"Wir" muss vor dem "ich" stehen"

Von Adrian Franke
Gegen Bayern kassierte Hannover eine unglückliche 1:3-Pleite
© getty

Die unglückliche 1:3-Pleite gegen den FC Bayern am vergangenen Wochenende hat bei Hannover 96 offenbar wieder für Optimismus gesorgt. Die Niedersachsen wartet allerdings weiter seit acht Bundesligaspielen auf einen Sieg und Trainer Tayfun Korkut weiß, dass die Luft dünner wird. Dennoch vertraut er seinem Team voll und ganz.

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"Unsere Ergebnisse sind Fakt. Die kann ich als Trainer nicht ignorieren. Trotzdem: Wenn man das Bayern-Spiel sieht und die Bereitschaft der Mannschaft sowie ihren Zusammenhalt, dann gibt es für mich viele Gründe, optimistisch zu sein", stellte Korkut in der Bild klar. An der Qualität mangele es aber nicht: "Wir haben genug Potenzial. Und werden auch wieder Spiele gewinnen. Das ist meine tiefe Überzeugung."

Doch der aktuelle Negativlauf nach der soliden Hinrunde kam auch für Korkut überraschend: "Das hatte ich so nicht erwartet. Aber es zeigt auch, wie unberechenbar die Bundesliga ist. Aber wir im Trainer-Team, der gesamte Staff und alle Spieler arbeiten sehr hart, um wieder in die Erfolgsspur zu kommen. Wir alle haben eine Verantwortung gegenüber Verein, Fans und Stadt, wieder erfolgreich zu sein. Und ich bin sicher: Das werden wir auch sein."

Optimismus zieht er aus den eigenen spielerischen Aspekten: "Ausschlaggebend für mich ist, dass wir in jedem Spiel glasklare Torchancen hatten - völlig unabhängig von mehr oder weniger Ballbesitz. Wir hatten immer Chancen, gerade auch in spielentscheidenden Momenten. Die Effektivität hat uns einfach gefehlt. Und außerdem konnten wir in der Rückrunde vier Mal eine Führung als Mannschaft nicht verteidigen."

"Das "wir" muss vor dem "ich" stehen"

Daher sei der Druck ein ständiger Begleiter und Korkut forderte weiter: "Wir müssen ruhig weiter arbeiten. Wichtig ist: Das "wir" muss immer vor dem "ich" stehen. Wir wollen, wir können, das ist entscheidend. Und das ist bei uns so. Deshalb haben wir sehr gute Möglichkeiten und ich bin sehr optimistisch. Aber wir dürfen das "wir" nicht verlieren, das müssen wir schützen."

Gleichzeitig aber seien jetzt auch schnelle Ergebnisse wichtig: "Es ist doch oft so im Fußball: Dann gewinnt man auch ein paar Spiele hintereinander. Das haben wir vergangene Saison nach dem Sieg gegen den HSV selbst erlebt. Ich bin kein Trainer, der großen Aktionismus betreibt. Ich muss von Maßnahmen überzeugt sein. Ich mache nichts, nur um etwas zu tun. Das Spiel gegen Bayern war das beste Zeichen."

Darüber hinaus bat Korkut erneut die Fans, die wegen Streitigkeiten mit Klubboss Martin Kind und aufgrund der strikten Fan-Politik von 96 mit dem Klub im Clinch liegen, um Hilfe: "Die Unterstützung der Fans ist sehr wichtig für eine Mannschaft. Das gibt zusätzliche Kraft und kann das Team, wie Samstag gegen die Bayern zu sehen war, auch pushen. Wir haben noch fünf Heimspiele - und gemeinsam mit unseren Fans werden wir noch Spiele gewinnen."

Tayfun Korkut im Steckbrief

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