Die neuen Gesichter der Bundesliga

Von Haruka Gruber
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Hannover 96: Moa Abdellaoue (24)

Es ist keine drei Jahre her: Skeid Oslo, ein unbedeutender Verein aus der norwegischen Hauptstadt, stieg nach einer desolaten Saison aus der zweiten Liga ab. Daran beteiligt war ein damals bereits 22-jähriger Stürmer, dessen Talent gerühmt, dem aber der große Durchbruch nicht zugetraut wurde: Moa Abdellaoue.

Trotz der Zweifel bekam Abdellaoue vom Erstligisten Valerenga Oslo eine Chance - und nutzte sie. Sein Aufstieg seit Anfang 2008 im Zeitraffer: Pokalsieger 2008, Nationalmannschafts-Debüt, eine Einladung von Manchester United zu einem Probetraining, ein angebliches Angebot von Sunderland über fünf Millionen Euro Ablöse und zuletzt eine überragende Saison 2010 mit 15 Toren in 20 Spielen, was Hannover dazu bewegte, ihn für eine Million Euro Ablöse zu verpflichten.

Ein lohnendes Investment, wenn er nur ansatzweise die Leistungen aus den ersten drei Bundesliga-Spielen bestätigen kann. Hanke, Forssell und Schlaudraff mögen die größeren Namen sein, die neuen Fixpunkte der 96-Offensive sind jedoch Abdellaoue und sein Sturmpartner Konan. Der Norweger mit marokkanischen Wurzeln und der Ivorer ergänzen sich ideal: Abdellaoue versteht sich mehr als Strafraumspieler, der rund zehn Zentimeter kleinere Konan wiederum bewegt sich wie ein Satellit um das Zentralgestirn Abdellaoue.

Zeugnis der erfolgreichen Zusammenarbeit: Beide Spieler haben jeweils zwei Treffer erzielt und damit maßgeblichen Anteil am überraschenden vierten Platz der 96er. Während Konan bereits letzte Saison zu den wenigen Lichtblicken in Hannover gehörte und seine Leistungen demnach nicht übermäßig erstaunen, überrascht die Ausbeute von Abdellaoue. In der Regel benötigt ein Spieler, der aus dem international drittklassigen Norwegen in eine europäische Topliga wechselt, eine wesentlich längere Anpassungsphase.

Andererseits: Dass Abdellaoue in seiner Heimat wegen seiner guten Technik, dem Torriecher und seiner Spielintelligenz mit Ex-ManUtd-Star Solskjaer verglichen wird, kommt offensichtlich nicht von ungefähr.

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