Auf United ist eben Verlass

Von SPOX
Anthony Martial wechselte für knapp 50 Millionen zu den Red Devils
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Aaron Lennon (von Tottenham Hotspur zu FC Everton)

Modalitäten: Ablöse unbekannt, Vertrag bis 2018

Einschätzung: In England gilt Lennon seit mehreren Jahren als verglühter Stern am Premier-League-Himmel. Mit 16 debütierte der Flügelflitzer, nach dem Wechsel zu Tottenham kam er regelmäßig bei den Three Lions zum Einsatz. Seit 2012 stagniert seine Leistung, beziehungsweise - wie in England erwartet - explodiert der Winger nicht mehr.

Bei Tottenham nur noch zweite Wahl, verpflichtete der FC Everton das einstige Supertalent in letzter Sekunde. Der Rechtsfuß lief bereits letzte Saison für die Toffees auf und kam in 12 Einsätzen auf drei Scorerpunkte. "Mit Aaron bekommen wir einen erfahrenen Spieler, der bei den Fans beliebt ist und großen Einfluss auf die Endphase unser Saison hatte", so Coach Roberto Martinez zum Last-Minute-Coup.

An der Mersey wird Lennon ohne Zweifel wieder zum Stammspieler. Er soll Sturmtank Romelu Lukkaku von Rechtsaußen mit Flanken versorgen. Aber auch bei Everton ist der kleine Mann aus Leeds nicht konkurrenzlos. Mit Gerard Deulofeu scharrt ein aufstrebendes Talent mit den Hufen.

Obbi Oulare (vom FC Brügge zu FC Watford)

Modalitäten: 8,2 Millionen Ablöse, Vertrag bis 2020

Einschätzung: Obbi Oulare stand in diesen Sommer bei vielen internationalen Klubs auf dem Wunschzettel. Neben Watford, die den Transfer des belgischen U-Nationalspieler am Deadline-Day eintüteten, waren angeblich auch Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und Manchester United interessiert.

Der 19-Jährige passt aber nicht unbedingt ins Beuteschema des Premier-League-Aufsteiger. Zuvor holten die Golden Boys mit Etienne Capoue, Sebastian Prödl, Jose Holebas und Valon Behrami vornehmlich erfahrenes Personal in den Norden Londons.

Oulares Einsatzchancen auf der Insel stehen nicht schlecht. Watford erzielte in vier Partien mickrige zwei Treffer, dabei probierte Coach Quique vier verschiedene Systeme inklusive Single Nine und Doppelspitze aus - ohne Erfolg. In Belgien war er für viele Experten der kompletteste Stürmer. Er vereine Physis und Schnelligkeit, Vergleiche mit Lukaku seien nicht verboten, ist in Belgien zu lesen.

Anderson Hernanes (von Inter Mailand zu Juventus Turin)

Modalitäten: 11 Millionen, Vertrag bis 2018

Einschätzung: Mario Götze, Julian Draxler, Isco - sie alle wurden als neuer Zehner bei Juventus Turin gehandelt. Am Ende wurde es Anderson Hernanes.

Damit geht die Alte Dame den preiswerten (im Fall der Fälle werden jedoch zwei Millionen Bonus fällig) und sicheren, aber auch den kurzfristigen Weg. Denn der Brasilianer ist mit 30 Jahren kein Jungspund. Im aller Voraussicht nach weiter angedachten 4-3-1-2 wird Hernanes die offensive Schaltzentrale und Bindeglied zwischen Sturm und Mittelfeld: der Trequartista.

Sein ambivalentes Auftreten, die Übersicht und sein eher positionsorientiertes Spiel, sowie seine Angewohnheit aus dem Achterraum weiter nach vorne zu verschieben beziehungsweise auf die Seite zu ziehen, machen Hernanes zu einer sinnvollen Ergänzung.

Anthony Martial (von AS Monaco zu Manchester United)

Modalitäten: 48 Millionen + Boni, Vertrag bis 2019

Einschätzung: Wahnsinn! Nein, das ist United! Am letzten Tag machten die Red Devils noch einmal die Schatulle auf. Der AS Monaco verliert zwar ein Riesentalent, wird aber fürstlich entlohnt. Die Reaktionen der Manchester-Supporter waren gemischt. Viele freuten sich über den französischen Angreifer, andere zogen Vergleiche mit dem bei United glücklosen Louis Saha oder gratulierten ihrem "Wolf of Manchester" Joel Glazer auf ironische Weise.

Abseits des medialen Ergusses bleibt festzuhalten, dass Martial mit neun Toren und vier Assists in der Ligue 1 eine mehr als ordentliche letzte Spielzeit verrichtete. Die Ablösesumme ist sicherlich nicht marktgerecht, sein Talent jedoch unbestritten.

"Wir haben ihn lange beobachtet, seine Entwicklung bei Monaco war fantastisch", sagte United-Coach Louis van Gaal. "Bei uns bekommt er die Gelegenheit, sich weiter zu steigern und auf Top-Niveau zu reifen. Aber wir müssen ihm Zeit geben, sich an den Klub und die Gangart der Premier League zu gewöhnen."

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