Hannover: Verdammt ärgerliche Generalprobe

SID
Stuttgarts Serdar Tasci trifft zum 2:0 gegen Hannover 96
© Getty

Die Saison nimmt Fahrt auf, und Hannover 96 kommt ausgerechnet vor dem Start der Europa-League-Gruppenphase außer Tritt. Die Mannschaft von Mirko Slomka unterlag deutlich beim VfB Stuttgart und wirkte dabei merklich angeschlagen.

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Müde und außer Form: Hannover 96 zeigte vor dem Start der Europa-League-Gruppenphase die schwächste Saisonleistung.

"Der VfB Stuttgart war uns in allen Belangen und auf jeder Position überlegen. Das ist ein Rückschlag, der uns verdammt ärgert", sagte Trainer Mirko Slomka nach dem 0:3 (0:1) bei den Schwaben und machte damit unmissverständlich klar: Mit so einer Leistung wird auch am Donnerstag gegen Standard Lüttich nichts zu holen sein.

Nie erreichten die Niedersachsen am Samstag die von ihrem Coach so gepredigte Zielstrebigkeit im Angriffsspiel, nie waren sie ihrem Gegner ebenbürtig. Dazu kamen Unkonzentriertheiten in der Defensive.

"So haben wir keine Chance"

"Wir haben nirgendwo ein Mittel gefunden", sagte Slomka, der nicht einen Spieler verschonte: "Keiner war heute in Normalform." Mittelfeldspieler Sergio Pinto sagte: "So haben wir gegen Lüttich keine Chance. Wir sind nicht als Mannschaft aufgetreten."

Hinzu kommen die ersten kleinen körperlichen Probleme, noch ehe die Dreifachbelastung in Liga, Pokal und Europacup richtig Wirkung zeigt.

Torjäger Mohammed Abdellaoue hatte wegen Adduktorenproblemen passen müssen, Christian Schulz blieb zur Pause in der Kabine, weil er laut Slomka "nicht ganz rund lief". Offenbar hatte sich Schulz mit muskulären Beschwerden geplagt.

Sichtlich geknickt wirkten die Spieler nach der Niederlage, mit gesenkten Köpfen schlichen sie durch die Katakomben des Stuttgarter Stadions.

Konstantin Rausch klagte nach einem Zusammenprall über Kopfweh und eine schmerzende Nase, Karim Haggui jammerte über Müdigkeit und die Hitze, die "uns zu schaffen gemacht hat".

"Nicht vergessen, wo wir herkommen"

Der VfB hat sich dagegen aus seiner Ergebnisflaute befreit.Nach drei Spielen ohne Sieg haben die Schwaben rechtzeitig die Kurve gekriegt, bevor wieder ein Abstiegsszenario heraufbeschworen werden konnte.

"Fußball ist Ergebnissport", sagte Trainer Bruno Labbadia: "Es kommt eben schnell Unruhe auf, wenn du nicht gewinnst. Es ist schwierig, nach außen zu erzählen, dass eigentlich vieles richtig ist".

Die Malaise der vergangenen Saison ist aber noch in den Köpfen. "Wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen", sagte Mittelfeldspieler Christian Gentner mahnend.

Tasci: Wieder ein Thema für Löw?

Angeführt von einer überzeugenden Achse um Abwehrspieler Serdar Tasci und Mittelfeldlenker Zdravko Kuzmanovic warfen auch kleinere Schwächephasen die Stuttgarter nicht aus der Bahn.

Bezeichnenderweise entschieden Kuzmanovic (79.) und Tasci (86.) mit ihren Toren das Spiel.

Der Japaner Shinji Okazaki (9.) hatte zuvor die Führung besorgt. Tasci brachte sich auch bei Bundestrainer Joachim Löw in Erinnerung, für Labbadia kaum überraschend.

"Serdar hat eine klare Präsenz und spielt sehr stabil."

Wohl nicht zum letzten Mal. "Wir sind viel fitter als letztes Jahr", sagte Tasci.

Stuttgart - Hannover: Daten zum Spiel

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