Ballack gibt Beckenbauer Rätsel auf

SID
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© Getty

München - Michael Ballack und sein ungewisses Comeback geben auch dem "Kaiser" zunehmend Rätsel auf.

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"Der Ist-Zustand ist sicherlich nicht optimal. Er hat sich doch im Frühjahr operieren lassen mit dem Ziel, noch in die laufende Saison einzusteigen. Und jetzt ist er immer noch verletzt. Da stimmt doch was nicht", sagte Franz Beckenbauer in einem Interview der "Bild"-Zeitung.

Der seit einem halben Jahr verletzte Mittelfeldspieler des FC Chelsea wird in diesem Jahr höchstwahrscheinlich nicht mehr auf den Platz zurückkehren. Dass Ballack nach seiner Rückkehr wieder zu gewohnter Klasse findet, bezweifelt Beckenbauer.

"Sein Problem ist: Je länger er verletzt ist, desto länger braucht er wieder, um seinen Rhythmus zu finden. Er ist ja mit 31 auch nicht mehr der Jüngste."

Nicht auf einer Stufe mit Kaka

Zweifel hat der Präsident des FC Bayern München auch an Ballacks Qualitäten als Spielerpersönlichkeit. "Bei allem Respekt gegenüber Ballack, aber ich sehe ihn nicht auf einer Stufe mit Weltstars wie Kaka oder Ronaldinho."

Trotz der 0:3-Niederlage gegen Tschechien ist für Beckenbauer die deutsche Nationalmannschaft weiter das beste Team in Europa und logischer Titelfavorit bei der EM 2008 in Österreich und der Schweiz.

"Von meiner grundsätzlichen Einschätzung unserer EM-Chancen rücke ich nicht ab. Wenn Deutschland das Niveau halten kann, das Tschechien-Spiel mal ausgeklammert, bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als die EM zu gewinnen", sagte Beckenbauer.

Lehren aus Pleite ziehen

Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sei die einzige Nation, die ihr WM-Niveau in den vergangenen 15 Monaten gehalten habe.

"Engländer, Italiener, Franzosen, was haben die für Probleme seit der WM? Man muss grundsätzlich sagen, dass sich der deutsche Fußball sehr positiv verändert hat. Es wird immer schnell nach vorne gespielt, der Ball in höchstem Tempo behauptet", meinte Beckenbauer.

Überzeugt ist er davon, dass der WM-Dritte den Rückschlag gegen Tschechien vor den abschließenden beiden EM-Qualifikationsspielen gegen Zypern in Hannover (17. November) und gegen Wales in Frankfurt (21. November) gut verkraften wird.

"Es gibt halt solche Tage. Besonders dann, wenn nach der gelungenen Qualifikation die Spannung total raus ist. Wenn man aus dieser Niederlage die richtigen Lehren zieht, sehe ich kein Problem", erklärte der 62-Jährige.

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