Griechenland feiert Sieg seiner "Imperatoren"

SID
Griechenland, Türkei, EM-Qualifikationen
© Getty

Athen - Das EM-Ticket gesichert und den Erzrivalen gedemütigt: Griechenland feiert wieder seine "Fußball-Imperatoren" und überhäuft König Otto mit neuen Lobeshymnen.

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"Prost Rehhagel! Der Mann treibt uns alle noch in den Wahnsinn. Er schafft einen Erfolg nach dem anderen", titelte die Zeitung "Ta Nea" nach dem 1:0-Sieg des Europameisters in der Türkei.

Schon die vorzeitige Qualifikation für die Endrunde in Österreich und der Schweiz weckt bei den Hellenen Erinnerungen an ihren Sensationserfolg von Portugal: "Wir erleben wieder Tage wie 2004 und werden unseren Titel verteidigen!", jubelte die Zeitung "Sportday" überschwänglich.

"Mit Herz und Kopf"  

Trainer Rehhagel zeigte sich im Moment des Sieges eher gelassen, sparte aber nicht mit Lob für seine Mannschaft: "Wir sind nächstes Jahr dabei, weil wir mit Herz und Kopf spielen", sagte der deutsche Erfolgscoach. Im Ali-Sami-Yen-Stadion von Istanbul bewies der Titelverteidiger tatsächlich taktisches und spielerisches Geschick und stürzte den Nachbarn in große EM-Sorgen.

"Heute hat vor allem die Erfahrung den Ausschlag gegeben. Die Griechen waren einfach cleverer", sagte Bayern-Profi Hamit Altintop. Die mit vier Siegen in die Qualifikation gestarteten Türken müssen nun im "Endspiel" am 17. November in Norwegen unbedingt gewinnen, um im nächsten Jahr in den Alpenländern doch noch dabei zu sein.

Rehhagels noch im Frühjahr nach der 1:4-Hinspielpleite gegen die Türken als Rentnertruppe verspottete Auswahl kann sich hingegen in aller Ruhe auf die EM vorbereiten und wird bei der Auslosung am 2. Dezember in Luzern neben den Gastgeberländern als Gruppenkopf gesetzt sein.

Amanatidis wird zum Held 

Ihre drei Gruppenspiele werden die Griechen somit entweder in Salzburg oder Bern bestreiten. Der Stotterstart in die Ausscheidungs-Runde ist in jedem Fall vergessen und verziehen. "Danke schön! Ihr habt uns alle stolz gemacht", schrieb die Zeitung "Filathlos" und "To Fos" titelte: "Alle Spieler ausnahmslos mit Superleistung". Etwas überraschend blieben die sonst üblichen spontanen Jubelfeiern auf den Straßen Athens am Mittwochabend jedoch aus.

Zum griechischen Helden des Tages in Istanbul wurde ein "Frankfurter". Eintracht-Stürmer Ioannis Amanatidis machte mit seinem Tor den ersten Sieg Griechenlands in der Türkei überhaupt perfekt.

"Wichtig war heute doch nur, dass wir gewonnen haben", kommentierte der Wahl-Hesse seinen ersten Länderspiel-Treffer. Während seine Bundesliga-Kollegen Angelos Charisteas (1. FC Nürnberg) und Theofanis Gekas (Bayer Leverkusen) von Rehhagel ausgewechselt wurden, blieb Amanatidis auf dem Feld und war im richtigen Moment zur Stelle. Einmal mehr bewies Trainer-Oldie Rehhagel sein glückliches Händchen. 

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