale nach Mailand, um dort nach der Krone zu greifen. Da müssen sich die Einwohner der Hauptstadt natürlich auch früh genug umsehen, wie man denn da nach Italien reist. Aber dafür gibt es ja die Zeitung AS. Mitten in die Berichterstattung um die Meisterschaft kommt das Blatt mit einem Info-Artikel um die Ecke, der jeden Lonely-Planet-Bericht wie einen Aufsatz in der Schülerzeitung aussehen lässt. Fein säuberlich rechneten die Spanier die Reisekosten von vorne bis hinten durch.

Exakt 1586 Kilometer seien es von Madrid zum San Siro. Das würde ziemlich genau 14 Stunden und 45 Minuten dauern, steht dort geschrieben. Aber, und hier ist der Haken an der Sache, nur, wenn man auch Mautstraßen benutzt. Das würde bei Hin- und Rückfahrt dann nämlich stattliche 87,40 Euro kosten. In schwäbischer Kleinstarbeit rechnen die Spanier deshalb weiter. Umgeht der Fan sämtlich Mautstraßen, spart sich dieser nicht nur die Gebühren sondern auch 45 Kilometer. Dafür müssen allerdings 20 Stunden und 15 Minuten eingeplant werden. Tückisch, tückisch. Logischerweise dürfen auch die Spritpreise nicht fehlen. Diese werden bei rund 1600 Kilometern mit 160 Euro kalkuliert. Das Fazit der Redaktion: 247,40 Euro vs. 160 Euro. Danke, AS!

Katalane des Spieltag: Bleiben wir doch einfach gleich bei der spanischen Hauptstadt. Der gemeine Madrilene findet seine Stadt gelinde gesagt ja schon ganz gut. Hier sitzt die Regierung, hier spielt fußballerisch die Musik und hier ist die größte Stierkämpferschule. Diese Stadt im Osten, die in dieser völlig zurecht unterdrückten Region liegt, ist den meisten Hauptstädtern sowieso ein Dorn im Auge. Speziell, wenn dieses Barcelona dann in der Liga auch noch vor den beiden Madrid-Teams liegt. Und eine Unabhängigkeit dieser kleinen, gelb-roten Provinz wird es schon gleich gar nicht geben. Deshalb ist es auch nur konsequent, dass der Pressesprecher von Real diesem ganzen Quark am Wochenende einen Riegel vorschob.

Da Keylor Navas mit einer Achillessehnenreizung verletzt ausfiel, machte die Vertretung Kiko Casilla sein viertes Ligaspiel für die Königlichen. In der Mixed Zone nach dem Spiel stand der Keeper den Journalisten Frage und Antwort. Da er gebürtiger Katalane ist, wollte ihm eine Redakteur die Frage auf Katalanisch stellen. Nach einem fragenden Blick des Keepers zum Pressesprecher senkte dieser den Daumen. Fragen auf dieser absurden Sprache? Geht gar nicht! Ach ja, nebenan beantwortete Zinedine Zidane Fragen auf Französisch, Modric auf Englisch und Kroos auf Deutsch.

Algo mas? Im letzten Abschnitt gilt es, einen ganz Großen von der Fußball-Bühne zu verabschieden. Juan Carlos Valeron gab am vergangenen Samstag sein Karriereende bekannt. Dabei ist der Las-Palmas-Kicker gerade einmal 40 Jahre alt. Er hat den Fußball wohl nie geliebt.