Zittern, bangen, durchatmen

Von SPOX
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© Getty

München - Bis auf England haben die Favoriten ihre Pflichtaufgaben am letzten Spieltag der EM-Qualifikation gelöst. Die Türkei, Portugal und Schweden sind also im Juni 2008 in Österreich und der Schweiz dabei.

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Alle drei zitterten sich allerdings zum EM-Ticket. Im Ali-Sami-Yen-Stadion in Istanbul, liebevoll auch die Hölle genannt, dauerte es 43 Minuten bis die Türkei zum entscheidenden Treffer kam. Torjäger Nihat erlöste das Team von Trainer Fatih Termin.

Da die Norweger zeitgleich auf Malta souverän führten, am Ende auch klar mit 4:1 gewannen und der Türkei damit nur ein Erfolg über Bosnien für die EM-Qualifikation reichte, mussten Altintop und Co. bis zum Schlusspfiff bangen.

Auch Litmanen hilft nicht

Gleiches Bild in Portugal. Die Scolari-Elf wurschtelte sich mit einem schwachen 0:0 gegen Finnland zur EM-Endrunde. Die Finnen hatten mit der Reaktivierung von Alt-Star Jari Litmanen zwar nochmal alles versucht, doch am Ende reichte es nur für Platz drei in Gruppe A.

Auch Schweden bekleckerte sich beim 2:1-Heimerfolg gegen Lettland nicht gerade mit Ruhm. Allerdings wären die Skandinavier auch bei einer Niederlage durch gewesen, da Spanien durch den 1:0-Erfolg über Schweden-Konkurrent Nordirland Schützenhilfe leistete.

Der SPOX-Guide fasst alle Partien des Spieltags zusammen:

Gruppe A: Portugal zittert sich durch

Trotz absolutem Minimalismus: Portugal ist für die Europameisterschaft qualifiziert. Einen Punkt hat das Scolari-Team gebraucht, einen Punkt haben sie geholt. Mit einem torlosen Unentschieden gegen Finnland haben sich die Portugiesen allerdings auch nicht gerade zum Top-Favoriten bei der EM aufgeschwungen.

Die schon qualifizierten Polen erringen zum Abschluss ein Remis in Serbien und sichern sich damit den Gruppensieg.

Portugal - Finnland 0:0
Tore: keine

Armenien - Kasachstan 0:1 (0:0)
Tor: 0:1 Ostapenko (64.)

Aserbaidschan - Belgien 0:1 (0:0)
Tor: 0:1 Pieroni (52.)

Serbien - Polen 2:2 (0:1)
Tore: 0:1 Murawski (28.), 0:2 Matusiak (47.), 1:2 Zigic (69.), 2:2 Lazovic (72.)

Gruppe B: Der Weltmeister siegt

Das georgische Team von Klaus Toppmöller enttäuscht zum Abschluss der EM-Quali. Litauen schafft dagegen einen perfekten Ausstand. Frankreich holte noch ein Unentschieden in der Ukraine.

Italien siegte gegen die Färöer-Inseln, wobei Bayern-Stürmer Luca Toni seinen fünften Treffer in der Quali erzielte und damit maßgeblichen Anteil daran hatte, dass der Weltmeister Erster wurde.

Georgien -Litauen 0:2 (0:0)
Tore: 0:1 Ksanavicius (52.), 0:2 Kalonas (90.)

Ukraine - Frankreich 2:2 (1:2)
Tore: 1:0 Woronin (13.), 1:1 Henry (20.), 1:2 Govou (34.), 2:2 Schewtschenko (46.) 

Italien - Färöer-Inseln 3:1 (3:0)
Tore: 1:0 Benjaminsen (11./ Eigentor), 2:0 Toni (35.), 3:0 Chiellini (41.), 3:1 Jacobsen (83.)

Gruppe C: Nihat schießt Türkei zur EM

Auch die Türkei ist im nächsten Jahr bei der Euro dabei. In Istanbul landete sie einen 1:0-Zittersieg gegen Bosnien.

Den Norwegern bleibt deshalb nur das Nachsehen. Auch der 4:1-Erfolg in Malta ist da nur schmuckes Beiwerk. Der amtierende Europameister Griechenland unterstrich seine starke Qualifikation und siegte auch im letzten Spiel in Ungarn.

Türkei - Bosnien-Herzegowina 1:0 (1:0)
Tor: 1:0 Nihat (43.)

