Die neuen Gesichter der Bundesliga

Von Haruka Gruber
Srdjan Lakic führt mit Papiss Cisse (beide vier Tore) die Torschützenliste an
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Eintracht Frankfurt: Benjamin Köhler (30)

Alles schreit nach biederem Mittelmaß: Der wenig exotische Name, die für einen Fußball-Profi recht unscheinbare Vita, das Fehlen von Star-Kult und Allüren. Dementsprechend wenig Beachtung findet in der Bundesliga ein Spieler vom Schlage eines Köhler, obwohl dieser mehr Aufmerksamkeit verdient hätte.

Beim 4:0 in Mönchengladbach erzielte der 30-Jährige das wichtige 1:0. Bereits der zweite Saisontreffer für den Mann, der vor einer Saison nie zur vermeintlichen Wunschelf gehört und am Ende doch immer aufgestellt wird.

"Ich habe auch schon Stimmen gehört, die fragen: Warum spielt denn immer der Köhler? Im Stadion bekommt man das natürlich auch mit, das ist nicht immer angenehm", sagte er der "Frankfurter Rundschau".

Doch verteidigen will sich Köhler nicht: "Qualität setzt sich durch. So ist es halt. Warum sollte ich sonst immer spielen, seit jetzt sechs Jahren? Weil ich Glück habe? Oder der Liebling der Trainer bin? Nein, nein. Vielleicht liegt es einfach an meinem Können. Und vielleicht sollten das die Leute mal akzeptieren."

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Nichts leichter als das, wenn er weiterhin so überzeugt wie zum Saisonstart. Seine direkten Gegenspieler Roman Neustädter und Tobias Levels waren sichtlich überfordert mit Köhler, der immer wieder die Stellungsfehler ausnutzte und tief in die Gasse ging.

Köhler ist kein begnadeter Techniker wie Caio (3,8 Millionen Euro Ablöse) und kein trickreicher Dribbler wie Korkmaz (2,3) - dafür verkörpert er jedoch etwas anderes: Effizienz und Vielseitigkeit. Besonders Letzteres macht ihn für Frankfurt so wertvoll. Köhler ist gelernter Stürmer, spielt bevorzugt im linken Mittelfeld und bekleidet die Linksverteidiger-Position für einen Nicht-Spezialisten überdurchschnittlich gut.

Köhler: "Im Fußball spielt sich fast alles im Kopf ab, es hängt viel mit Selbstvertrauen zusammen." Und daran sollte es bei ihm derzeit nicht mangeln.

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