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SID
Slomka, Mirko, Schalke
© DPA

Gelsenkirchen - Mirko Slomka kämpft bei Schalke 04 um seinen Job - und zwar mit allen Mitteln.

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Seinen Arbeitsplatz will der 40-Jährige allerdings nicht nur durch Erfolge gegen Bayern München und den FC Porto sichern, sondern offenbar auch dadurch, dass er alle Schuld an der momentanen Misere auf sich nimmt.

In einem Interview mit dem "Kicker" ließ Slomka nun die Hosen runter. "Die jüngsten Niederlagen kreide ich mir persönlich an. Ich habe nicht die richtigen Maßnahmen getroffen, um der Mannschaft zu helfen. Wer das kritisiert, hat recht."

Kritik "absolut nachvollziehbar"

Die jüngste Kritik von Präsident Josef Schnusenberg sei demnach "absolut nachvollziehbar", so Slomka. "Es reichte zuletzt nicht zum Sieg. Also hätte ich noch etwas anderes machen müssen."

Auch von Seiten der Mannschaft war zuletzt Slomkas lockerer Umgang mit Teilen des Teams angemahnt worden. Auch da sei etwas dran, so der Coach. "Ich muss noch eindeutiger, noch schärfer auf Disziplinlosigkeiten reagieren".  Und: "Künftig sehe ich es als meine Aufgabe an, die Mannschaft aus einem Hochgefühl schnell wieder in die Realität zu holen."

Lautstarke Krisensitzung

Die Frage ist, ob Slomka überhaupt noch eine Zukunft auf Schalke hat. Wie die "Bild" berichtet, haben sich Schalkes Manager Andreas Müller und Slomka in einer einstündigen Krisensitzung lautstark ausgetauscht. Müller dazu: "Wir müssen endlich mehr Fußball spielen. Deshalb sind klare Worte gefallen."

Am Donnerstag hat Müller nun aber seinem Coach demonstrativ den Rücken gestärkt. 

"Es gibt kein Ultimatum. Das ist völliger Quatsch. Wir haben volles Vertrauen zum Trainer", sagte Müller vor dem Spiel diesen Samstag gegen Bayern München und der nicht minder wichtigen Champions-League-Partie beim FC Porto am kommenden Mittwoch.

Müller hatte sich seit dem 0:1 bei Bayer Leverkusen vor fünf Tagen nicht zur aktuellen Situation geäußert. Er strebt weiter eine langfristige Zusammenarbeit mit dem Coach an. "Wir haben das Ziel, gemeinsam mit Mirko perspektivisch erfolgreich zu sein."

Druck von den Bossen

Schalke-Präsident Josef Schnusenberg und der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies übten vor den bevorstehenden Begegnungen zwar Druck auf Team und Trainer aus. Gleichwohl wollte auch Tönnies dem Trainer "kein Ultimatum" stellen. Er machte Slomka in einem persönlichen Gespräch aber deutlich, "wie wichtig die nächsten Spiele sind. Und ich denke nicht nur an Bayern und Porto."

Schnusenberg hatte nach der Niederlage in Leverkusen Slomkas Entscheidungen heftig kritisiert und von Handlungsbedarf gesprochen. "Er hatte nach dem Spiel einen dicken Hals. Die Aussagen sollten aber nur als Weckruf verstanden werden", verteidigte Müller seinen Boss.

Slomka nimmt Team in die Pflicht

Slomka muss seine Aufstellung gegen Spitzenreiter Bayern ändern, weil Jermaine Jones (Gelb-Rot-Sperre) ausfällt. Für ihn soll der lange gesperrte Carlos Grossmüller in das Team rücken. Ob Christian Pander erstmals nach langer Verletzungspause zum Kader gehört, ist offen.

Slomka hofft, dass Rafinhas Muskelprobleme den Einsatz des Brasilianers nicht verhindern. Denn "wir haben gegen die Bayern die Chance, erneut einen Schritt Richtung Platz drei zu machen", sagte Slomka. Trotz der Debatte um ihn sei es für alle "die verdammte Pflicht, sich nun voll auf die Bayern zu konzentrieren".

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