Last minute! Lewy rettet Bayern in Freiburg

Lewandowski rettete die Bayern mit einem Doppelpack
© Getty

Am 17. Spieltag der Bundesliga gewann der FC Bayern München mit 2:1 (1:1) beim SC Freiburg. Die Münchner sicherten sich somit die Hinrunden-Meisterschaft und zogen an der Tabellenspitze zumindest vorübergehend auf sechs Punkte davon.

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Vor 24.000 Zuschauern im ausverkauften Schwarzwald-Stadion brachte Janik Haberer den SC Freiburg in der 4. Minute in Führung. Noch vor der Pause besorgte Robert Lewandowski den Ausgleich (35.).

In der ersten Minute der Nachspielzeit schnürte Lewandowski den Doppelpack und erzielte das 2:1.

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Der FC Bayern feierte den sechsten Bundesliga-Sieg in Serie, das gelang den Münchnern zum ersten Mal in dieser Saison. Gleichzeitig war es der 27. Sieg gegen einen Aufsteiger hintereinander.

Die Münchner sind nun zum sechsten Mal in Folge Hinrunden-Meister und bauen somit ihren eigenen Bundesliga-Rekord aus. Insgesamt sicherten sich die Münchner diesen belanglosen Titel zum 22. Mal.

Die Reaktionen:

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Bayern hat gar nicht so viele Torchancen gehabt. Aber ich ärgere mich nicht. Man muss Bayern weglassen, das ist uninteressant. Wir müssen gegen andere Mannschaften Punkte für den Klassenerhalt holen. Die Jungs haben es toll gemacht, aber das Spiel ist schon vorbei. Jetzt geht es nur um die kommenden Aufgaben."

Carlo Ancelotti (Trainer Bayern München): "Wir sind auf einen guten Gegner getroffen, der viel investiert hat. Aber wir haben einfach nicht gut gespielt. Was mir gefallen hat, ist allerdings der Wille, der Charakter den die Mannschaft gezeigt hat. Deshalb haben wir das Spiel am Ende doch noch gewonnen. Mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben, können wir nicht zufrieden sein, aber mit dem Ergebnis."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Söyüncü fehlt bei Freiburg wegen Adduktorenbeschwerden, weshalb Trainer Streich seine Mannschaft im Vergleich zum 2:1-Sieg vor der Winterpause gegen den FC Ingolstadt gezwungenermaßen auf einer Position neu besetzen muss. Torrejon ersetzt den Türken in der Innenverteidigung.

Auch Bayern-Trainer Ancelotti muss seine Startelf im Vergleich zum 3:0-Sieg gegen Leipzig auf einer Position ändern. Statt des am Oberschenkel verletzten Thiago beginnt Müller. Ribery, Sanches und Kimmich sitzen nur auf der Bank.

4., 1:0, Haberer: Grifo steckt nach einem misslungenen Klärungsversuch von Hummels zentral für Haberer durch. Er geht halbrechts in den Strafraum und schießt in die lange Ecke ein.

27.: Robben zieht von rechts kurz in die Mitte und flankt dann links in den Strafraum. Costa blockt dort mit einem kleinen Rempler den Weg frei für Vidal, der das Leder stoppt und Richtung lange Ecke schlenzt. Schwolow wehrt mit den Fingerspitzen zum Eckball ab.

35.: Costa kommt links im Strafraum an den Ball und legt ihn flach in die Mitte zu Lewandowski, der wohl knapp im Abseits steht. Dies bleibt aber ungeahndet. Der Pole dreht sich einmal um die eigene Achse und schließt dann aus etwa fünf Metern Entfernung ab. Frantz wirft sich aber in den Schuss und lenkt den Ball so über die Latte.

35., 1:1, Lewandowski: Die folgende Ecke bringt Costa von links halbhoch in die Mitte. Lewandowski läuft ein und schließt technisch anspruchsvoll mit links volley ab. Schwolow ist noch dran, der Ball geht aber trotzdem rein.

56.: Robben zieht von rechts horizontal in die Mitte und visiert dann aus etwa 20 Metern die linke obere Ecke an. Schwolow macht sich aber ganz lang und wehrt den Schuss mit den Fingerspitzen ab.

83.: Nach einem Eckball kann sich Schwolow gegen den eigenen Mann Frantz nicht durchsetzen und faustet den Ball vor die Füße von Robben. Der Niederländer jagt das Leder mit seiner Direktabnahme knapp rechts am Tor vorbei.

