Die neuen Gesichter der Bundesliga

Von Haruka Gruber
Srdjan Lakic führt mit Papiss Cisse (beide vier Tore) die Torschützenliste an
© Imago
Cookie-Einstellungen

1. FC Kaiserslauterm: Srdjan Lakic (26)

Die Geschichte ist fast schon zu süß, um wahr zu sein. Wenn der kleine Srdjan nicht so anfällig für Erkältungen gewesen wäre, würde er wohl heute noch Wasserball spielen. Aber weil er sich im Schwimmbecken immer wieder einen Schnupfen zuzog, ordnete seine Mutter an, dass er zum Fußball zu wechseln habe.

Lakic gehorchte - und wird seiner Mutter vermutlich für immer dankbar sein. Denn nach Jahren voller Tiefen und wenige Höhen erlebt der 26-Jährige die schönsten Wochen seiner Karriere, obwohl es zuletzt eine 1:2-Niederlage in Mainz setzte. Der Kroate war es, der Kaiserslautern in Führung brachte. Sein vierter Treffer im dritten Saisonspiel und gleichbedeutend der erste Platz in der Torjägerliste, zusammen mit Freiburgs Cisse.

Noch immer wirkt es für viele verwunderlich, dass der früher als Durchschnitts-Stürmer abgestempelte Lakic einer der besten Angreifer der Bundesliga sein soll. Dabei sind die Parallelen zu seinem kroatischen Landsmann Olic augenscheinlich.

Beide wechselten als Talente aus Kroatien zu Hertha BSC Berlin, scheiterten jedoch in der Hauptstadt, zogen weiter - und schafften erst mit Mitte 20 den Durchbruch. Lakic galt schon früher als kompletter Spieler, beidfüssig, technisch geschult und fleißig. Doch ihm fehlte das gewisse Etwas.

Die Heimat von Lakic: Alle Infos zum Fritz-Walter-Stadion

In Berlin gelang ihm in zwölf Bundesliga-Spielen kein Treffer, und auch die Ausleihe zum niederländischen Erstligisten Almelo verlief ordentlich, aber eben nicht berauschend (28 Spiele, sieben Tore). Dann kam Kaiserslautern.

"Ich wusste, dass der FCK ein großer Verein ist, der gerade eine große Krise überstanden hatte. Ich sah das als Herausforderung", erinnert sich Lakic an den Sommer 2008. Seine erste Saison in der Pfalz verlief überzeugend (25 Spiele, zwölf Tore), doch im zweiten Jahr trug er wegen mehrerer kleiner Verletzungen nur sieben Treffer zum Bundesliga-Aufstieg bei.

Und doch war er als Führungsfigur unumstritten, bei Trainer Kurz wie auch in der Mannschaft: Gemeinsam mit Amedick ist Lakic auch in dieser Saison gleichberechtigter Kapitän. Aber wie lange noch? Nach dieser Saison läuft Lakic' Vertrag aus, und die Angebote werden sich wohl jetzt schon stapeln.

Isaac Vorsah: Selbst Simunic wird euphorisch

Moa Abdellaoue: Das Zentralgestirn und der Satellit

Benjamin Köhler: Der Anti-Star

Papiss Cisse: Wie er das 96-Trauma besiegte