Warum muss ich Mr. Pink sein?

Von Oliver Birkner / Frank Oschwald
Andrea Barzagli hat für Juventus Turin getroffen
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Premier League

Von Frank Oschwald

Sexperiment des Spieltags: Mit erhobenem Zeigefinger sind die oberen Herren beim FC Fulham in den letzten Wochen übers Trainingsgelände marschiert und haben väterliche Warnsignale gemorst: "Burschen, lasst die Dödel in der Hose! Da kann viel passieren!" Denn da Fußballspieler ja allesamt einzigartige innere Werte haben, ist diese Art Mann speziell bei den jungen Damen meist überdurchschnittlich beliebt.

Ein zweiter Fall Adam Johnson sollte möglichst nicht beim FC Fulham passieren. Und speziell durch die ganzen neuen Medien sei die Gefahr groß, da in gewisse Schwulitäten zu geraten. In Angst um die eigenen Spieler engagierten die Verantwortlichen des Klubs deshalb einen Social-Media-Spezialisten. Dieser sollte sich als 16-jähriges Mädchen ausgeben und ein Spieler nach dem anderen elektronisch schöne Augen machen, erzählte Fulham-Coach Kit Symons unter der Woche dem Evening Standard.

Eigentlich eine ganz nette Aktion des Klubs, möchte man jetzt denken. Die Ergebnisse dieses kleinen harmlosen Tests sind dann allerdings schon wieder nicht so knuffig. Denn offenbar fielen einige der Spieler tatsächlich auf den Versuch herein und antworteten dem 16-jährigen Mädchen a.k.a. dicker, alter, runzeliger Social-Media-Experte. Coach Symons sprach ob der Ergebnisse von einem "Schock", er fühle sich schließlich wie ein Vater. Und die ganzen Warnungen? Natürlich für die Katz! Hört doch endlich auf den Papa!

Geile Zeit des Spieltags: Manche Partnerschaften zwischen Firmen und Klubs machen einfach Sinn. Oft sind es perfekte Synergien, bei denen man sich nach Abschluss des Vertrages denkt: "Wieso nicht früher? Diese beiden Parteien waren doch immer füreinander gemacht?"

Der FC Liverpool ist so ein Beispiel. Der Klub schloss vor kurzem nach langer und planloser Suche einen Marketing-Deal mit einem thailändischen Hersteller für Kokosnuss-Milch ab. Und allen fiel es wie Schuppen von den Augen. Klar, die Reds und Kokosnuss-Milch, das macht einfach Sinn, weil...aus Gründen halt.

Bei Manchester United zog man nun nach und fädelte den nächsten Jahrhundert-Deal ein. Die Red Devils haben ab sofort eine Partnerschaft mit einem japanischen Hersteller für landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge. Yanmar ist demnach "agricultural vehicle partner" der Red Devils.

Als erstes Gimmick haben die Marketing-Lemminge direkt mal einen ManUtd-Traktor auf den Markt geschmissen. Dass wir da nicht drauf gekommen sind. Ein Traktor! Mit ManUtd-Logos! Und wir dürfen in dieser Zeit leben. Das ist so geil.

Anything else? Da sich die Spurs und die Gunners am Wochenende selbst die Punkte geklaut haben, muss man sich bei Leicester City langsam aber sicher dann doch mit dem Gedanken auseinander setzen, dass die Meisterschaft nicht gaaanz so weit weg ist. Ein wichtiger Baustein des Erfolges ist sicherlich Riyad Mahrez. Bei "FourFourTwo" gab er nun zu, dass er vor dem Wechsel 2014 keinen blassen Schimmer vom Klub hatte. "Ich dachte, dass Leicester ein Rugby-Klub sei." 15 Buden und zehn Vorlagen später ist dieser junge Herr auf dem Weg, Leicester zur Krone zu schießen. Hach, was eine Fußball-Romantik...