Torsch(l)usspanik und Trainer-Impulse

Von SPOX
Die Bundesliga geht 2015/16 in ihre 53. Spielzeit
© SPOX
Cookie-Einstellungen

Platz 12: 1. FSV Mainz 05

"Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht": Naja, eigentlich dürfte den Rheinhessen nicht zum Lachen zumute sein. Mit Johannes Geis und Shinji Okazaki verlor der FSV zwei absolute Säulen, ließ sich aber fürstlich entlohnen. Ur-Mainzer Nikolce Noveski verließ mit insgesamt elf Spielern den Bruchweg. Doch Christian Heidel kümmerte sich frühzeitig um Ersatz. Fabian Frei wird zukünftig mit Neukapitän Julian Baumgartlinger das Geschehen von der Mitte diktieren, im Sturm holte man Zweitliga-Bomber Florian Niederlechner.

Die Vorbereitung muss Trainer Martin Schmidt mit gemischten Gefühlen zurückgelassen haben. Nach einer bösen Klatsche gegen den AS Monaco (1:5) folgte eine Galavorstellung gegen Champions-League-Aspirant Lazio Rom (3:0). Das Pokalspiel bei Energie Cottbus gibt Grund zur Hoffnung, dass der kleine Umbruch in Mainz gelingen kann. Beim 3:0 in der Lausitz traf unter anderem Frei für seinen neuen Arbeitgeber.

Platz 11: Eintracht Frankfurt

Im Schatten des Commerzbank-Towers gibt man sich gewohnt sparsam, auch wenn mit Keeper Kevin Trapp ein Topspieler die Eintracht für knapp zehn Millionen Richtung PSG verlassen hat. Heinz Lindner und Lukas Hradecky kamen als günstiger Ersatz und Sorgen für Konkurrenzdruck auf der Nummer eins. Neuzugang Luc Castaignos wird derweil Alex Meier vertreten, der Torschützenkönig der Vorsaison laboriert weiter an einer Knieverletzung aus dem Frühjahr. Mit David Abraham und Stefan Reinartz legte Rückkehrer Armin Veh seinen Fokus auf die Defensive, zudem konnte Abwehrchef Carlos Zambrano doch gehalten werden.

Die Vorbereitung war abgesehen von der Niederlage gegen den 1. FC Heidenheim unauffällig. Freuen darf sich Bundesliga auf die Supertalente Luca Waldschmidt und Joel Gerezgiher. Waldschmidt führte sich beim ungefährdeten Pokalsieg gegen den Bremer SV gleich mit seinem ersten Tor für Frankfurt ein. Eine überzeugende Vorbereitung legte auch der Marc Stendera hin. Nach einer tollen Spielzeit 2014/2015, steht der 19-Jährige vermehrt im Fokus.

Platz 10: FC Augsburg

In Europa kennt den FCA noch keine Sau, wird man aber bald. Allerdings weist die Sensationsmannschaft aus dem letzten Jahr keine deutlichen Verbesserungen im Kader auf. Mit Piotr Trochowski und Philipp Max kommen nur zwei echte Neuzugänge in die Fuggerstadt, Dominik Kohr wurde fest verpflichtet. Vielleicht bringt der anstehende Millionen-Erlös von Rahman Baba zum FC Chelsea noch einmal Schwung in die Puppenkiste. Gerüchte ranken sich um eine Verpflichtung Marko Marins, Claudio Pizarro scheint den Verantwortlichen um Manager Stefan Reuter und Trainer Andreas Weinzierl nicht realisierbar.

Die Vorbereitung der Augsburger verlief schwankend: Die "Kleinen" wurden abgefertigt, gegen die Bayern gab es einen Sieg im Telekom-Cup nach 45 Minuten. Einen wirklichen Prüfstein auf Europa-League-Niveau gab in der Pre-Season nicht, dazu fehlt Norwich und Toulouse schlichtweg die Klasse. Im Pokal taten sich die Schwaben schwer, Elversberg ging erst in der Verlängerung in die Knie.

