"Das war nicht ganz fair"

Von SPOX
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© Getty

München - Bastian Schweinsteiger vom FC Bayern München findet die Kritik an seinen sportlichen Leistungen der letzten beiden Jahre unfair. Dafür imponiert ihm der Eigensinn seines neuen Trainers Jürgen Klinsmanns.

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"Ich weiß gar nicht, wie die Leute darauf kommen", antwortete Schweinsteiger in der "Welt am Sonntag" auf die Frage, ob der die Kritik an seinen Leistungen seit der WM 2006 für berechtigt halte.

"Ich habe immer meine Einsätze bekommen, habe gespielt, bei den Bayern, in der Nationalmannschaft, wir haben Titel geholt, sind jetzt Vize-Europameister geworden. Sonst hätten mich die Trainer doch nicht eingesetzt", so der 24-Jährige weiter.

Insofern sei die Kritik "nicht immer ganz fair gewesen", findet Schweinsteiger, "die Wertschätzung fehlte mir manchmal. Aber ich kenne die Mechanismen, wie schnell man hochgejubelt und dann wieder extrem fallen gelassen wird. Manchmal reicht dafür ein Spiel."

"Ihm ist egal, was andere denken"

Was ihn dagegen beeindruckt, ist die eigenwillige Art seines neuen Trainers Jürgen Klinsmann: "Er ist sehr direkt und hat ganz klare Vorstellungen. Auch wenn 99 Prozent der Menschheit sagen: So und so wird das gemacht, hinterfragt Jürgen Klinsmann vieles und sagt dann auch: Nein, wir machen das anders."

Vor allem Klinsmanns Unabhängigkeit imponiert Schweinsteiger: "Ihm ist egal, was Außenstehende denken. Und er steht zu dem, was er tut, auch wenn es anfangs vielleicht nicht populär ist. Das gefällt mir."

Dass Klinsmanns Art auch den sportlichen Erfolg bringt, davon ist er Youngster überzeugt: "Ich denke, der FC Bayern ist in dieser Saison auf jeden Fall in der Lage, gegen Mannschaften wie den FC Chelsea oder Manchester United bestehen zu können, sie auch zu besiegen."

Vergleich mit der DFB-Elf

Trotzdem liege sein Augenmerk fürs Erste auf Bundesliga und DFB-Pokal, denn: "Wir müssen uns nichts vormachen: Die Qualität der Bundesliga ist auch abhängig von TV-Geldern. Und da haben die Engländer, Spanier und Italiener uns einiges voraus."

Und so vergleicht Schweinsteiger die Ausgangslage der Bayern in der Champions League mit der der Nationalmannschaft: "Dort hatten wir auch nicht die spielerische Qualität von Portugal, Holland oder Brasilien, aber durch die mannschaftliche Geschlossenheit und den Teamgeist haben wir das ausgeglichen."

Und wenn der FC Bayern die Champions League gewinnen wolle, "dann ist das nicht das einzige, aber ein gutes Mittel. Das könnte uns unterscheiden von anderen Mannschaften", so Schweinstiger.

Schweinsteiger lernt kochen

Dass er selbst dabei ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft sein wird, davon geht der Mittelfeldspieler fest aus.Trotz der starken internen Konkurrenz auf seiner Position.

"Das wir viele vergleichbare Spieler haben ist doch gut für uns. Dann sind wir nicht so berechenbar. Ich sehe das nicht als Nachteil für mich, sondern als Vorteil für uns, für den FC Bayern München", sagt Schweinsteiger.

Und was soll er auch sonst sagen? Vielleicht noch einen Satz zum neuen Freizeitangebot der Bayern.

Also, bitte: "Ich werde auf jeden Fall eine Sprache lernen. Als Erstes steht Englisch an, ich will mein Schulenglisch verbessern. Und vielleicht einen Kochkurs. Meine Freundin würde es freuen."

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