Schalker Talente sind nun Bremer Jungs

SID
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Bremen - Werder Bremen hat den Spieß umgedreht. Aus der Personal-Filiale für die Schalker Erfolgsvisionen ist ein Auffangbecken für unzufriedene Talente des Revierclubs geworden.

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Im Sommer 2007 kam Sebastian Boenisch aus Gelsenkirchen an die Weser, ein halbes Jahr später tauschte Mesut Özil blau-weiß gegen grün-weiß.

Und nun glaubt auch Pascal Testroet, dass er seine beruflichen Ambitionen besser beim nord- als beim westdeutschen Traditionsverein verwirklichen kann.

"Ich möchte in den nächsten beiden Jahren mein Abitur machen. In Bremen wird mir dafür das perfekte Umfeld geboten", begründete der U17-Nationalspieler seine Entscheidung zur "Luftveränderung".

Harttgen erfreut

Das neue Klima bekommt dem Sturmtalent bestens ("Ich wurde sehr offen empfangen"). Das freut natürlich auch seine "Ziehväter". "Einen Junioren-Nationalspieler von einem anderen Bundesligisten ablösefrei zu verpflichten, kommt nicht so häufig vor. Daher freut es umso mehr, dass er sich für Werder entschieden hat", sagte Nachwuchsmanager Uwe Harttgen.

U19-Trainer Mirko Votava stimmt ein: "Pascal ist auch charakterlich ein super Junge, der sich sicherlich schnell in die Mannschaft integrieren wird."

Testroet soll in Werders U19 möglichst schnell Fuß fassen und sich für den Profi-Kader empfehlen.

Verteidiger Sebastian Boenisch kam im August 2007 Stunden vor Schluss der Transferperiode und war nach einer Knieoperation praktisch gleich wieder weg vom Bundesliga-Fenster.

Bekanntschaften aus der Reha

Bei allem Unglück hatte die fünfmonatige Zwangspause auch ihr Gutes. "Ich habe ja viel Zeit in der Reha verbracht, dort konnte ich viele Kollegen ein bisschen besser kennenlernen", berichtete der 21 Jahre alte U21-Nationalspieler.

Mittlerweile hat er sich in die Mannschaft gekämpft und sogar schon sein erstes Bundesliga-Tor im Werder-Trikot bejubelt.

Das ist Mesut Özil zwar noch verwehrt geblieben. Aber auch der dritte Knappe hat an der Küste schon für frischen Wind gesorgt. In vier Bundesliga-Einsätzen wies der 19-jährige Offensiv-Spieler bereits nach, dass er perspektivisch die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen kann.

Ernst berät Özil

"Ich weiß, dass sich bei Werder viele junge Spieler entwickelt haben. Das möchte ich auch", bekundete Özil. Und: "Ich habe mich vor meinem Wechsel mit Fabian Ernst über Werder unterhalten und nur Positives gehört."

So brachte Ernst den Bremern mit Verspätung doch noch etwas ein. Der 28-Jährige war 2005 ablösefrei den entgegengesetzten Weg gegangen.

Nach 152 Bundesligaspielen und elf Toren folgte der Mittelfeldspieler den Verlockungen des damaligen Schalker Managers Rudi Assauer - wie vor ihm schon Frank Rost und Mladen Krstajic.

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