Platz 9: Werder Bremen

Di Santo oder nicht Di Santo, das war lange Zeit die Frage bei den Hanseaten - am Ende entschied sich der Argentinier für Schalke 04 und gegen Werder, was den Verantwortlichen unschön aufstieß. Mit Anthony Ujah stand zwar bereits ein Ersatz parat, aber die Variabilität und Torgefahr des Abgängers hätte Bremen sicherlich gut getan, auch angesichts des Verkaufs von Davie Selke. Mit Aron Johannson holten Schröder und Eichin im Gegenzug ein bisher recht unbeschriebenes Blatt an die Weser.

Trotzdem kann Übungsleiter Viktor Skripnik auf eine mehr als ordentliche Vorbereitung zurückblicken. Werder gewann alle 11 Testspiele, besonders Anthony Ujah hat sich bereits perfekt in die "Bremer Jugendherberge" eingelebt. Er war bei den Siegen gegen den FC Sevilla und West Ham United maßgeblich mit seinen Treffern beteiligt. Auch das Problem um die Nummer eins im Tor scheint geklärt, Felix Wiedwald hielt seinen Kasten beim Erfolg gegen die Würzburger Kickers über 90 Minuten sauber.

Platz 8: Bayer Leverkusen

Die Werkself hat sich für die neue Saison positionsgetreu verstärkt. Für Josip Drmic kam Admir Mehmedi, Millionen-Transfer Charles Aranguiz ersetzt Kapitän Simon Rolfes, der die Schuhe im Sommer an den Nagel gehängt hat, in der Zentrale. Für Reinartz gab es eine Jungkur mit Andre Ramalho. Mit Jonathan Tah und Kyriagos Papadopoulos in der Verteidigung ist das Team von Coach Roger Schmidt für die kommende Europasaison defensiv und auf die Zukunft hin gut gerüstet.

Dennoch verlief die Vorbereitung nicht nach Wunsch. Gegen Underdog Großaspach setzte es zum Auftakt eine peinliche Schlappe, auch gegen Basel verlor man. Die letzten beiden Testspiele gegen UD Levante (4:0) und Chievo Verona (3:1) sowie im DFB-Pokal (4:1 gegen Lotte) weisen dagegen einen verbesserten Trend auf, die Champions-League-Qualifikation gegen Lazio wird dennoch alles andere als ein Selbstläufer.

Platz 7: 1. FC Köln

Die sportliche Führung unter Trainer Peter Stöger und Manager Jörg Schmadtke hat in diesem Sommer auf dem Transfermarkt ganze Arbeit geleistet. In der Abwehr fanden die Domstädter in U21-Nationalspieler Dominique Heintz und Frederik Sörensen adäquaten Ersatz für den nach Tottenham abgewanderten Kevin Wimmer. Im Mittelfeld sind Milos Jojic und Leonardo Bittencourt ein gehöriges Upgrade.

Auch der Verkauf von Topstürmer Anthony Ujah scheint verkraftbar: Sowohl Stögers Lieblingsschüler aus Wiener Zeiten, Philipp Hosiner, als auch Bard Finne und Rückkehrer Simon Zoller zeigten sich treffsicher. Die Testspiele gegen Stoke City (2:1) und den FC Valencia (3:2) unterstreichen den Kölner Auswärtstrend vor allem in der Offensivabteilung. Im Pokal hielt sich die Stöger-Truppe mit 4:0 beim SV Meppen schadlos - Königstransfer Anthony Modeste erzielte einen Hattrick.

Platz 18 bis 13: Die Aufsteiger als HSV-Messlatte

Platz 12 bis 7: Helau und Alaaf!

Platz 6 bis 1: Der Tuchel-Effekt und die Supercupsieger

Artikel und Videos zum Thema