Malta - Norwegen 1:4 (0:3)
Tore: 0:1, 0:2, 0:3 Iversen (25./28./45.), 1:3 Mifsud (53.), 1:4 Pedersen (75.) 

Ungarn - Griechenland 1:2 (1:1)
Tore: 1:0 Buzsaky (7.), 1:1 Vanczak (22./ Eigentor), 1:2 Basinas (56./ Elfmeter) 

Gruppe D: Nach 0:0 in Lostop 3

Mit einem enttäuschenden torlosen Remis gegen Wales bleibt Deutschland Gruppenzweiter und landet bei der Auslosung der EM-Vorrundengruppen am 2. Dezember in Luzern in Lostopf 3.

Die Tschechen ließen auch im letzten Gruppenspiel in Zypern nichts mehr anbrennen und sicherten sich mit dem 2:0-Erfolg den ersten Platz in Gruppe D.

Zypern - Tschechische Republik 0:2 (0:1)
Tore: 0:1 Pudil (11.), 0:2 Koller (74.)

Deutschland Wales 0:0
Tore: keine 

San Marino - Slowakei 0:5 (0:1)
Tore: 0:1 Michalik (42.), 0:2 Holosko (51.), 0:3 Hamsik (53.), 0:4, 0:5 Cech (57./ 83.) 

Gruppe E: England bleibt zu Hause

Russland hat sich mit einem 1:0-Erfolg in Andorra für die EM qualifiziert oder anders: England hat sich nach einer 2:3-Niederlage gegen Kroatien eben nicht für das Turnier in Österreich und der Schweiz qualifiziert.

Israel - Mazedonien 1:0 (1:0)
Tor: 1:0 Barda (35.)

Andorra - Russland 0:1 (0:1)
Tor: 0:1 Sytschew (39.)

England  - Kroatien 2:3 (0:2)
Tore 0:1 Kranjcar (9.), 0:2 Olic (14.), 1:2 Lampard (56./ Elfmeter), 2:2 Crouch (64.), 2:3 Petric (77.)

Gruppe F: Schweden mit Mühe

Die Schweden haben es also doch noch geschafft. Allerdings taten sich die Skandinavier vor heimischem Publikum gegen Lettland überraschend schwer. Ein schnelles Tor durch Allbäck brachte zunächst die erhoffte Ruhe. Das 2:1 durch Kim Källström reichte am Ende, um Platz zwei zu sichern.

Rang eins in der Gruppe geht an Spanien, das sich zu Hause mit 1:0 gegen Nordirland durchsetzte. Das Team von der Insel muss sich damit mit dem dritten Platz zufrieden geben, obwohl das Team um Torjäger David Healy lange Zeit auf EM-Kurs gelegen hatte.

Spanien - Nordirland 1:0 (0:0)
Tor: 1:0 Xavi (51.)

Dänemark - Island 3:0 (2:0)
Tore: 1:0 Bendtner (35.), 2:0 Tomasson (44.), 3:0 Kahlenberg (59.)

Schweden - Lettland 2:1 (1:1)
Tore: 1:0 Allbäck (1.), 1:1 Laizans (26.), 2:1 Källström (57.)

Gruppe G: Oranje blamiert sich in Weißrussland

Was für eine Blamage für die Niederländer. Oder doch alles geplant? Die Elftal verliert mit 2:1 in Weißrussland, doch so richtig scheint es niemanden zu stören. Denn die Holländer sind damit bei der EM-Auslosung nicht in Topf eins und umgehen damit den einen oder anderen schweren Gegner.

Rumänien sicherte sich mit einem klaren Erfolg in Albanien den ersten Platz in Gruppe G. Dabei trafen mit Stuttgarts Ciprian Marica (für Rumänien) und Karlsruhes Edmond Kapllani (Albanien) auch zwei Bundesliga-Profis.

Rumänien - Albanien 6:1 (1:0)
Tore: 1:0 Dica (22.), 2:0 Tamas (53.), 3:0, 4:1 Niculae (62./ 65), 3:1 Kapllani (64.), 5:1 Marica (69./ Elfmeter), 6:1 Dica (71./ Elfmeter)

Slowenien - Bulgarien 0:2 (0:0)
Tore: 0:1 Georgiew (79.), 0:2 Berbatow (82.)

Weißrussland - Niederlande 2:1 (0:0)
Tore: 1:0 Bulyga (48.), 2:0 Korythko (65.), 2:1 van der Vaart (89.)