Geheimniskrämerei beim VfB

Von SPOX
jens lehmann
© Getty

München - Paukenschlag in Stuttgart. Am Sonntag noch gab VfB-Coach Armin Veh bekannt, beim Saisonfinale gegen Arminia Bielefeld (Sa, 15.30 Uhr im SPOX-TICKER und bei Premiere) wieder Sven Ulreich für den zuletzt erneut patzenden Raphael Schäfer ins Tor zu stellen.

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Ob Schäfer noch eine Zukunft am Neckar besitzt oder nicht, ist noch offen. Die Freistellung des Torwarts durch die Vereinsführung heizte jedoch die Spekulationen an. Angeblich begab sich VfB-Manager Horst Heldt umgehend auf die Suche nach Alternativen - und rief bei Jens Lehmann an.

Der Nationaltorwart bestätigte den Kontakt und scheint auch nicht abgeneigt: "Ja, für den Fall, dass ich weiterspiele, kann ich mir das vorstellen. Der VfB ist schließlich ein etablierter Bundesliga-Verein."

Training ohne Schäfer

Laut Trainer Armin Veh sei die Freistellung Schäfers auch eine Schutzmaßnahme gewesen: "Das ist auch eine menschliche Sache. Es wäre für ihn unter diesen Umständen unzumutbar gewesen, im eigenen Stadion aufzulaufen."

Schäfers Berater Steffen Schneekloth sieht das ähnlich. "Da läuft eine riesige Hetzkampagne gegen Raphael", sagte er dem "kicker" nach dem Sichten von Internet-Foren der Stuttgarter Fans.

Der geschasste Torhüter machte unterdessen von seiner Freistellung Gebrauch. "Er hat sich entschieden, diese Woche nicht mehr mitzutrainieren. Wir haben ihm das selbst überlassen", so Heldt.

Verbleib nicht ausgeschlossen

Schäfer bestätigte diese Darstellung am Dienstag: "Ich habe das Angebot des Vereins angenommen, nicht am Trainingsbetrieb bis zum Saisonende teilzunehmen. Ich bin aber dennoch ein Teil der Mannschaft und werde dies auch bleiben", sagte Schäfer der "Welt".

Er drücke den Kollegen gegen Bielefeld die Daumen und werde auch am Saisonabschluss der Mannschaft teilnehmen, erklärte Schäfer. "Alles Weitere wird sich ergeben."

Auch Schneekloth sieht keinen zwingenden Anlass für einen Vereinswechsel seines Klienten. "Schäfer hat einen noch drei Jahre gültigen Arbeitsvertrag, an dem nicht zu rütteln ist. Sollte tatsächlich ein Weltklasse-Torwart wie Jens Lehmann zum VfB kommen, könnte Raphael von dessen Erfahrung bestimmt profitieren."

Heldt hält sich bedeckt

Die wirre Torwartsituation wollte der Manager jedoch nicht kommentieren. "Ich gehe nicht darauf ein, was die eine oder andere Zeitung spekuliert", sagte er. Wir konzentrieren uns jetzt nur auf das Spiel gegen Bielefeld, alles andere besprechen wir danach."

Heldt wollte zum Fall Lehmann keine Stellung beziehen und ließ damit Raum für Spekulationen. "Ich habe allen gesagt, dass ich mich vor Saisonende nicht mehr zu irgendwelchen Personalien äußere. Wir konzentrieren uns jetzt nur auf das Spiel gegen Bielefeld, alles andere besprechen wir danach."

In übereinstimmenden Zeitungsberichten war am Dienstag bereits von einer ersten telefonischen Anfrage Heldts bei Lehmann die Rede. "Wir haben uns schon öfter unterhalten", meinte Heldt. "Wir kennen uns ja schon länger."

Was macht Lehmann?

Karriere-Ende oder doch noch mal wechseln - das wird die Frage sein, auf die Lehmann eine Antwort finden muss. 

Glaubt man seinem Vereinstrainer bei Arsenal London, Arsene Wenger, wird Lehmann die Entscheidung allerdings erst nach der EM treffen: "Jens wird Arsenal verlassen, aber er weiß noch nicht, ob er überhaupt weitermacht", so der Franzose. "Er hat mir gegenüber angedeutet, dass er seine Entscheidung nach der EM treffen wird. Und die wird sicherlich davon abhängen, wie die EM läuft".

Neben dem VfB soll laut englischen Medien zudem Aston Villa sein Interesse am 38-Jährigen bekundet haben.

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