84.: Philipp läuft im Zentrum auf das Tor der Bayern zu und wird nicht attackiert. Er versucht den Ball halbhoch links ins Tor zu schießen, verpasst den Kasten aber haarscharf.

90.+1, 1:2, Lewandowski: Ribery sprintet auf der linken Außenbahn an zwei Gegenspielern vorbei und flankt aus vollem Lauf ins Zentrum. Lewandowski ist dicht bedrängt, schafft es aber, die Kugel mit der Brust aus der Luft zu pflücken. Mit dem rechten Fuß hält er das Leder im Rückwärtslaufen in der Luft und zieht mit links volley ab. Der Ball prallt an die Innenstange und von dort ins Netz.

Fazit: Freiburg legt überraschend aktiv los und geht früh in Führung. In der Folge werden die Bayern aber immer drückender und kommen auch völlig verdient zum Ausgleich. Nach der Pause fehlen den Bayern die nötigen Ideen vor dem Tor, während Freiburg taktisch hervorragend verschiebt - und sogar offensive Nadelstiche setzt. Das späte 2:1 war nicht unbedingt leistungsgerecht, ein Remis wäre wohl das korrekte Ergebnis gewesen.

Der Star des Spiels: Robert Lewandowski. Mit seinem Doppelpack drehte der Pole das Spiel zu Gunsten des FC Bayern und sicherte so den erfolgreichen Jahres-Auftakt. Bei beiden Treffern ließ er seine hervorragenden technischen Fähigkeiten aufblitzen.

Der Flop des Spiels: Manuel Gulde. Der Freiburger Innenverteidiger war bei beiden Gegentreffern Lewandowski zugeteilt und konnte ihn jeweils nicht entscheidend stören. Darüber hinaus zählte Gulde zu den schwächsten Freiburger Zweikämpfern.

Der Schiedsrichter: Manuel Gräfe. Der Unparteiische machte zwar in der allgemeinen Spielführung einen souveränen Eindruck, sorgte aber trotzdem für einige strittige Pfiffe. Bei der Aktion, die zum Eckball, der im 1:1 resultierte, führte, stand Lewandowski wohl knapp ungeahndet im Abseits. Kurz nach der Pause hätte Gräfe bei der Aktion von Stenzel gegen Müller durchaus auf Elfmeter entscheiden können, ließ aber weiterspielen. Müller wenige Minuten später bei einer Strafraumaktion wegen eines angeblichen Offensivfouls gegen Gulde zurückzupfeifen, war ebenso fragwürdig.

Das fiel auf:

  • Der FC Bayern agierte in dem von der Mannschaft präferierten 4-2-3-1-System, das jedoch ab und an zu einem 4-2-4 mutierte. Xabi Alonso und Vidal (nach dessen Auswechslung Kimmich) gaben in der Zentrale die Ballverteiler. Der davor spielende Müller hing über weite Strecken der Partie und speziell vor der Pause in der Luft.
  • Seine defensiven Kollegen versuchte Müller zwar immer wieder mit flachen, weiten Pässen durchs Zentrum in Szene zu setzen, diese Versuche wurden von den engmaschigen Freiburger Reihen aber größtenteils abgefangen.
  • In der Anfangsphase boten sich zwischen der Münchner Viererkette und den restlichen Mannschaftsteilen im Defensivspiel große Lücken, da die Offensivspieler nach Ballverlusten nicht schnell genug schalteten. So hatte der SC in den ersten 20 Minuten einige Gelegenheiten, den Ball in Strafraumnähe zu behaupten.
  • Freiburg agierte in einem klassischen 4-4-2. Defensiv verschoben die Breisgauer gut, offensiv schalteten sie schnell um. So entstand auch der Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0.
  • Das Offensivspiel der Münchner kam anfangs sehr behäbig daher. Die Bayern kamen lange nicht hinter die Freiburger Viererkette. Ab Mitte der ersten Halbzeit versuchte es Robben immer wieder mit seinen berüchtigten Querläufen von rechts ins Zentrum. Diese Aktionen sorgten zwar für Belebung, waren jedoch nicht von Erfolg gekrönt.
  • Costa orientierte sich auf links immer wieder ins Zentrum und schuf so an der Linie Platz für seinen Seiten-Kollegen Alaba, der diesen aber nicht gewinnbringend nutzen konnte.

Freiburg - Bayern: Die Statistik zum Spiel

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