Forssell weckt Erwartungen

SID
Forssell, Hannover
© DPA

Hannover - Den Ruf als Zehn-Tore-Mann hat Mikael Forssell vorerst weg. Zehnmal traf der Stürmer bei seinem Debüt für Hannover 96. Die Gegner waren zwar nur die Kreisliga-Kicker des FC Boffzen, doch mit seiner ungewöhnlichen Trefferquote hat der 96-Zugang hohe Erwartungen geweckt.

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Zehn Tore in der Bundesliga wären ein schönes Saisonziel. "Für mich geht es nur um Tore", versichert der 27 Jahre alte Finne. "Auf eine Zahl will ich mich aber nicht festlegen. Das bringt kein Glück", fügt er schmunzelnd hinzu.

Fünf Jahre nach seinem halbjährigen Gastspiel für Borussia Mönchengladbach, wo er mit sieben Toren in 16 Partien zum Retter und Publikumsliebling zugleich avancierte, betritt der Angreifer zum zweiten Mal die Bundesliga-Bühne.

Hecking schwärmt

"Er ist ein unkomplizierter Typ, hat sich schnell integriert und sucht stets den Torabschluss", sagt 96-Trainer Dieter Hecking. Das Lob des sachlichen Coaches fällt fast euphorisch aus: "Forssell macht Sachen, die man in dieser Form in Hannover noch nicht gesehen hat."

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Der Torjäger, der in Deutschland geboren wurde und sehr gut deutsch spricht, spielt den Ball perfekt zurück. "Das Training ist super. Genau richtig für mich", betont Forssell. Wegen des Wehrdienstes, den er in seinem Heimatland ableisten musste, stieg er mit Verspätung in das 96-Training ein.

"Er hat noch gar keinen richtigen Urlaub gehabt. Da muss man etwas dosieren. Vielleicht schicke ich ihn mal für zwei, drei Tage nach Hause", sagt Hecking.

Luxus-Problem im Sturm

Doch der ehrgeizige Stürmer will lieber spielen, so auch im Test gegen Portugals Meister FC Porto. "Ich kann auch mit Mike Hanke oder Jan Schlaudraff oder Jiri Stajner stürmen. Es kommt auf das System an, das wir spielen."

In der vorigen Saison bevorzugte Hecking ein 4-2-3-1-System. Hanke war als einzige Spitze gesetzt. Mit der Verpflichtung Forssells (vom FC Birmingham) und Schlaudraffs (vom FC Bayern München) ist eine neue Situation im 96-Angriff entstanden.

Die Folgen sind für den Trainer erfreulich. "Hanke hat an Gewicht verloren. Er hat gemerkt, dass die Konkurrenz größer geworden ist", berichtet Hecking. Möglicherweise testet er bereits gegen Porto das Sturm-Duo Hanke/Forssell.

"Ich bin topfit"

Das hätte es fast schon im Vorjahr in Hannover gegeben, als der Finne erstmals mit 96 verhandelte. Doch ein lädiertes Knie und die fehlende Freigabe aus England verhinderten 2007 den Transfer. Nun klappte es im zweiten Anlauf, ablösefrei.

"Mein Knie ist in Ordnung. Ich bin topfit", sagt Forssell und klopft dabei an seinen Kopf. "Für mich ist Hannover 96 ein wichtiger Schritt in meiner Karriere." Seine Lieblingsbeschäftigung hat der Profi, der für Chelsea und Birmingham in der Premiere League spielte, schon in seinem Buch "Vielä yksi maali" ("Noch ein Tor") beschrieben.

Forssell freut sich auf eine Saison ohne Abstiegskampf. Mit Birmingham stieg der Zehn-Tore-Mann ab. Er traf nur neunmal.

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