Podolski oder Gomez?

SID
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© Getty

Dublin - Wer darf mit Kevin Kuranyi gegen Irland stürmen - Lukas Podolski oder Mario Gomez? Die Wahl des Ersatzmannes für den verletzten WM-Torschützenkönig Miroslav Klose ist die spannendste Personalfrage bei der deutschen Nationalmannschaft vor dem EM-Qualifikationsspiel (Sa., ab 20.45 Uhr im LIVE-TICKER).

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"Beide sind Spieler, die eminent wichtig sein können", sagte Bundestrainer Joachim Löw, der das Geheimnis auch nach der Ankunft in Dublin noch nicht lüftete. "Es ist nicht wichtig, mit wem man zusammenspielt, sondern man muss alles für Deutschland geben", sagte Kuranyi im Hotel "Four Seasons". Auf einen Wunschpartner wollte der Schalker sich nicht festlegen.

"Jeder Stürmer in der Nationalmannschaft hat Qualitäten", antwortete er diplomatisch. Die Antwort auf die Frage, wer passt besser zu Kuranyi, könnte am Ende den Ausschlag geben. Oder auch die Eindrücke aus den geheimen Trainingseinheiten, in denen Podolski einen guten Eindruck hinterlassen haben soll.

Podolski hofft auf Vertrauen

Beide Kandidaten - Podolski und Gomez - haben in diesem Jahr einmal mit Kuranyi zusammengespielt - und das erfolgreich. Beim 3:1 gegen die Schweiz im ersten Länderspiel des Jahres in Düsseldorf traf nicht nur Kuranyi bei seinem Comeback in der Nationalelf, auch Gomez krönte sein Debüt im deutschen A-Team mit einem feinen Kopfballtor. Im März ergänzten sich dann Podolski und der zweifache Torschütze Kuranyi prächtig beim 2:1-Erfolg in Prag gegen Tschechien.

Insbesondere der beim FC Bayern von seiner Reservistenrolle frustrierte Podolski wird hoffen, dass Löw ihm trotz mangelhafter Spielpraxis einmal mehr sein Vertrauen schenken wird. Dabei könnte der 22-Jährige davon profitieren, dass Löw die Spieler vor allem danach "bewertet, was sie hier bei uns leisten. Das ist der Maßstab".

Kuranyi lobt Podolski

Mit 23 Toren in 40 Länderspielen kann Podolski eine für einen 22-Jährigen beachtliche Trefferquote vorweisen. Beim 1:0-Hinspielsieg gegen die Iren erzielte er in Stuttgart das einzige Tor.

Und "Poldi" hatte den Bundestrainer im vergangenen Monat bei seinem Länderspiel-Comeback nach längerer Verletzungspause gegen Rumänien (3:1) "mit einem tollen Tor und einer klasse zweiten Halbzeit überzeugt". Kuranyi sagte am Freitag in Dublin über Podolskis Stärken: "Lukas hat einen sehr starken Schuss mit links. Er lässt sich oft ins Mittelfeld fallen und spielt gute Pässe."

Gomez: Drei Tore in 115 Minuten

Löw hält aber auch große Stücke auf Gomez. Drei Treffer in seinen bislang erst 115 Länderspiel-Minuten zeugen ebenfalls von einer hohen Effektivität des "Fußballers des Jahres", der beim VfB Stuttgart Stammspieler ist und in der Bundesliga vier Mal getroffen hat.

Gegen die kampfstarken Iren könnte darüber hinaus die größere körperliche Robustheit für Gomez sprechen, zumal dieser sein kleines physisches Tief überwunden glaubt. "Ich kann behaupten, dass ich topfit bin", sagte Gomez: "Natürlich hoffe ich, dass ich spiele." Kuranyi sagte über Gomez: "Er läuft sehr viel, schießt gut mit rechts und links und hat auch einen guten Kopfball."

Kuranyi in Stürmer-Hierarchie aufgestiegen

Die Wahl zwischen Podolski und Gomez würde sich allerdings gar nicht stellen, wenn Klose nicht wegen einer Knie-Blessur ausfiele. Dann hieße das Sturmduo wie zuletzt beim 2:0 gegen Wales Klose/Kuranyi. In der deutschen Stürmer-Hierarchie ist der WM-Verlierer Kuranyi acht Monate vor der Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz hinter dem unumstrittenen Angriffsführer Klose zur Nummer 2 aufgestiegen.

Mit fünf Treffern bei sieben Einsätzen ist der "Gewinner des Jahres" Löws bester Torschütze 2007. Beim Hinspiel vor einem Jahr war das noch ganz anders gewesen: "Das habe ich mir zu Hause angeschaut und mich vor dem Fernseher über den Sieg gefreut", berichtete Kuranyi.

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